Ortsverband Seeon-Seebruck-Truchtlaching

Maibockfest 2023

Hubert Maier begeistert Publikum mit humorvoller Rede

v.l. stellv. Ortsvorsitzende Sabine Eyrich, Hubert Maier, Ortsvorsitzender Franz Wörndl, stellv. Ortsvorsitzender Christian Schuchert

TRUCHTLACHING. Über 100 Gäste machten sich am Samstag, den 06. Mai 2023 auf, um das Maibockfest des CSU Ortsverbandes im überdachten Anbau des Truchtlachinger Sportheims zu besuchen.
Neben stimmungsvoller musikalischer Unterhaltung durch die Trucht´linger Liveband „Geht ned g´nau“ und hervorragenden kulinarischen Schmankerln, welche vom SV Truchtlaching angeboten wurden, war es vor allem Fastenredner Hubert Maier, der das Publikum mit seiner Rede begeisterte.

Seine Ansprache unter dem Motto „Was ich noch loswerden wollte“ eröffnete der ehemalige Ortsvorsitzende mit einem Rückblick bis in seine Schulzeit, welche 1945 zeitgleich mit der Gründung der CSU begann.
In kabarettistischer Art und Weise zog er Vergleiche zwischen „Friday´s for future“, was zu seiner Schulzeit eher noch „Frei di, dass´d was lerna derfst“ geheißen hatte. Auch das „Sitzenbleiben“ hatte damals noch eine ganz andere Bedeutung als bei den heutigen Klimaklebern. Insbesondere wundere er sich, dass die sogenannten „Aktivisten“ vielseitig aktiv seien, außer bei der Arbeit, denn da finde man sie selten. Insofern müsste das Motto daher heute eher „Jugend forsch“ als „Jugend forscht“ lauten.

Etwas ernstere Töne schlug Maier an, als er auf die Armut in der Nachkriegszeit und die daraus resultierende Landflucht in die damals entstehenden Industriezentren Bayerns einging. Es sei insbesondere die noch junge CSU gewesen, welche einst politisch dagegengehalten und sich für die Entwicklung des ländlichen Raums eingesetzt hatte. So sei gerade der Chiemgau „modern geworden, aber bodenständig geblieben“. „Dahoam is dahoam ist bei uns keine kitschige Fernsehromantik, sondern selbstverständlich gelebte Heimatverbundenheit“, so Maier.

Über die in „inniger Abneigung“ verbundenen Franz-Josef Strauß und damaligen 68ern, welche „alles bestritten haben, außer den eigenen Lebensunterhalt“, schlug Maier den Bogen bis zur aktuellen Bundespolitik, welche er mit einem Zitat von Heinrich Heine zusammenfasste: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht“.
Insbesondere die Partei der Grünen kam hierbei nicht besonders gut weg. So unterstellte er deren Altvorderen schon immer „zu viel Vordenker und zu wenig Nachdenker“ gewesen zu sein.
Die Klimawende von Robert Habeck kommentierte Maier mit den Worten „gut gemeint und schlecht gemacht ist auch nix wert“. Außerdem hoffe er für Habeck, „wenn er als Vizekanzler schon mit Deutschland nix anfangen kann, dass es ihm mit seinem Ministergehalt anders ergehen möge“. Insgesamt sei die Bandbreite in der aktuellen Bundesregierung aus Sicht Maiers durchaus bemerkenswert, da sei „von ganz links bis ganz seltsam alles dabei“. Insofern passe das sehr gut zur Frisur von Robert Habeck, die zumeist auch „ziemlich unstrukturiert unterwegs ist“.

Im zweiten Akt seiner Ansprache wurde neben den bundespolitischen Ambitionen der Freien Wähler auch die Überregulierung durch die EU aufs Korn genommen. So wunderte sich Maier über einen aufgedruckten Warnhinweise in der Verpackung seines neuen Staubsaugers, welcher darauf hinweise, dass „dieser Karton nicht zum Verzehr geeignet“ sei. Das sei insofern schade, da er sich durchaus gut vorstellen könne, dass das ein oder andere vegane Gericht mit dem Karton noch verfeinert werden könne.

Auch der „Genderwahn im öffentlich-rechtlichen Rundfunk“ fand humorige Erwähnung in Maiers Rede. So echauffierte er sich unter anderem darüber, dass die ARD kürzlich in ihrem Programm Mütter als „gebärende Personen“ titulierte und erntete viele Lacher, als er das Publikum daran erinnerte, dass in zwei Wochen der „gebärende-Personen-Tag“ stattfindet.

Die Vorstellung, dass der öffentliche Personennahverkehr im ländlichen Raum einen positiven Beitrag zum Klimaschutz erbringen kann, mochte Hubert Maier nicht teilen. So nannte er das Beispiel der Regionalbahn von Trostberg nach Traunstein, welche zwar „sechs Mal am Tag fährt, aber nie einer drin hockt“. Daher mutmaßte er, dass der Klimaschutz im Wesentlichen dadurch erfolge, dass „der motorisierte Verkehr aufgehalten wird.“

Abschließend stellte Maier fest, dass „Mode bei Kleidern etwas Schönes ist, in der Politik aber etwas Gefährliches“. Insofern wünsche er sich von „seiner CSU“ auch in Zukunft, „das Richtige zu tun und das Falsche bleiben zu lassen“, vor allem aber „jederzeit das Eine vom Anderen unterscheiden zu können“.
Das begeistere Publikum honorierte die teils humorvolle, teils tiefsinnige und dabei jederzeit kurzweilige Rede von Hubert Maier mit minutenlangem Applaus und stehenden Ovationen.