Ortsverband Steinberg am See

Starkbierfest 2020

Bruder "Hasselbär" derbleckt die "Steinbürger"

Auf das CSU­Starkbierfest und die Starkbierrede von Bernd Hasselfeldt warten viele alljährlich gespannt. Zur 13. Predigt von Bruder „Hasselbär" lief er wieder mal in Hochform auf. In unnachahmlicher Weise interpretierte er das Ortsgeschehen. Die Bürgermeisterriege glänzte (leider) in Abwesenheit. Die Junge Union sorgte mit zwei Einlagen für Heiterkeit. Über 250 Starkbierfreunde waren zum 29. Starkbierfest der CSU in die Sporthalle gekommen, die zum Biertempel umfunktioniert wurde, bevor sie demnächst generalsaniert wird. Die Fronberger Musikanten spielten zünftig auf, bevor man zum obligaten Bieranstich schritt. Brauereichef Marcus Jacob und sein Braumeister Martin Spießl leisteten Bürgermeisterkandidat Christian Meßmann beim Anstich eines Jacobator­Fasses Hilfestellung. Mit vier Schlägen meisterte Christian seinen ersten Starkbieranstich bravourös.

CSU-Vorstandsmitglied Markus Fischer begrüßte die Gäste, hieß alle Wichtigen, Großkopferten, und Anständigen Leut willkommen. Die Halle schien bis auf "drei Freie Plätze" voll zu sein. Markus Fischer mutmaßte, dass die drei Steinberger Bürgermeister aus Angst vor Bruder Hasselbärs Rede "kalte Füß" bekommen haben, und deswegen nicht anwesend waren.

Ein erster Höhepunkt des Abends waren zwei Sketche der Jungen Union. Thomas Rupprecht, Sinan Wiendl, Simon Süß, Adrian Ertl sowie Christian und Marco Hasselfeldt brachten den Schwank "Der Pfarrgockel" aus dem „Königlich Bayerischen Amtsgericht" sowie eine Kurzepisode des braven Soldaten Schwejk zur Aufführung.

Mit einem „Hawa dere" begrüßte der Starkbierdompteur Hasselfeldt die Menge, als er Halle betrat. In seiner ellenlangen Begrüßung hätte er auch gerne den einen oder anderen amtierenden Bürgermeister begrüßt. „Schad, hams d' Hos'n voll oder ham ses ned nötig", meinte der Redner. „Oiso dann packmers", sprach der Fastenprediger und nahm sich gleich Pater Stephan zur Brust, dem er die Frage stellte, warum er schon im dritten Jahr hintereinander immer am Sonntag nach dem Starkbierfest zum Lektorendienst eingeteilt wird. „Willst du des wirklich, das ich des morng les?", sagte er zu dem Geistlichen aus Indien. Hasselfeldts Angebot: „Du trinkst heid mit mir und bleibst so lang wie i, dann versprich i dir, das e frisch g'wasch'n und g'bügelt a no de Predigt halt".

Der Starkbierprediger stellte daraufhin den "Supersportler Christian Meßmann" vor, der beim Marathon als drittletzter hinter einer über 90­jährigen Japanerin das Ziel erreichte und zwei „Meersauen" samt Equipment kaufte. „Ja, Herr Bürgermeisterkandidat, des Lem is hald koa Nudelsupp'n, gell", so der Sprecher. Wie kein anderer bringt Hasselfeldt amüsante Geschichten zur Freude des Publikums rüber. Er nahm auch den „Kraus Juppe", den „Baffee und seine Viecher", die Weihnachtsgeldsammler von der Feuerwehr als auch den Jupp Heynckes der DJK­Fußballabteilung (Jakob Scharf) auf die Schippe. Auch Paul Weiß, der einen Elektrozaun gegen Mäuse errichtete, sowie Großökonom Sepp Haller hatten es dem Fastenprediger angetan. Letzteren fragte Hasselfeldt, ob er Geld dabei habe, denn in der Kirche habe er grod immer nichts dabei, wenn der Klingelbeutel rumgeht, hatte sich der Heselbacher Mesner beschwert. Schnurstracks sprang Bernd von der Bühne, eilte zu seinem Gemeinderatskollegen, der bereits seine Börse zückte, griff sich den einzigen 50­EuroSchein und brachte ihn Pater Stephan für die Kirchenheizung. Das Publikum quittierte die Einlage mit tosendem Applaus. Auch wenn die (neue) Lederhose immer mal rutschte und die Hemdknöpfe nicht alle halten wollte, war es eine schweißtreibende Sache für Bernd Hasselfeld, die jede Menge Spaß machte und wahrlich ein Hochgenuss war.