Ortsverband Stephanskirchen

Resolution zum Projekt Brennernordzulauf

Resolution zum Projekt Brennernordzulauf

Resolution des CSU-Ortsverbandes Stephanskirchen-Schloßberg
zum Projekt Brennernordzulauf


ln  der  Gemeinde  Stephanskirchen  führt  bereits  heute  die  Hauptbahn  Rosenheim-Salzburg  in
West-Ost-Richtung quer durch das Gemeindegebiet. Auf dieser Strecke fahren derzeit ca.  200
Züge täglich.  Im Zuge der Trassenfindung für den geplanten  Brennernordzulauf ist nun zusätz-
lich  eine  Hochgeschwindigkeitstrasse  im Gemeindegebiet von  Stephanskirchen vorgesehen.
Der   CSU-Ortsverband   Stephanskirchen-Schloßberg   lehnt   jegliche   Planungen   für   den
Brennernordzulauf auf dem Gebiet der Gemeinde Stephanskirchen ab.
Dies wird wie folgt begründet:

  • Der Bedarf für zwei zusätzliche Gleise ist nach wie vor nicht nachgewiesen.  Der Bahnverkehr
    auf der bestehenden  Bahnstrecke  Rosenheim-Kufstein  ist seit den  1990er Jahren gesunken. 
    Um  eine mögliche Zunahme des Verkehrs aufnehmen zu  können,  sollte die  Bestandsstrecke 
    durch  Lärmschutzmaßnahmen  und  Ortsumfahrungsabschnitte  verbessert werden.
     
  • Die  deutsche  Verkehrspolitik  unterlässt derzeit  Maßnahmen,  um  den Transitverkehr  über
    das lnntal in  Richtung Brenner zu reduzieren und den Verkehr über die Alpen gerechter
    zu  verteilen.  Die  Bayerische  Staatsregierung  und  die  Deutsche  Bundesregierung  sollten
    sich aktiv gegen den  Umwegverkehr über die lnntaI- und  Brennerachse einsetzen.
     
  • Die  Gemeinde  Stephanskirchen  hätte  keinerlei  Vorteile  durch  die  Trasse.  Stattdessen
    wird  die  seit  den  1980er  Jahren  praktizierte,  auf  maßvolles  Wachstum  setzende  Ge-
    meindepolitik durch  einen  massiven  landschaftlichen  Eingriff gefährdet.  Mit  dem  Projekt
    wären  im  Gebiet  der  Gemeinde  Stephanskirchen  ein  enormer  Flächenverbrauch  und
    gewaltige Erdbewegungen durch die TunneI- bzw. Wannenbauten verbunden.
     
  • Von  den  Grobtrassenplanungen  sind  in  der  Gemeinde  Stephanskirchen  wertvolle  Land-
    schaftsräume wie  die  lnnauen  und  das Simstal  betroffen.  Die  östliche Tunneltrasse tan-
    giert  zudem  das  künftige Wasserschutzgebiet  im  Ödenwald,  die  westliche  Tunneltrasse
    die  Schlackendeponie  Waldering.  Unmittelbar  neben  dem  denkmalgeschützten  Schloss
    Innleiten  ist ein Tunneieingang vorgesehen.
     
  • Die  Lebens-  und  Wohnqualität  in  der  Gemeinde  Stephanskirchen  wird  durch  die  Hoch-
    geschwindigkeitstrasse   deutlich   gemindert.   Die   vorgeschlagenen   Trassenplanungen
    scheinen  nur schwer  realisierbar.  Beispielsweise  liegt die westliche Tunneltrasse  in  gerin-
    ger Tiefe unter dem Ortsteil Haidholzen mit über 2.500 Einwohnern.

Stephanskirchen,  am  15.  März 2019