Ortsverband Wessobrunn

Bürgerstammtisch mit Bürgermeister

Kommunalpolitischer Erfahrungsaustausch über Finanzen, Straßenbau und einiges mehr

Georg Leis (stehend) ist ehrenamtlicher 1. Bürgermeister der Gemeinde Eberfing und im Beruf Geschäftsleitender Beamter am Landratsamt Weilheim-Schongau

„Das Zauberwort heißt Vernetzung“, begründete der CSU-Ortsvorsitzende  Georg Guggemos seine Einladung des Eberfinger Bürgermeisters Georg Leis zum Bürgerstammtisch, zu dem sich 35 Interessierte im Gasthof zur Post eingefunden hatten. Viele Aufgaben seien von Gemeinde zu Gemeinde vergleichbar. „Da muss nicht jeder das Rad neu erfinden“, so Guggemos.

Leis stellte seine Gemeinde vor mit dem Schwerpunkt Finanzen und Straßenbau. Dabei ging er auf die beschlossene Abschaffung der Straßenausbau-Beiträge ein, die in Eberfing nie erhoben worden waren. Zu bedenken gab er, dass viele bestehende Straßen in ganz vielen Gemeinden aus rechtlicher Sicht nie fertiggestellt worden seien. „Die Botschaft, die in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, lautet derzeit, dass der Straßenbau Anlieger nichts mehr kostet. Dies trifft aber so nicht zu. Denn Erschließungsbeiträge für den Erstausbau sind auch weiterhin fällig.“ Dies zu vermitteln, werde nun schwieriger.

Weiterhin berichtete Leis von einem Gemeindeentwicklungsprojekt zur Dorferneuerung (Freistaat beteiligt sich u.a. zur Hälfte an den Kosten des Gehwegebaus), von der VG Huglfing („Verwaltungskosten pro Einwohner unschlagbar günstig“) und von der Baulandgewinnung (Diskussion über die geplanter Grundsteuer C).   

Ausführlich zur Sprache kam auch der Breitbandausbau. Gemeinderat Hermann Lautenbacher zweifelte mit technisch-fachlichen Argumenten an der Telekom-Methode, alte Kupfer-Leitungen zu ertüchtigen. Leis erklärte, dass zumindest alle neu verlegten Leitungen in Eberfing aus Glasfaser seien und die Anschlüsse bis ins Haus gelegt würden. Für Bürger, die sich von Anfang an dafür entscheiden, entstünden dadurch keine Kosten. Die Gemeinde Eberfing trage 150.000 EUR selbst. 2019 soll der staatlich geförderte Ausbau durch die Telekom abgeschlossen sein. Leis empfahl, für den Breitbandausbau nicht auf bessere Bedingungen zu warten. Auch auf weitere Fragen von Teilnehmern, etwa zur Wirtschaftlichkeit des Gemeindekindergartens und zum Bau von Gehwegen im Zuge der Kreisstraßensanierung, teilte Leis seine Erfahrungen aus Eberfing mit.