Ortsverband Schwanstetten

Bildungs- und Schulpolitik in Schwanstetten

Gemeinsame Pressemitteilung der CSU- und FW-Fraktionen

 „Unsere Grundschule muss sich zur Ganztagsschule weiterentwickeln“. Dieses Ziel formulierten die beiden Fraktionssprecher der CSU und der Freien Wähler, Harald Oberfichtner und Peter Weidner nach einer gemeinsamen Unterredung zur Bildungs- und Schulpolitik in Schwanstetten. Jedes Kind, jede Familie soll zukünftig im Grundschulbereich seinen individuellen Weg unter vier Möglichkeiten wählen können: Regelbereich, gebundener Ganztag, offene Ganztagsschule oder Regelbereich plus Hort. In einem ersten Schritt soll aus Sicht der beiden Fraktionen auf dem Weg zur Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2019/2020 die offene Ganztagsschule eingeführt werden.

Beide Fraktionen sind sich einig, dass der Hort im Gebäude der Grundschule gut arbeitet. Er soll auch in Zukunft erhalten bleiben. „Der Hort wird von Familien gebraucht, die auf längere Betreuungszeiten angewiesen sind. Der Hort kann zukünftig das Angebot der Ganztagsschule in den Randzeiten und eventuell in den Ferien ergänzen“, fasste Marktgemeinderat Peter Weidner zusammen.

Die CSU-Fraktion hatte bereits im Oktober 2014 die Einführung eines Ganztagszuges beantragt. Leider wurde dies sehr schnell seitens Gemeindeverwaltung, Bürgermeister und mehrheitlich im Gemeinderat abgelehnt. Die ins Feld geführten Gegenargumente sind aus jetziger Sicht der FW- und der CSU- Fraktion nicht stichhaltig. Bereits vor der Schulsanierung wiesen beide Fraktionen darauf hin, dass im Vorfeld die Möglichkeiten einer Ganztagsschule geprüft und die Voraussetzungen zur Einführung geschaffen werden sollen. Dann hätte man das auch frühzeitig bei der Raumplanung berücksichtigen können. Sowohl die offene als auch die gebundene Ganztagsschule ist nach der langjährigen Erfahrung von Peter Weidner ohne große Probleme machbar, insbesondere wenn man bedenkt, dass die neuen Räume des Jugendtreffs tagsüber mit genutzt werden könnten.

Der Info-Abend in der Gemeindehalle zur offenen Ganztagsschule wird sehr kritisch gesehen. Immerhin, mit einer Verzögerung von einigen Jahren fand die Information nun endlich statt. Bürgermeister Pfann moderierte, und die beiden Schulleiter aus Hilpoltstein und Röttenbach informierten über ihre Schulstandorte kompetent. Der Personalsachbearbeiterin des Roten Kreuzes fehlte es offensichtlich nach zwei bis drei Jahren in der Verantwortung noch an der positiven Erfahrung. Die Personalhoheit über die eingesetzten Kräfte eines möglichen Kooperationspartners liegt bei der Schulleitung.

Warum erwähnte niemand bei der Infoveranstaltung den kommunalen Zuschuss und damit Kosten für die Gemeinde von 1136,00 € pro Kind für die Schulkindbetreuung beim Hort? Die offene Ganztagschule ist für die Eltern bis auf den Beitrag für das Mittagessen kostenfrei. Die Schulleitung machte keine Aussagen zur Ganztagspädagogik, Organisation, Verantwortung, Zusammenarbeit mit Schulamt und Regierung von Mittelfranken. Es fehlten Informationen über die Einbindung des Kollegiums, des Fördervereins, des Elternbeirates und die Motivierung des ehrenamtlichen Personals der Marktgemeinde. Es muss ein passender, potentieller Kooperationspartner gesucht und die Organisation der warmen Mittagsverpflegung durchdacht werden. Das sind entscheidende Aufgaben der Schulleitung, über die die Schulfamilie informiert werden sollte.

Beide Fraktionen hoffen, dass es in der Februarsitzung des Marktgemeinderates eine eindeutige Mehrheit für die offene Ganztagsschule geben wird. Die fehlenden Konzepte müssen dann zügig von der Schule genehmigungsfähig erarbeitet werden. Die Eltern sollten dann noch einmal mit einem Schreiben über das geplante Ganztagskonzept informiert werden. Inhaltlich geht es um Zeit für Hausaufgaben, Sozialerziehung, Individualisierung, Differenzierung und Sprachförderung. All das sind Konzeptforderungen des Kultusministeriums. Eine gute Ganztagsschule bietet Förderung bei Rechtschreib-, Lese- und Rechenschwächen und ermöglicht darüber hinaus Angebote im musischen, künstlerischen und sportlichen Bereich.

Es werden noch intensive Einzelberatungsspräche notwendig sein, damit die notwendige Gruppenstärke erreicht wird. Dann muss das administrative Genehmigungsverfahren über Sachaufwandsträger, Schulamt und Regierung von Mittelfranken erfolgen. CSU und Freie Wähler hoffen, dass die Schulfamilie im Schuljahr 2019/20 viele positive Erfahrungen mit der offenen Ganztagsschule machen wird und es 2020/21 nur noch ein kleiner Schritt zum gebundenen Ganztagszug ist.

gez.

Harald Oberfichtner (Fraktionssprecher CSU) 
Peter Weidner (Fraktionssprecher FW)