Ortsverband Schmidmühlen

Jahresrückblick 2022

Große Projekte und Feste prägten 2022

Kommt der REWE-Markt in die Bahnhofstraße oder nicht. Und wenn ja: wann? Das beschäftigt die Schmidmühlener.

 

Vom Hammerviertel über den Kindergarten bis zum Marktfest: So war das Jahr in Schmidmühlen

 

2022 – das war für den Markt Schmidmühlen vor allem ein Jahr der Weichenstellungen. Das bezieht sich vor allem auf das geplante Großprojekt im Ortskern, die Sanierung des Goldenen Ankers mit dem Umfeld im Hammerviertel. Aber – wie überall – konnte endlich auch Liebgewonnenes im gesellschaftlichen Leben zurückkehren, wie es in Schmidmühlen das Marktfest darstellt.

•  REWE-Markt: Kommt er oder kommt er nicht? Die spannende Frage, ob der REWE-Markt in der Bahnhofstraße angesiedelt werden kann oder eben nicht, diese Frage beschäftigte die Bürger im Jahr 2022 wohl am meisten. Die Antwort steht noch aus. Aber 2023 wird die Entscheidung fallen. Mittlerweile versucht der Markt den dritten Standort – ehemaliger alter Nettomarkt, Kallmünzer Straße und jetzt BayWa-Gelände – zu realisieren. Die Hausaufgaben hat der Markt gemacht. Nun liegt es an entsprechenden Gutachten und Genehmigungsverfahren, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Zumindest bei der letzten Gemeinderatssitzung zeigte sich Bürgermeister Peter Braun vorsichtig optimistisch.

•  Kindergarten: Abgeschlossen werden konnte ein wichtiges Projekt. Ein „Tag der Freude“ war die offizielle Inbetriebnahme des erweiterten und sanierten Kindergartens. Die Mädchen und Buben strahlten ebenso wie die Erzieherinnen. Der Markt übernimmt von den zwei Millionen Euro Baukosten rund 1,3 Millionen Euro. Hinzu kommen nochmals rund 140000 Euro für den Grundstücksankauf, die aus den allgemeinen Bewirtschaftungsrücklagen des Kindergartens entnommen wurden. Die Gemeinde wiederum bekommt vom Freistaat Bayern und der Bundesrepublik einen Zuschuss von 800000 Euro. Dies war unbestritten eine wichtige Investition in die Zukunft der Gemeinde.

•  Goldener Anker: Ein weiteres Großprojekt war und wird die Bebauung und Sanierung des Areals Goldener Anker in Schmidmühlen. Hier wurde die vom Marktgemeinderat in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie mittlerweile fertiggestellt und die Endfassung mit der Regierung abgestimmt. Das Ergebnis entspricht ziemlich genau den Vorstellungen: eine gute Mischung aus Wohnbebauung, Gastronomie und Wohnen im Alter sowie viele naturnahe Flächen und die Möglichkeit, die Lauterach „zu erleben“. Immer wieder wurde betont, dass es sich hier um ein Filetstück des Marktes handelt. Sollten sich wesentliche Teile der Studie umsetzen lassen, würde eine Sanierung eines Ortsteils, der zu großen Teilen unter Denkmalschutz steht und in den 1990er Jahren mit der Sanierung des Hammerschlosses begann, erfolgreich abgeschlossen werden.

•  Hopfengarten: Ein kleines Puzzleteil hierzu ist die Anlage eines Hopfengartens in einem ehemaligen Gartengrundstück. Diese Arbeiten wurden im Sommer begonnen. Vereinfacht lässt sich die Maßnahme in drei Abschnitte untergliedern: die Sanierung der bestehenden Mauer der ehemaligen Hammerschlosskapelle, die Herstellung des Hopfengartens und dann die Neugestaltung des Parkplatzes vor dem Musikerheim. Hier gilt es vor allem, die Rettungswege und die Anleiterbereiche für die Feuerwehren zu berücksichtigen. Insgesamt weist der Haushalt für das Projekt 250 000 Euro aus, inklusive Parkplatz vor dem Musikerheim. Ursprünglich war auf dem ehemaligen Pflanzgarten ein Parkplatz geplant. Diese Pläne wurden dann aber fallengelassen, die Idee eines Rosengartens entstand. Letztlich entschied sich der Marktrat für eine Anlage, die an die lange Geschichte des Hopfenanbaus erinnern soll.

•  Feuerwehr: Einen wichtigen Schritt zur Verbesserung des Brandschutzes stellte die Ersatzbeschaffung eines neuen Mehrzweckfahrzeugs für die FF Schmidmühlen dar. Dies war nötig, da nach 16 Jahren das bisherige Fahrzeug nicht mehr dem Standard entsprach. Reparaturen und die Anpassung an geltende Normen waren aufgrund des Alters und des Gesamtzustandes nicht mehr rentabel. Die Kosten betrugen 76624 Euro. Der Markt erhält 16300 Euro Zuschuss.

•  Unglück: Im April ereignete sich in der Bergstraße ein Unfall, aus dem sich einer der größten Feuerwehreinsätze (Technische Hilfeleistung) in Schmidmühlen bzw. im südlichen Landkreis entwickelte. Ein Auto und ein Schulbus mit US-amerikanischen Kindern kollidierten – es gab einen Großalarm für die Feuerwehren, Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk und Polizei, Notfallseelsorger waren vor Ort. Glück im Unglück: Die meisten Kinder wurden nur leicht verletzt, wurden aber dennoch in umliegende Kliniken zur ärztlichen Versorgung gebracht. Der Autofahrer wurde mit schwersten Verletzungen von der Feuerwehr aus seinem Wagen geborgen.

•  Vereine und Feste: Auch die Vereine setzten Akzente, zum Beispiel die Sportschützen. Mit einem offiziellen Eröffnungsschießen und vielen illustren Gästen nahmen sie im Mai ihre zehn neuen Luftdruckschießstände mit elektronischer Trefferauswertung in Betrieb. Und – nach zwei Coronajahren – gab es heuer wieder ein Marktfest. Das Wetter passte und Schmidmühlen feierte eine tolle Open-Air-Party. Die Kirwan, das Ferienprogramm, viele Vereinsfeiern und schließlich noch der Adventsmarkt gaben einem Jahr, das mit der Pandemie und vielen Beschränkungen begann, noch einen schönen Abschluss.


Zahlen zur Entwicklung:
 

  • Einwohner: Zum30. Juni 2022 lebten 2335 Personen im Markt Schmidmühlen. Es gab 140 Zuzüge, 95 Wegzüge, 25 Geburten und 26 Sterbefälle.
  • Schulden: DerMarkt hat in den vergangenen Jahren seine Schulden Stück zur Stück verringert, Waren es zum 31. Dezember 2020 noch 6 192 000 Euro, sanken sie zum 31. Dezember 2021 auf 5 892 000 Euro. Zum 31. Dezember liegt der Schuldenstand des Markts bei 5 590 000 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung sank entsprechend von 2650 Euro (Stand 31. Dezember 2020) auf 2522 Euro (31. Dezember 2021) und liegt nun bei 2395 Euro (31. Dezember 2022).
  • Einkommensteueranteil: Der Einkommensteueranteil des Markts betrug im Jahr 2020 noch 1 456 000 Euro, 2021 sank er auf 1 350 000 Euro. Im Jahr 2022 stieg er dann wieder auf 1 476 000 Euro.
  • Gewerbesteuer: Lag die Gewerbesteuer in den Jahren 2020 und 2021 noch bei jeweils 750 000 Euro, sank sie im Jahr 2022 auf 700 000 Euro.