Artikel vom 29.01.2018
Entwicklung
Bürger leben gern im Markt
Viel Positives sehen die Schmidmühlener. Bezahlbare Wohnungen, Barrierefreiheit und Naherholung sind Wünsche.
Im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungsprogramms (ISEK) definiert der Markt Schmidmühlen derzeit die Richtlinien für die Ortsentwicklung in den nächsten 15 bis 20 Jahren. Wichtige Handlungsfelder wie Ortsplanung, Einzelhandel, Wirtschaft, Schule, Kindergarten, Wohnen und Freizeit wurden dabei näher betrachtet. Vorgestellt wurden am Samstagnachmittag im Hammerschloss auch die Ergebnisse der Fragebogenaktion aus dem vergangenen Jahr, bei der sich alle Bürgerinnen und Bürger zur Möglichkeit einer Weiterentwicklung des Marktes Schmidmühlen äußern sollten. Überrascht waren sowohl Dr. Emil Lehner als auch Bürgermeister Peter Braun von der hohen Rücklaufquote bei dieser Aktion. Wie Dr. Lehner sagte, sei der demografische Wandel in diese ISEK-Planung mit einzubeziehen. Es gelte jetzt auch, substanzielle Bereiche zu durchleuchten und Hilfestellungen bei der Umsetzung zu geben.
Lösung für Generationenplatz
Gute Zensuren stellten die Bürgerinnen und Bürger zum Thema “Lebensqualität” den politisch Verantwortlichen aus. Weit jenseits der 50 Prozent-Marke lagen die Identifikation mit dem Ort, Bürgerengagement, Lebensqualität für Ältere und ansprechende Freizeitflächen. Treffpunkte zu schaffen für unterschiedliche Altersstufen waren zusätzliche Wünsche. Wie Bürgermeister Peter Braun dazu sagte, werde man wohl mit dem Platz der Generationen an der Hohenburger Straße nicht weiterkommen: “Die Umsetzung macht da Probleme.” Denkbar sei aber eine Lösung im Bereich des Zusammenflusses von Vils und Lauterach.
Vielfach wurde die Frage nach bezahlbarem Wohnraum vor allem im Ortskern aufgeworfen; angesichts der vielen Leerstände sollte das Zentrum gerade für Familien attraktiver werden. Maßnahmen wie Leerstandsmonitoring und Erweiterungsmöglichkeiten von städtebaulich relevanten Brach- oder Potenzialflächen würden es möglich machen, diese Leerstände schneller abzubauen. Anregungen beinhalteten auch die Förderung von Projekten, um ein möglichst langes Wohnen im eigenen Haus oder einer Wohnung sicherzustellen. Eine leichte und sichere Erreichbarkeit von Kindergarten, Schule und Treffpunkten solle weiter vorangebracht werden.
Die gesamte Entwicklung des Marktes Schmidmühlen in den vergangenen fünf bis zehn Jahren wurde von fast drei Viertel der Bürger mit “positiv” bewertet. Ein Stück mehr noch trauen die Befragten der künftigen Entwicklung ihrer Heimatgemeinde zu. Das positive Erscheinungsbild, die einladende Ortsmitte, ausreichend Parkplätze, Feste und Veranstaltungen, aber auch eine Barrierefreiheit der Ortsmitte sind für eine große Mehrheit der Menschen sehr wichtig; das zähle für sie zur Lebensqualität. Negative Wahrnehmungen sind der Zustand vieler Gebäude, einige Straßenzüge und der Lauterachtalradweg.
Durchwegs gute Kritiken gab es zum Einkaufsangebot im Markt. Dazu nannten viele auch das Treffen von Bekannten sowie ausreichende Parkmöglichkeiten mit dem Platz an der Mühlwiese und im innerörtlichen Bereich. Bei Kleidung, Elektroartikel und Büchern sehe man Mängel. Die Frage nach dem Einkaufen im Internet wurde von den Schmidmühlenern mit gelegentlich bis häufig beantwortet.
Handlungsbedarf sehen die Bürger bei einer Nachverdichtung im Bestand an den Ortsrändern, bei der Barrierefreiheit in Gebäuden und im Außenbereich sowie bei attraktiven Fuß- und Radwegen in der Umgebung. Wichtig ist den Schmidmühlenern auch, die landschaftlichen Qualitäten stärker erlebbar zu machen. Dazu nannten sie Blickbeziehungen zu historischen Gebäuden, Zugänge zum Wasser und zusätzliche Anziehungspunkte, die attraktive Ziele bei Spaziergängen sein können.
Soziale Infrastruktur wichtig
Besonderes Augenmerk solle der Markt auf die soziale Infrastruktur wie Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen, altersgerechtes Wohnen sowie die Erreichbarkeit medizinischer Einrichtungen mit Fahrdiensten oder Mitfahrgelegenheiten legen. Strategisches Ziel müsse auch die Sicherung des örtlichen Einzelhandels- und Dienstleistungsangebotes sein, um langfristig Arbeitsplätze zu bekommen.
Operative Ziele zeigten sich im Umfeld des Hammerschlosses und des Oberen Schlosses mit Fußwegen und Parkplätzen, mit der Revitalisierung von Objekten in der Hauptstraße, der Poststraße, der Hammerstraße und dem BayWa-Bereich sowie einer funktionsgerechten Gestaltung der östlichen Hauptstraße und der Erasmus-Grasser-Straße. Angeregt wurde außerdem, den Zusammenfluss von Vils- und Lauterach mit dem Ausbau des Schlossstadels mehr in den Vordergrund zu rücken.
Planungen für die Entwicklung:
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