Ortsverband Stammham

CSU Stammham on Tour

Stadtförster Hubert Krenzler führte die CSU Stammham durch den Neuhau

60 Prozent des Waldes sind Fichten

Stadtförster Hubert Krenzler führte die CSU Stammham durch den Neuhau

Kondition war bei einer Waldbegehung gefragt, zu der die CSU Stammham den Stadtförster Hubert Krenzler einlud. „Endlich lässt es die Situation zu und wir können starten. Wegen Corona musst die Waldbegehung mehrmals verschoben werden“, sagte Vorsitzende Maria Weber erleichtert. Krenzler führte die CSUler rund fünf Kilometer langen Exkursion durch den Stadtwald Neuhau nordwestlich von Stammham. Beim Start waren alle Blicke nach oben gerichtet. Nicht wegen der Bäume, sondern da Regen nahte.

Den ersten Stopp legte die Gruppe schon nach wenigen Metern ein, und Krenzler bot seinen Zuhörern einen kenntnisreichen Abriss über die Geschichte des Neuhaus als Stadtwald. Die beginnt im Jahr 1357 mit der Entscheidung des Herzogs Ludwig des Brandenburgers, der Stadt Ingolstadt den rund 1200 Hektar großen Wald gegen einen Bodenzins zu überlassen. „Ende des 18. Jahrhunderts machte der Holzverkauf rund zehn Prozent der Einnahmen Ingolstadts aus.“

1802 war Ingolstadt an einem Tiefpunkt angelangt. „Die Stadt war hoch verschuldet und gleichzeitig zweier Institutionen beraubt: der Universität und der Festung", so Krenzler. Die Stadtoberhäupter entschieden sich in dieser Krise zu einem Schritt, der bis heute nachwirkt: Sie teilten den Neuhau in 1882 Parzellen und verkaufte sie im Losverfahren an die Bürger. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Seit 1821 kauft die Stadt die kleinen Forstanteile wieder zurück. Bisher hat sie 986 Anteile wieder in ihrem Besitz. Krenzler präsentierte den Exkursionsteilnehmern eine aktuelle Karte, auf der die Besitzverhältnisse eingezeichnet sind. „Ein Flickenteppich“, befand Krenzler mit Blick auf die vielen kleinteiligen Flächen.

Damit war der städtische Förster, der persönlich in Stammham wohnt, in der Gegenwart angelangt. Auf dem folgenden Rundweg durch den Wald stellte er die Arbeit des städtischen Forstamtes auch anhand der Ergebnisse der jüngsten Waldinventur vor. Der Anteil der Fichte im Neuhau sei seit der vorausgegangenen Inventur vor 20 Jahren von 80 auf 62,3 Prozent verringert worden. Das geschehe mittels gezielter Waldpflege, erklärte der Stadtförster. Von manchen Seltenheiten, etwa der Elsbeere, gewinnen die Waldexperten Samen und pflanzen sie an. Ziel sei ein möglichst artenreicher Wald, so Krenzler. Es wachsen nur ein paar wenige Elsbeer- Bäume im Neuhau.

Petrus hatte mit der Gruppe der CSU Stammham ein Einsehen: Es regnete nicht. Die Regenschirme blieben geschlossen. Von der insgesamt doch anstrengenden Tour erholten sich die Teilnehmer bei einer Brotzeit und einem kühlen Getränk in einem Biergarten.