Ortsverband Schmidmühlen

Rückblick

Schmidmühlen hat angepackt

Noch im Dezember ist die Sohle für den Neubau des Kindergartens fertig gestellt worden. Die Gesamtkosten des Anbaus belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro.

 

Die Corona-Krise hat viel Liebgewonnenes unmöglich gemacht. Markt und Vereine haben trotzdem einiges geschafft.

 

Als im März der erste Lockdown nicht nur Schmidmühlen, sondern ganz Europa lahmlegte, war die Hoffnung groß, dass diese schreckliche Corona-Krise bald ein Ende haben würde. Weit gefehlt. Niemand konnte ahnen, dass diese Pandemie das politische wie gesellschaftliche Leben in Schmidmühlen (beinahe) lahmlegen würde: kein Marktfest, keine Vereinsfeste, kein Adventsmarkt, keine Konzerte, keine Sportveranstaltungen, das Feuerwehrjubiläum musste abgesagt werden.

Und dennoch: In vielen Bereichen wurde trotzdem eine Menge gearbeitet und geleistet. Im politischen Bereich erfolgten Weichenstellungen beziehungsweise wurden Projekte wie der Straßenbau weitergeführt.

Richtungsweisende Wahl

Spannung war im März angesagt: Die Kommunalwahlen standen auf der Agenda. Und über Wochen hinweg stellte sich in Schmidmühlen die Frage, ob man nun (nach Johann Büchl, Anton Rogg, Max Michl und Manfred Puchta sowie dem amtierenden Peter Braun) einen sechsten Bürgermeister seit dem Zweiten Weltkrieg bekommt, oder ob Braun weiterhin Rathauschef bleibt. Bei der Wahl zum 1. Bürgermeister konnte sich Peter Braun (CSU) mit 57,77 Prozent (784 Stimmen) gegen seinen Herausforderer Thomas Wagner (Freie Wähler) durchsetzen, der auf 42,23 Prozent (573 Stimmen) kam.

Mit 14 256 Stimmen wurde die CSU wieder stärkste Fraktion. Markus Mehringer ist das einzige neue Marktratsmitglied der CSU-Fraktion. Er rückte für Josef Popp nach, der nach 18 Jahren nicht wieder kandierte. Die Freien Wähler Schmidmühlen (2008: 3 Sitze; 2014: 4 Sitze, 2020: 5 Sitze) wurden zweitstärkste Fraktion (neu: Martin Steinbauer). Ausgeschieden ist Hans Luschmann, der seit 1990 dem Marktgemeinderat angehörte. Er kandidierte auf eigenen Wunsch nicht mehr.

Zählte im Jahr 2008 die SPD-Fraktion noch drei Mitglieder, waren es nach der Wahl 2014 noch zwei Markträte. 2020 wurde ein politisches Debakel: Nur noch ein Sitz konnte errungen werden. Ausgeschieden sind nach 18-jähriger Zugehörigkeit Johann Bauer (er kandidierte nicht mehr) und Helmut Rothmeier, der auf Platz 8 kam.

Abgeschlossen wurde heuer auch die Sanierung der Harschhofer Straße und der Imkerstraße. Die Arbeiten, die zwei Jahre dauerten, kosteten rund 2 400 000 Euro. Weitere große Maßnahmen waren der Grunderwerb für ein Baugebiet in Emhof mit 230 000 Euro, der Grunderwerb verschiedener Anwesen (635 000 Euro), der Abschluss des Neubaugebiets Ledererhang (975 000 Euro), der Abschluss des Neubaus des Bauhofs mit insgesamt 1 270 000 Euro und der Fahrradweg Lauterachtal mit etwa 900 000 Euro (gesamt: eine Million Euro).

Die Planungen zur Sanierung des Goldenen Ankers sowie erste Sicherungsmaßnahmen konnten in Angriff genommen werden. Es wird aber noch einige Jahre dauern, bis ein fundiertes, tragfähiges und zukunftsweisendes Konzept steht und mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann. Ausgerüstet wurde die Feuerwehr Schmidmühlen mit einer neuen Einsatzkleidung für Atemschutzträger. Im Laufen sind noch die Ersatzbeschaffung für das Mehrzweckfahrzeug bzw. die Planungen für einen Neubau des Gerätehauses.

Vereine waren fleißig

Auch wenn das Vereinsleben weitgehend zum Stillstand gekommen ist, konnten doch einige Gemeinschaften etwas bewegen. So hat der Fischereiverein sein neues Domizil im Zieglerweg bezogen, die Sportschützen erneuerten ihre Luftdruckwaffenschießsportanlage und nahmen eine umfassende Sanierung des alten Bahnhofs vor. Und der Männergesangverein, der Trachtenverein sowie der Skiclub bauten sich im Umfeld des Hammerschlosses kleine Abstell- und Lagerhallen.

Das wichtige Datum “75 Jahre Kriegsende in Deutschland” konnte zwar wegen der Corona-Auflagen nicht in dem geplanten Umfang durchgeführt werden, dennoch erinnerte man in Schmidmühlen, aber auch in den weiteren Märkten im Lauterachtal, an die Zeit der Todesmärsche. Jugendliche formten dazu Fußabdrücke. Der Markt Schmidmühlen errichtete mit dem Bauhof eine kleine Gedenkstätte, die allerdings erst im kommenden Jahr fertiggestellt werden kann.

Großes Projekt für die Kleinen

Die Arbeiten zur Erweiterung des Kindergartens haben bereits begonnen. Entstehen soll mit dem Anbau ein Speiseraum, Mehrzweckraum, Integrationsraum, Büro für die Leiterin und ein Abstellraum. Neugebaut werden auch die Heizung und die Toilettenanlage. Die Gesamtkosten des Anbaus belaufen sich auf 1.721.000 Euro, davon tragen zwei Drittel die Kommune und ein Drittel die Kirche. Der Markt bekommt von 823 000 Euro förderfähigen Kosten 88,45 Prozent Zuwendung (728 000 Euro).