Ortsverband Straßkirchen

CSU Straßkirchen

Loher Wallfahrt war über Jahrhunderte von hoher Bedeutung

von links: Die Ehrengäste bei der Führung in der Wallfahrtskirche Loh: Bürgermeister Christian Hirtreiter, Kirchenpflegerin Breitauer, MdL Hans Ritt, Gemeinderat Norbert Kiendl (7.v. re.).

Loher Wallfahrt war über Jahrhunderte von hoher Bedeutung

Straßkirchen/Stephansposching: Im Rahmen einer CSU-Familienradtour fand am 4.9.2022, dem Kirchweihsonntag in Loh, eine Führung in der Wallfahrtskirche "Zum Heiligen Kreuz" an der Landkreisgrenze zwischen den Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf statt. Kirchenpflegerin Breitauer stellte dabei die Besonderheiten dieser überregional bedeutenden Rokokokirche vor, deren eleganter Kirchturm mit seiner birnenförmigen Zwiebelkuppel weit im flachen Gäuboden zu sehen ist. Breitauer erzählte die Gründungslegende, nach der das Kreuz eines christlichen römischen Offiziers im 5. Jahrhundert von heidnischen Germanen in einen Sumpf geworfen wurde. Nach der wunderbaren Auffindung des Kreuzes entwickelte sich bald eine starke Verehrung durch die Bevölkerung, so dass der Bischof von Regensburg den Benediktinern des Klosters Metten die Wallfahrt zur Betreuung übergab. Der damit verbundene Aufschwung führte im Barock unter Abt Benedikt Ferg zu einem beachtlichen Kirchenneubau, für den man den Münchner Hofbaumeister Giovanni Viscardi verpflichtet hatte. Schon ein halbes Jahrhundert später wurde die gesamte Innenausstattung erneuert und im Jahr 1768 abgeschlossen. Wieder hatte man sich dazu Künstler aus München, den Hofstukkateur Franz Xaver Feichtmayr den Jüngeren und den kurfürstlichen Hofmaler Christian Wink geholt. Beiden gelang ein Gesamtkunstwerk des späten Rokoko von höchster Qualität, über das der Kunsthistoriker Herbert Schindler schreibt, das kirchliche Rokoko von Loh sei noch einen Grad eleganter als das höfische Cuvilliéstheater und reifer als die Wieskirche in Steingaden.
Anhand ausgewählter Bespiele der Fresken und Stukkaturen begründete die höchst engagierte Kirchenpflegerin diese hohe Meinung. Ausführlich ging sie dabei auf das durchdachte Bildprogramm der Wallfahrtskirche ein, dessen Thema „Im Kreuz ist Heil“ in den Darstellungen von der ehernen Schlange des Mose bis zur Rückführung des Kreuzes nach Jerusalem zu bewundern ist. Für Straßkirchner ist Loh von besonderer Bedeutung, da früher regelmäßig Wallfahrten zu diesem Gnadenort selbstverständlich waren, was in einem beachtlichen Votivbild aus dem Jahr 1600 dokumentiert ist. Untrennbar verbunden mit der Wallfahrt ist der „Loher Kirta“, der alljährlich am ersten Sonntag im September begangen wird, der früher für den ganzen Gäuboden bedeutsam war und der entsprechend gefeiert wurde. MdL Hans Ritt freute sich, dass die Wallfahrtskirche Loh sich in einem so schönen Glanz nach den umfassenden Renovierungsarbeiten darstellt. Hans Ritt stellte heraus, dass die Pflege der Tradition und gerade das Brauchtum des über Jahrhunderte dokumentierten „Loher Kirta“ die niederbayerische Heimat und das bayerische Lebensgefühl ausmachen.
Nach den umfangreichen Erläuterungen fand abschließend eine Diskussion mit dem teilnehmenden Landtagsabgeordneten Hans Ritt beim Kirchweihfest statt. Bei dieser wurden aktuelle Herausforderungen sowohl politischer als auch gesellschaftlicher Natur erörtert.