Ortsverband Reischach

Gemeinde Reischach

Bürgerversammlung der Gemeinde

Artikel aus dem Alt-/Neuöttinger Anzeiger vom 21.10.2021:
Ein Füllhorn von Daten, Fakten, Maßnahmen und Projekten hatte der Erste Bürgermeister von Reischach (Landkreis Altötting), Alfred Stockner, am Freitag bei der Bürgerversammlung parat. Ein mit geschätzt 120 Besuchern gut gefüllter Arbinger Heuboden bewies dabei das große Interesse der Reischacher und Arbinger Gemeindebürger am kommunalen Geschehen des vergangenen Jahres.

Trotz erheblicher Einschränkungen aufgrund der Pandemie habe man im Gemeinderat gemeinsam viele Projekte auf den Weg gebracht und entscheidende Weichenstellungen beschlossen, so etwa den Bau des neuen Rathauses. Hier hatte der Bürgermeister Aktuelles in petto: Der Umzug vom alten Rathaus in den Neubau an der Öttinger Straße 1 werde am 31. März kommenden Jahres starten und etwa eine Woche dauern, das bisherige Rathaus werde dabei geschlossen sein. "Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren, der Zeitplan ist und wird voraussichtlich auch weiterhin eingehalten", verkündete er. Mittlerweile seien bereits 98 Prozent an Aufträgen für das 3,25 Millionen-Projekt vergeben. Bei den Kosten läge man aktuell "nur" 6,3 Prozent über der Kostenberechnung, was bei den explosionsartigen Steigerungen auf dem Bausektor bemerkenswert wenig sei. Der Umzug selber werde noch eine "spannende Sache" bemerkte er bei der Präsentation der Raumaufteilung des neuen barrierefreien Verwaltungsgebäudes mit seiner Gesamtfläche von ca. 1150 Quadratmetern, das damit rund 500 qm mehr Fläche als das bisherige Rathaus aufweist.

Als ebenso spannend für das kommende Jahr bezeichnete Stockner auch die Realisierung einer "intelligenten" Ampelanlage mit vier Fußgängerampeln an zentralen Stellen in der Dorfmitte: Diese werde auf der Bundesstraße eine erhebliche Verbesserung der Überquerungssituation bringen. Neben den barrierefreien Straßenübergängen, die gegenüber einer lange diskutierten Straßen-Unterführung als Vorteilhaft angesehen würden, schaffe man dadurch auch bessere Einfahrmöglichkeiten von den Kreisstraßen. Erfreulich: Die Ampelanlage koste die Gemeinde keinen Euro, die Kosten würden zwischen Landratsamt und Staatlichen Bauamt Traunstein geteilt, vermeldete Stockner. Losgehen werde es im kommenden Februar auch mit dem Ausbau des Fuchsberges, so der Bürgermeister, der dazu die Planungen des Staatlichen Bauamtes mit dem künftigen Kreisverkehr und den Straßen- und Wegeführungen erläuterte. Bei den umfangreichen Bauarbeiten sei mit einer Vollsperrung der Bundesstraße 588 bis voraussichtlich September 2022 zu rechnen. Noch in diesem Jahr müssten für das Bauprojekt die Wasser- und Abwasserleitungen verlegt werden.

Zum Thema "Ortsumfahrung" erklärte Stockner, dass Landkreis und Gemeinde die Planung des zirka 68 Millionen Euro teuren Großprojektes vorzeitig starten möchten. Dafür würde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) freilich eine gesamtwirtschaftliche Neubewertung gefordert. Rund 350000 Euro werden sich die beiden Verwaltungen für die gesamte Grundlagenermittlung und die Vorplanung der beiden Leistungsphasen je zur Hälfte teilen. Das Staatliche Bauamt Traunstein habe für die Begleitung der Ortsumfahrungen Reischach und Garching/Alz extra mehrere Stellen geschaffen. Mit der Fertigstellung der Planunterlagen werde gegen Ende 2022 gerechnet. Weiteres Geld werde man von Seiten der Gemeinde nur ausgegeben, wenn der Bund nach den Leistungsphasen eins und zwei auch weiterhin an der Ortsumfahrung, die in den "weiteren Bedarf mit Planungsrecht" eingestuft ist, festhalte, so Stockner.

Wie schon in Sachen "Fuchsbergausbau" und "Ortsumfahrung" hat der Anzeiger in der Vergangenheit auch über die anderen vom Bürgermeister angesprochenen weiteren Projekte und Maßnahmen der Gemeinde bereits zeitnah und ausführlich berichtet – so auch zum Wohnbaugebiet "Meßner Wiese" in Arbing. Hier stünden unmittelbar die Erschließungsmaßnahmen des zirka 5000 Quadratmeter umfassenden Baulandes für die zehn geplanten Grundstücke vor. Mit der Baufreigabe rechne er, Stockner, im Mai kommenden Jahres.

Entstehen soll 2022 in Arbing auch im Rahmen einer "kleinen Dorferneuerung" eine neue Aussegnungshalle mit Urnenwand. Als "eine Aufwertung für das Dorf" sieht Stockner das von der Pfarrkirchenstiftung geplante Projekt, das als Maßnahme vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) gefördert wird. Mittelfristig solle an Stelle des abgerissenen Hauses Hauptstraße 6 neben der Pfarrkirche (der frühere Kramerladen von Maria Brandl) ein Gemeinschaftshaus mit öffentlichem Platz und Parkplätzen entstehen. Den Bedarf für ein solches "Bürgerhaus" wolle man mit einer sogenannten Dorfwerkstatt ermitteln, so der Bürgermeister.

Das vergangene Jahr sei ein extremes und arbeitsreiches Jahr gewesen, zog Stockner ein Resümee. Die Gemeinde und ihre Verwaltung hätten neben der Abwicklung vieler Tagesaufgaben und Projekten auch drei sehr schwierige Rahmenbedingungen zu meistern – die Corona-Pandemie, die schlimmen Starkregenereignisse im Juni und Juli dieses Jahres, zudem den großen personellen Umbruch im Rathaus. Dass man die Aufgaben habe bewältigen können, sei nur aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit im Gemeinderat und der sehr guten Arbeit in der Verwaltung möglich gewesen. Dafür sagte Stockner einen herzlichen Dank.

Seinen Dank richtete er unter anderem auch an die beiden Freiwilligen Feuerwehren, die BRK- Bereitschaft und die "Helfer vor Ort" für deren ständige Bereitschaft anderen zu helfen, dazu auch an die Ortsvereine, Verbände, Organisationen und den beiden Pfarreien für die gute Zusammenarbeit.
                                                                                                                Verfasser: Manfred Buchberger

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