Ortsverband Schmidmühlen

Marktratssitzung

Gemeinde muss tiefer in die Tasche greifen

Angebote für Stromlieferverträge sind rar. Auf einige Anfragen bekam man laut Bürgermeister Peter Braun nicht einmal eine Antwort.

 

Stromkosten werden für Schmidmühlen dramatisch steigen.

 

Die steigenden Energiepreise kommen im Rathaus an. Wie es mit einem weiterführenden Stromlieferungsvertrag in den Gemeinden weitergeht, beschäftigt derzeit auch die Markträte in Schmidmühlen. Bei vielen Kommunen des Landkreises Amberg-Sulzbach und auch anderswo laufen zum Jahresende die Stromlieferverträge aus, und niemand könne definitiv sagen, woher die Gemeinde ab Januar 2023 ihren Strom bezieht, heißt es.

Wie Bürgermeister Peter Braun gesteht, sei dies auch in Schmidmühlen derzeit der Fall. Ein paar Tage vor dem Sitzungstermin in Schmidmühlen wurden an gleicher Stelle die Bürgermeister aus der gesamten Oberpfalz eingeladen, um sich gemeinsam mit dem Bayerischen Gemeindetag darüber zu beraten, wie die Stromlieferverhältnisse nach Dezember aussehen könnten.

Laut Braun habe die Gemeinde bei mehreren Anbietern nach weiterführenden Stromlieferungsverträgen gefragt und teilweise nicht einmal eine Rückantwort bekommen. Zum Zeitpunkt der Sitzung sei auch noch nicht klar gewesen, inwieweit die Strompreisbremse auch für die Kommunen gelten werde. Der Markt Schmidmühlen habe in den vergangenen Wochen mit vier Losen für einen Strombezug teilgenommen.

Der Verbrauch der Gemeinde

Wie der Bürgermeister erklärt, liege der jährliche Stromverbrauch in Schmidmühlen bei etwa 165000 Kilowatt-Stunden für die gemeindlichen Einrichtungen wie Schule, Rathaus, Pumpwerke, Schlossstadel und weitere 34 Abnahmestellen. Dazu kämen noch etwa 600000 Kilowattstunden Strom für die Wasserversorgung, Kläranlage und die Straßenbeleuchtung.

Zum Sitzungstermin lagen schließlich zwei Angebote für eine Stromlieferung ab dem 1. Januar im Rathaus vor. Für den Betrieb der Straßenbeleuchtung werde der Markt Schmidmühlen bei den Stadtwerken Augsburg einen Stromlieferungsvertrag unterzeichnen. Für den Bereich der Registrierenden Leistungsmessung (RLM) nehme der Marktgemeinderat ein Angebot des Stromlieferanten „eins energie in Sachsen GmbH & Co.KG“ an. Dieser Bereich decke vor allem den Energiebedarf bei der Wasserversorgung und der Kläranlage ab. Eines sei jedoch klar: Der Markt Schmidmühlen werde teilweise ein Mehrfaches des Energiepreises bezahlen müssen, wie dies bisher der Fall gewesen ist, berichtete der Bürgermeister.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer sei allerdings noch die Entscheidung der Bundesregierung, ob die Strompreisbremse auch für Kommunen gelten wird. Dazu müsse man aber die Gesetzeslage und die Ausführungsbestimmungen abwarten, so der Bürgermeister. Im Allgemeinen heißt das, auch für das nächste Jahr, dass man mit einer enormen Steigerung des Wasser- und des Abwasserpreises rechnen müsse. Zugestimmt wurde dem Antrag auf eine weitere Unterstützung der Einrichtung „Villa Regenbogen“ für die Großtagespflege der nächsten zwei Jahre mit jeweils 10000 Euro jährlich, so wie dies auch schon in den vergangenen zwei Jahren geschehen ist.

Der Markt Schmidmühlen gewähre einen Zuschuss von zwei Euro pro Betreuungsstunde für Kinder mit Wohnsitz in Schmidmühlen. Im Friedhof seien alle Urnengräber vergeben. An passender Stelle solle eine Anlage mit Urnenerdröhren errichtet werden. Gedacht sei eine zusammenhängende Fläche, die man auf Grund von aufgelassenen Grabstellen zusammenfassen kann. Der Bauausschuss werde sich bei seiner Zusammenkunft am 8. Dezember vor Ort ein Bild von der Situation im Friedhof machen. Eine Kostenschätzung für zwölf Urnengräber liege bei etwa 16000 Euro für Materialkosten und Einbau. Im nächsten Jahr werden für etwa zwei Drittel der Grabstellen neue Gebührenbescheide anstehen. Damit werde auch einen Neukalkulation der Grabgebühren einhergehen. Von einer erheblichen Anhebung der Friedhofsgebühren müsse man ausgehen.

Arbeiten im Schlossstadel

Außerdem seien im Schlossstadel Holzschutzmaßnahmen am Dachstuhlgebälk erforderlich. Gesprochen wurde von der Möglichkeit einer Begasung des Dachstuhlbereichs oder alternativ die Behandlung der Balkenteile mit einem Holzschutzmittel. Die Kosten dafür würden sich auf etwa 10000 Euro belaufen. Eine Beeinträchtigung von Veranstaltungen während der Maßnahme ist nicht gegeben, hörte man in der Sitzung.

Für die Freiwillige Feuerwehr Schmidmühlen wurde die Anschaffung von insgesamt 21 Einsatzschutz-Anzügen mit einem Preis von etwa 22000 Euro beschlossen. Besprochen wurde dies auch mit den Feuerwehren in Emhof und in Winbuch.

Wie Bürgermeister Braun informierte, werde in Schmidmühlen ab Januar ein neuer Ansprechpartner für die Leitung der Volkshochschule Amberg-Sulzbacher Land in Schmidmühlen gesucht. Zugestimmt hat der Marktgemeinderat auch dem Bauantrag zum Bau eines Doppelhauses mit Doppelgarage in der Kallmünzer Straße. Eine Versetzung der Straßenbeleuchtung in Emhof am Kramerberg werde es nicht geben. Der Energieversorger werde beauftragt, den Schaden zu beheben, so die Entscheidung des Gemeinderats.