Ortsverband Schmidmühlen

Marktratssitzung

Der Ortskern steht im Fokus

Mit einem weitreichenden Beschluss für die Ortskernsanierung geht der Markt Schmidmühlen in die nächsten Jahre.

 

Schmidmühlens Marktrat verpflichtet sich, die innerörtliche Entwicklung und die Leerstände vorrangig anzugehen.

 

In Schmidmühlen fasste man einen weitreichenden Beschluss für die Ortskernsanierung. Der Hintergrund ist die Erhöhung der förderfähigen Kosten von 60 auf 80 Prozent. Mit diesem Selbstbindungsbeschluss will der Marktgemeinderat die vorrangige Innenentwicklung des Ortskerns voranbringen. Dazu wurde auch die Bedarfsmitteilung an Städtebaumitteln für 2020 geändert. Bürgermeister Peter Braun unterbreitete dem Marktratsgremium einen Beschlussvorschlag, in dem sich die Gemeinde verpflichtet, die innerörtliche Entwicklung und damit die Leerstände vorrangig anzugehen.

“Damit soll einer weiteren Versiegelung in der Fläche entgegengewirkt werden”, so der Bürgermeister. Dies bedeutet aber auch, dass auch Baulücken in den bestehenden Siedlungen ins Kalkül gezogen werden. Um den Bauwilligen weiterhin die Möglichkeit zu geben, sich in Schmidmühlen niederzulassen, sei die Verkaufsbereitschaft der jetzigen Eigentümer erforderlich. Es gibt derzeit etwa 90 Baulücken und Leerstände in Schmidmühlen - allesamt mit Baurecht versehen.

Wohnraum und Gastronomie

Wie Braun vortrug, werde der Markt Schmidmühlen nach jetziger Planung im Ortskern sowohl Wohnraum als auch Gastronomie neu schaffen. Der Markt konzentriere sich künftig vorwiegend auf die Entwicklung im Innenbereich, heißt es in dem Selbstbindungsbeschluss des Marktgemeinderates. Insbesondere die Gebäudeleerstände im Ortskern sollten einer sinnvollen baulichen Nutzung zugeführt und vorrangig angegangen werden. Die Grundlage für diese Entwicklung ist das im Jahr 2019 beschlossene ISEK. Neue Flächenausweisungen sollen vermieden werden. Sollte dies nicht möglich sein, seien sie zumindest auf den unumgänglich notwendigen Umfang zu beschränken, damit keine Kollision zur Innenentwicklung aufkomme. Begleitend dazu werde ein Flächennutzungs- und Bebauungsplan neu erstellt, um diesen Investitionen baurechtliche Sicherheit zu geben.

Neu ist auch, dass in der Nähe der Schule ein Sondergebiet mit der Absicht “Betreutes Wohnen - Wohnen im Alter” angesiedelt werden soll. Auch bei diesem Vorhaben sei Baurecht im Vorfeld zu klären.

Abgestimmt auf diese Planung wurde auch die Bedarfsmitteilung für Städtebaumittel des Jahres 2020 geändert. Hinzugekommen sind 40 000 Euro für städtebauliche Untersuchungen sowie Planungen im Bereich des Schloss-Stadls und die Erstellung eines Parkplatzkonzeptes im Hammerviertel. Weitere 100 000 Euro werden für den Mehrgenerationenpark südöstlich des Hammerschlosses in den Antrag aufgenommen. Und 75 000 Euro kommen für Planungskosten sowie eine Anfinanzierung eines barrierefreien Ortskerns in den Jahresantrag.

Ein weiteres Projekt ist das Thema Barrierefreiheit im Ortskern. Ziel dieses CSU-Antrags im Marktrat sei es, Fußgängern das Fortbewegen im Ortskern, auch mit Rollator und Kinderwagen, zu erleichtern. Vor 30 Jahren Stand der Technik, würden die Anlieger im Ortskern unter Lärmbelästigung aufgrund des groben Kopfsteinpflasters leiden. “Bei der vorgesehenen Innerortsentwicklung wird auch dieses Thema auf die Tagesordnung kommen. Zudem ist die Erschließung mit Glasfaser geplant”, sagt der Bürgermeister.

Zuschuss für Bücherei

Der Markt Schmidmühlen gewährt der Pfarr- und Gemeindebücherei Schmidmühlen einen Medienergänzungszuschuss von 1,50 Euro pro Einwohner mit dem Hinweis auf eine Anpassung der Büchergebühr.

Zum Thema Funklöcher informierte Bürgermeister Braun, dass sowohl von der Telekom als auch von Vodafone Suchkreise für einen weiteren Sendemast geliefert worden seien - einmal in der Nähe von Greining und zum anderen beim Weiler Galching. Dies seien die Standorte für einen Sendemast, mit dem der Netzbetreiber weiße Flecken auf dem Gemeindegebiet schließen könnte. Für Schmidmühlen wären damit die Voraussetzungen für einen Förderantrag erfüllt.

Bürgermeister Braun verwies in diesem Zusammenhang auf den neuen, noch ausbaufähigen Sendemast beim Tummelplatz in Schmidmühlen, und da wolle man erst einmal abwarten, was mit dem alten Sendemast beim Steinbruch nach 2021 geschehe, wenn die Nutzung abgelaufen ist.

Wie Bürgermeister Braun bei seinem Jahresdank an die Fraktionen sagte, könne man auch heuer nicht von Stillstand und Ruhe sprechen. Etwa 700 Beschlüsse des Marktgemeinderates hätten zur Umsetzung angestanden. Und etwa 20 Förderanträge würden derzeit in der Gemeinde für weitere Maßnahmen für die nächsten Jahre laufen. Darunter sind wieder einige große Maßnahmen, wie der Kindergartenneubau, das Feuerwehrgerätehaus in Schmidmühlen und die Erweiterung des Gewerbeparks Brunnlettberg-Ost. Dazu sei man weiterhin auf Ausschau nach neuen Wohnbaugebieten im Bereich des Brunnlettberges und der Erweiterung des Wohnbaugebietes “In der Zell” in Emhof.


Die Harschhofer Straße:
 

  • Kosten: Der Gesamtausbau der Harschhofer Straße, bei der es sich um eine Gemeindeverbindungsstraße handelt, kostet etwa 2,2 Millionen Euro. Sie ist auch das teuerste Projekt der Straßensanierungen in Schmidmühlen. Zwei Bauabschnitte hat man bereits abgehandelt. Aufgrund der stabilen Witterung der vergangenen Wochen ist bereits mit dem dritten Bauabschnitt begonnen worden.
  • Fortschritt: Die Tragdeckschicht ist in den ersten beiden Bauabschnitten bereits eingebaut worden. Die Oberschicht für die gesamte Straße wird erst im nächsten Jahr aufgebracht, wenn es die Temperaturen erlauben. Im Zuge des Straßenausbaues und des Bürgersteiges würden auch die Kanalisation, die Wasserleitung und andere versorgungstechnische Leitungen, wie Strom, Telefon und DSL-Leitungen, neu verlegt.