Ortsverband Treuchtlingen

Outdoor in Treuchtlingen

Outdoor in Treuchtlingen

Es ist ärgerlich, wenn hauptamtliche Kommunalpolitiker benachbarter Städte nicht mehr miteinander sprechen bzw. vorzugsweise auf dem Klageweg miteinander kommunizieren. Noch ärgerlicher, wenn es sich bei den Nachbarstädten um Kleinstädte in einem Landkreis handelt, der nicht zu den wirtschaftlich stärksten in Bayern zählt. Hier wünscht man sich als Bürger, dass die verantwortlichen Politiker an einem Strang ziehen - auf die Zukunft des gesamten Landkreises gerichtet und die Entwicklung auf Landes- und Bundesebene (und manchmal auch darüber hinaus) im Blick.

Wie alle Städte im Landkreis hat auch Treuchtlingen ein Recht auf wirtschaftliche Entwicklung. Zu unserer Hochschule „adventure Campus“ mit Studiengängen für Management im Sport- und Outdoorbereich passt auch ein entsprechendes Geschäft. Dies wurde so folgerichtig vom Stadtrat beschlossen. Wenn die Verkaufsfläche unter einem bestimmten Quadratmeter-Wert liegt, gibt es keine Verpflichtung, derartige Ansiedlungen zumindest auf Landkreisebene mit den Nachbarstädten abzustimmen. Das bedeutet nicht, dass man nicht informieren darf! Treuchtlingen hat im Übrigen ebenfalls entsprechend unabgestimmte Ansiedlungen in Weißenburg hinnehmen müssen: beispielsweise wurde aus EDEKA ein „Rofu“ - zum Nachteil unseres erstklassigen Spielwarenhändlers Korn in Treuchtlingen. Die schleichenden Sortimentserweiterungen der sogenannten „Drogeriemärkte“ in den Peripherien wird von allen Akteuren hingenommen - zum Nachteil der noch zentrumsrelevanten Schreibwaren-, Spielwaren- und Fotogeschäfte!

Wenn wir im Landkreis ein attraktives, umfassendes Angebot an Einkaufsmöglichkeiten haben wollen, sollten sich die Gemeinden frühzeitig über ihre diesbezüglichen Pläne austauschen, insbesondere natürlich diejenigen mit hauptamtlichen Kommunalpolitikern an der Spitze. Landkreis-weite Ausgewogenheit kann nicht nur die Aufgabe der übergeordneten Behörde, des Landratsamts sein, sondern es sollten alle vor Ort Beteiligten mitziehen: Nicht nur im eigenen (Kirchturm-) Wirkungskreis handeln, sondern miteinander! Nur so haben wir, wie von Hubert Stanka ganz richtig festgestellt, gegen globale Akteure wie Amazon und Zalando überhaupt eine Chance.

Derartige Kommunikations-Strukturen können auch helfen, die weit wichtigeren Probleme anzugehen, nämlich die künftige Energieversorgung, die künftige Landwirtschafts- und Umweltpolitik, Mobilität, Gesundheitsversorgung auf dem Land und vieles mehr. Auch bei diesen Themen wünscht man sich eine engere Vernetzung, ein Miteinander statt ein Gegeneinander der Kleinstädte - Neid und Missgunst sind komplett fehl am Platz. Das gilt auch für den kommenden Wahlkampf, der sich in den Äußerungen zum Thema bereits abzeichnet: Wir stehen für ein besonnenes Auftreten mit einem Fokus auf Themen. Verbale Entgleisungen kennen wir aus der „großen Politik“ – die bringen keinen weiter und vertiefen lediglich echte oder gedachte Gräben.

 

Kristina Becker, Uwe Linss und Vorstand des CSU-Ortsverbands Treuchtlingen (September 2019)