Ortsverband Steinberg am See

Veranstaltung

Starkbierfest 2019

Beim mittlerweile 28. Starkbierfest der CSU, das von Markus Fischer moderiert wurde, drehte sich einiges um die aktuelle Entwicklung am Steinberger See, insbesondere im Bereich Oder. Die Begrüßung von Markus Fischer war deftig: „Grüß Gott an alle Wichtigen und Unwichtigen, der Bürgermeister kommt später dran, an alle ,Ehrenamtlich-Damischen‘ sowie an alle Großen, Kleinen, ganz Kleinen und an Bert Handl“.

Bernd Hasselfeldt, schwergewichtiger CSU-Ortsvorsitzender und Fraktionsführer seiner Partei im Gemeindeparlament, „stichelte“ gegen Bürgermeister Harald Bemmerl: „Wer kapiert in der Oder eigentlich noch die Verkehrsregeln?“. In diesem Bereich waren zahlreiche neue Schilder mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, Halteverboten oder Durchfahrtsverboten durch die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs aufgestellt worden. Die „Gemeindebürger da unten“ müssten nun schnell umdenken, sonst werde es ein Chaos geben. In Anspielung auf die Erhebung von Parkgebühren und die Einführung der Verkehrsüberwachung, die von vielen Bürgerinnen und Bürgern sehr kritisch gesehen werde (O-Ton Hasselfeldt: „Es sollten nur die Nicht-Steinberger aufgeschrieben werden“) machte er den nicht ganz ernstzunehmenden Vorschlag für ein neues gemeindliches Geschäftsmodell.

Gebühren fürs Baden

Man sollte auch von denen Gebühren verlangen, die im Steinberger See baden, mit der Luftmatratze herumschwimmen oder mit dem Surfbrett unterwegs sind. Zuständig für das Abkassieren sollte dann die Wasserwacht sein, die ihre Kontrollfahrten dann auch „mit Benzin“ durchführen dürfe, meinte Hasselfeldt hintergründig.

Nachdem die Feuerwehr per Kurzmeldung in der MZ das „Einwintern“ von Fahrzeugen und Geräten angekündigt habe, seien Unfälle, Brände und sonstige hilfebedürftige Ereignisse während des Winters in der Gemeinde nicht erlaubt, frotzelte der Redner. Er nahm den Versprecher einer Gemeinderätin, die „freizügig“ zum Frauenbundjubiläum eingeladen hat, ebenso aufs Korn wie sich selbst.

Neuer Zapfmeister

  • Premiere:

    Erstmals in der Geschichte der Starkbierfest zapfte der Ortsgeistliche, Pater Stephan, das erste Fass Jacobator an. Das dunke Starkbier ist mit rund 20 Prozent Stammwürze und ca. neun Prozent Alkoholgehalt „kräftig“.

  • Spektakel:

    Das Anzapfen wurde zum Spektakel. Der Geistliche brauchte gefühlte 20 Schläge, bis der dunkle Gerstensaft aus dem Fass spritze. Mit dem Anstoßen wurde der 28. Stein-Berg eröffnet.

 

Bernd Hasselfeldt und Sepp Haller sind von Natur aus schlank veranlagt, beide würden es aber nicht „ausleben“. Er lobte sich selbst aber dafür, dass er eine fast 40-seitige Rede geschrieben habe. An seinen politischen Kontrahenten Harald Bemmerl appellierte er, sich genauso wie dessen Amtsbruder Thomas Falter aus Wackersdorf zu verhalten und 2020 nicht zur Wahl anzutreten. Außerdem sei es sehr bedenklich, wenn aus der Großen Kreisstadt Schwandorf mit Oberbürgermeister Andreas Feller und der dritten Bürgermeisterin Martina Engelhardt-Kopf (kurz MEK) genauso viele Gemeindeoberhäupter anwesend seien, wie aus der Heimatgemeinde Steinberg am See. Altbürgermeister Jakob Scharf, der heuer in der Starkbierrede überhaupt nicht vorkam, meinte auf Nachfrage: „Ich hab halt nix mehr angestellt“. Scharf zeigte sich stolz auf die Leistung seiner Parteifreunde und rief alle Gäste zu humoriger Betrachtung der Rede auf, niemand solle beleidigt sein, das „Derblecken“ sei eine ganz normale Sache in Bayern.

 

Bayerischer Dreikampf

Beim „Fingerhackln“ siegte „Juppe“ Fabian Kraus, Preisträger des Nagelns war Thomas Rupprecht. Die dritte Bürgermeisterin aus Schwandorf wurde ihrem Amtstitel gerecht und platzierte sich beim Nageln auf dem dritten Rang. Beim Raten urbayerischer Begriffe wie „Schoastreiber“ oder „Hosenbrunzer“ konnte der Sieger nicht ganz klar ausgemacht werden, da einige Mitwirkende des Oberpfälzer Dialekts nicht mächtig waren.

 

Die Junge Union spielte den Sketch „Die Berliner Taxifahrt“, in dem es ebenfalls um sprachliche Probleme zwischen zwei Hauptstadtbesuchern und einem Taxifahrer ging. Für eine zünftige musikalische Umrahmung sorgten die Fronberger Kirwamusikanten, die den Starkbierredner „Hasselbär“ mit dem Bayerischen Defiliermarsch auf die Bühne spielten.