Exkursion - Die heimische Fischpopulation
Forschungsprojekt des Instituts für Fischerei in Starnberg
EU fördert heimisches Forschungsprojekt nachhaltiger und hochwertiger Fischerei
Seit 1470 wird am Starnberger See dem Berufsstand des Fischers nachgegangen, am Ammersee läßt sich die Fischerei bis 1691 zurückverfolgen. Klassische Fische sind z.B. Renken, Brachse, Hecht oder Barsch. Und trotzdem: Für die Berufsfischerei ist der Bestand nicht mehr ertragreich. Aus Renken mit einem Durchschnittsgewicht von früher rund 400 bis 450 g sind nunmehr frei lebende Fische mit einem Durchschnittsgewicht von rund 200 g geworden. Der Nachwuchs fehlt, die Fische werden älter!
Rund um den Starnberger See werden deshalb in einem vierwöchigen Projekt die aktuellen Lebensbedingungen heimischer Fischpopulationen vom Institut für Fischerei in Starnberg aus Fördermitteln der EU erforscht. Multifaktoral lautet das Stichwort zu den Einflüssen auf diese Lebensbedingungen: saubere Gewässer als Ergebnis verfeinerter Ringkanalsystem führen zu planktonhemmenden Ungleichgewichten von Phosphat und Nitrat oder ganz easy: "Fischpopulationen ziehen um". Klimatisch bedingte Erwärmungen des Wassers vertreiben sie in nährstoffärmere, tiefere Wasserschichten. Auch natürliche Temperaturschwankungen im Frühjahr - mal kälter, mal wärmer - tragen das Ihre dazu bei, daß Fischpopulationen zunehmend schwächer werden.
Ziel ist laut vortragendendem wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Vogelmann, Erkenntnisse für eine nachhaltige und regional hochwertige Fischerei zu erlangen: National in einem Fließgewässer - der Wertach bei Augsburg - und einem Stillgewässer - dem Starnberger See. Verglichen werden die Erkenntisse EU-weit mit den Projektarbeiten von insgesamt 12 Partnern aus 6 Ländern.Spannend die Frage nach den Wirkungen menschlicher Eingriffe in diesen Teil unseres Öko-Systems: Jede Veränderung wirkt sich aus! Nur können sich Fische halt nicht so laut artikulieren. Nicht umsonst heißt es in einem alten Sprichwort: "Stumm wie ein Fisch".
Last but not least ein herzliches Dankeschön an unser Vorstandsmitglied Dr.Hermann Bayrle für die engagierte Organisation der Exkursion.
Berichte (Stand 02.10.2019)
www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/fischerei-die-durststrecke-haelt-an-1.4609533