Ortsverband Speinshart

CSU Ortsverband Speinhart

Speinshart: Klosterkomplex als Wissenschaftsort

Die Corona-Pandemie mit besorgniserregendem Infektionsgeschehen in der bayerischen Grenzregion bestimmt derzeit den Politikalltag. Trotzdem bleibt bei einer CSU-Versammlung via Bildschirm Raum für Zukunftsvisionen.

Speinshart. (do) Landtagsabgeordneter Tobias Reiß bescheinigte den Speinshartern bei einer virtuellen Versammlung des CSU-Ortsverbandes viel Fingerspitzengefühl, trotz schwieriger Rahmenbedingungen den Einsatz für Kommune und Menschen nicht zu vernachlässigen. "Wer sich engagiert, bringt Gutes zustande", stellte Reiß fest.

Den Schwerpunkt seiner Ausführungen legte der Parlamentarier auf die Fortentwicklung der Internationalen Begegnungsstätte. Ziel sei es, mit einer dauerhaften Finanzierungsgarantie Speinshart für eine internationale wissenschaftliche Einrichtung attraktiv zu machen.

KI-Campus mit weltweiter Wirkung

Reiß verwies auf die seit 2017 intensiven Bemühungen der Landtagsfraktion und auf Machbarkeitsstudien. Daraus folgernd hielt der Abgeordnete den Weg des Klosterkomplexes zu einem Wissenschaftsstandort für Künstliche Intelligenz (KI) für zielführend. "Speinshart - ein Rückzugsort der Ruhe und zum Nachdenken?" Eine solche bundesweit einmalige Wohlfühleinrichtung für die klügsten Köpfe des Landes und darüber hinaus mit weltweiter Vermarktung sei jedenfalls keine Utopie.

"Wir sind gut unterwegs", zeigte sich Reiß optimistisch, unter dem Dach des Freistaates einen international anerkannten Campus für KI zu schaffen. "Jetzt ist einmal Speinshart dran und nicht Oberbayern", formulierte der Abgeordnete sein Bekenntnis für das Klosterdorf. Gleichzeitig betonte er, bei der Aufwertung Speinsharts äußerst sensibel vorzugehen, um den Charme des Ortes nicht zu beschädigen.

Diesen Weg bekräftigte auch Bürgermeister Albert Nickl. Das Ziel eines KI-Standortes bedeute nicht nur für Speinshart, sondern auch für das Kloster, den "großen Landkreisbruder" und die Region eine Bereicherung. "Wir tun unser Bestes, diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen", versicherte Nickl. Der Bürgermeister verkannte auch nicht die Notwendigkeit, Technik- und Tagungsräume zu akquirieren und Bettenkapazitäten zu schaffen. Diese Mammutaufgabe müsse in einem Miteinander des Dorfes, der Anlieger, des Klosters und der weiteren Beteiligten geschehen.

Corona und die Nachbarn

In der Diskussion beschäftigten sich die Online-Besucher auch mit dem Corona-Infektionsgeschehen. Verwundert zeigte sich Zweiter Bürgermeister Roland Hörl über den problemlosen Schulunterricht in den US-Bildungseinrichtungen auf dem Netzaberg und im Lagerbereich, obwohl sich das Familienleben meist außerhalb des Militärstandortes abspiele. Auch für Bürgermeister Albert Nickl ein Unding. "Die Amerikaner werden wie ein eigener Landkreis betrachtet." Nickl bedauerte zudem das Verheimlichen der Coronazahlen im Lagerbereich. Aus eigenen Erfahrungen als Beamter der Grenzpolizei hielt Dieter Schober strenge Corona-Grenzkontrollen zu Tschechien für unverzichtbar. Schober warnte zudem vor systematischen Fälschungen negativer Corona-Testergebnisse.

Quelle: DER NEUE TAG vom 29.03.2021