Ortsverband Schmidmühlen

Marktratssitzung

Naturpark auf dem Prüfstand

Die Kunstwanderstation ist in Schmidmühlen die “Ortstafel” für den Naturpark Hirschwald. Jetzt kommt aber Gegenwind auf.

 

Der Markt Schmidmühlen will nicht um jeden Preis Mitglied im Verein bleiben. Wie so oft geht es ums liebe Geld.

 

Die Mitgliedschaft beim Naturpark Hirschwald steht in Schmidmühlen auf dem Prüfstand. Der Hintergrund sind künftige Investitionen und Projektgestaltungen, die von den Mitgliedsgemeinden finanziell mitgetragen werden müssen. Für die Naturpark-Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager war es eine Herzensangelegenheit, den Naturpark erneut zu bewerben, auch wenn letztendlich die Frage offengeblieben ist, wie sich der Markt Schmidmühlen die Form einer weiteren Zugehörigkeit zum Naturpark vorstellt. Eine Entscheidung dazu wird es in einer der nächsten Sitzungen im Marktgemeinderat geben.

Kernpunkt der Fragen war die künftige Ausrichtung des Naturparks, wenn es eine Verlagerung von Ensdorf nach Hohenburg geben wird. Der Markt Hohenburg hat bekanntlich schon vor geraumer Zeit seinen Hut für das neue Naturparkzentrum in den Ring geworfen und die Chancen dafür stehen gut. Mit der Sanierung eines denkmalgeschützten Ackerbürgerhauses im Ortszentrum (Marktplatz 10) haben die Hohenburger gute Chancen, den Zuschlag für den Sitz des Naturparkzentrums zu bekommen.

Projektskizze liegt bereits vor

Eine Projektskizze, wie das Naturparkzentrum einmal ausschauen könne, liegt bereits beim Bayerischen Umweltministerium zur weiteren Planung auf dem Tisch, sagte Isabel Lautenschlager. Aber auch die Ensdorfer wollen ihr Ansinnen als Naturparkstandort weiterhin gewahrt wissen, während der Standort Hirschwald selbst nicht mehr in der Kandidatenliste zu finden ist.

Wie Bürgermeister Peter Braun informierte, zahlt der Markt Schmidmühlen derzeit jährlich etwa 9000 Euro für seine Naturpark-Mitgliedschaft.Weiterhin müssen sich die Naturparkgemeinden auf einen nachgelagerten Zuschuss für zusätzliches Personal in Höhe von etwa 2500 Euro einstellen, war in der Sitzung zu hören.

In Schmidmühlen geht es jetzt um die Frage, in welcher Form und mit welchem Inhalt der Markt beim Naturpark verbleiben will oder auch nicht. “Ja” zu einer Mitgliedschaft beim Naturpark Hirschwald, aber keine Beteiligung an weiteren Kosten wie Bau- und Personalkosten, ist derzeit der Tenor dazu.

Geschäftsführerin Isabell Lautenschlager nutzte die Gelegenheit, für den im Jahr 2006 ins Leben gerufenen Naturpark mit einer Größe von etwa 28000 Hektar zu werben. Mitgliedsgemeinden sind derzeit Amberg, Kümmersbruck, Ensdorf, Rieden, Schmidmühlen, Hohenburg, Kastl, Ursensollen und Ebermannsdorf (ohne Flächen).

Mit seiner Arten- und Biotopvielfalt sei der Naturpark in den vergangenen Jahren präsent gewesen. Dazu gehören die Sorge um Waldfledermäuse und Waldameisennester. Die Sorge um Höhlenbrüter wie den Wendehals und den Wiedehopf und die Sorge um die früher reichlich vorkommenden Steinkrebse in Vils und Lauterach zählen ebenfalls dazu.

Im Bereich der Erholungsfunktion nannte sie die Anschaffung von Ruhebänken, die Kunstwanderstation, Infotafeln und Hörstationen, die Beschilderung von Aussichtspunkten und den Hopfenwanderweg. Dazu kommen noch verschiedene Bildungsprojekte, wie das Ferienprogramm mit den Naturpark-Rangern, Führungen, Malbuch und Memoryspiel für alle Grundschüler.

Im Bereich der Regionalentwicklung führte sie ein Gewässerentwicklungskonzept, Werbung für Genussorte, die Kunstausstellung im Jahr 2018 und den Naturparktag, der von 2020 auf 2022 wegen der Corona-Pandemie bereits umgeplant worden ist. Dazu kommen verschiedene Projekte aus dem Bereich des Seniorenmosaiks und Marketing-Maßnahmen mit einem Imagefilm und zwei erfolgreich aufgelegten Eisengau-Bänden.

“Es ist doch ein Mehrwert für die Region zu verzeichnen gewesen, denn immerhin kamen seit der Gründung des Naturparks rund 800000 Euro Fördergelder in die Region” sagte Isabel Lautenschlager.

Brückenreparatur beginnt

Wie Bürgermeister Peter Braun informierte, wird in den nächsten Wochen die Reparatur der Eisernen Brücke beginnen.

Zum Thema Standort für die Postniederlassung sagte er, dass nach der Schließung der Postfiliale im alten Nettomarkt zum 1. April 2021 die Poststelle erst zum 1. Juli 2021 ein neues Domizil bei Färbos in der Hauptstraße bekommen soll. Der Zeitraum des zweiten Quartals 2021 sei nach wie vor offen. Genehmigt wurde ein Bauantrag für ein Einfamilienwohnhaus mit Doppelgarage in der Scharltal-Straße in Winbuch.

Angeregt wurde die Aufstellung von Ruhebänken im Bereich des Brunnlettberges, der Harschhofer Straße und einem vorübergehenden Standort gegenüber der Schlocht bei der Bushaltestelle.

Wie Bürgermeister Peter Braun weiter bekanntgab, hat die Gemeinde vom Wasserwirtschaftsamt Zuschuss-Bescheide im Zuge der Härtefallregelung in Höhe von 179 000 Euro für den Wasserleitungsbau in der Imkerstraße bekommen. Für die Harschhofer Straße erhält Schmidmühlen weitere Zuwendungen nach der Härtefallregelung in Höhe von 498 000 Euro. Von der Regierung der Oberpfalz gibt es eine Förderung in Höhe von 29 000 Euro für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für den Sanierungsabschnitt vom Goldenen Anker bis zum Schloss-Stadl.


Neue Regeln für Hundehalter:
 

  • Verordnung: Der Markt Schmidmühlen hat bei der Sitzung auch eine neue Verordnung zum Schutz der Öffentlichkeit von Gefahren durch Hunde erlassen, so der fachliche Oberbegriff. Zweck der Verordnung ist die Verhütung von Gefahren für Leben, Gesundheit, Eigentum oder die öffentliche Reinlichkeit durch frei umherlaufende große Hunde und Kampfhunde. Sie sind in den öffentlichen Anlagen und Wegen, Straßen und Plätzen stets an einer Leine von höchstens 150 cm Länge zu führen.
  • Gültigkeit im Markt: Dies betrifft die bebauten Ortsteile von Schmidmühlen und Emhof, soweit sie westlich der Staatsstraße 2165 gelegen sind. In Schmidmühlen gehört dazu der Bereich der sogenannten Hochwasserfreilegung sowie des Sportplatzgeländes. Als große Hunde gelten Hunde mit einer Schulterhöhe von mindestens 50 Zentimeter, heißt es in der Verordnung. Dazu gehören Hunde der Rassen wie Schäferhunde, Boxer, Dobermann, Rottweiler und Deutsch Dogge.