Ortsverband Zwiesel

Impulse für die Stadt

Agenda 2030 soll Weichen für Zwiesels Zukunft stellen

. „Der Erhalt unserer Heimat im Bayerischen Wald, ist ein Anliegen, das wir vor Ort anpacken müssen“, beschreibt der Referent für Agenda-Angelegenheiten im Zwieseler Stadtrat, Alexander Hannes, die Zielrichtung der Agenda 2030 für die Glasstadt. Hannes zufolge können diese Ideen Impulse für eine langfristig erfolgreiche Stadtentwicklung sein.

Vergangenen August hat der Zwieseler Stadtrat den Grundsatzbeschluss für die Agenda 2030 gefasst und sich für eine Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele, die von den Vereinten Nationen definiert wurden, ausgesprochen. „So global die Ziele sind, so lokal sind sie in der Umsetzung“ ist Hannes überzeugt. Ziele wie ressourcenschonender Konsum oder langfristige Stadtentwicklung gelte es nun lokal zu übersetzen. Herausforderungen wie Klimawandel, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit, brauchten machbare lokale Antworten, fast der Stadtrat zusammen.

Städtische Personalstelle schaffen

Der wichtigste Schritt für Zwiesel ist laut dem CSU-Stadtrat, dass sich die Stadt um eine Personalstelle für ein 24-monatiges Erstprojekt bewirbt, die mit 90 Prozent vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert wird. „Schon in der Sondersitzung zur Agenda 2030 war es den Stadträten ein Anliegen, einen Kümmerer zu finden, der das Thema in Vollzeit bearbeiten kann. Um dies zu verwirklichen, hoffe ich auf die Unterstützung der Stadtratskollegen“, so der Agenda-Referent. Schwerpunktmäßig soll sich der neue Projektstellen-Mitarbeiter auf Konzepte für eine nachhaltige Stadt (Ziel Nr. 11 der Agenda) konzentrieren, Bürger und Vereine einbinden und den ehrenamtlichen Agenda-Beirat reaktivieren. Mit Unterstützung des Fair-Weltladens könne zudem die Aufklärungsarbeit an Schulen verbessert werden. Nachhaltigkeit werde künftig zusätzlich verstärkt ein Kriterium für kommunale Förderungen. Es lohne sich daher schon jetzt entsprechende Strukturen aufzubauen, betont Alexander Hannes. „Mit einem festen zuständigen Mitarbeiter kann die Agenda eine Initialzündung für die Stadtentwicklung sein“, zeigt sich der Agenda-Referent überzeugt, der die Zusammenarbeit mit der Arberland Regio GmbH beim Thema Nachhaltigkeit sehr lobt. „Die Ansprechpartnerin auf Kreisebene, Gudrun Reckerziegel, hat uns erfolgreich auf den ersten Metern unterstützt und beraten“, resümiert Alexander Hannes und fordert zugleich die Initiativen in der Kreispolitik zu verstärken.

Qualität und Langlebigkeit in der Beschaffung

Langfristig soll außerdem die kommunale Beschaffung um Nachhaltigkeitskriterien erweitert werden. Dabei gehe es nicht einfach nur darum mehr Altpapier zu verwenden, sondern bei Ausschreibungen verstärkt auf ressourcenschonende Materialen zu setzten, etwa beim Bürobedarf, bei Bauleistungen oder der Anschaffung neuer Fahrzeuge. Schon aus der Lebenserfahrung wisse jeder Bürger, dass es nicht allein auf den Preis, sondern auch auf Qualität, Langlebigkeit sowie soziale und umweltfreundliche Eigenschaften ankomme. Die Betrachtung der gesamten Nutzungsdauer zeige häufig, dass das billigste Angebot eben nicht immer das wirtschaftlichste Angebot ist, beschreibt der Agenda-Referent. Das Vergaberecht ermögliche es ausdrücklich, derartige Kriterien zu berücksichtigen. Ferner betont der Stadtrat, dass die Beschaffung für Zwiesel finanziell leistbar bleiben müsse. „Auf langlebige Produkte zu setzen, wird sich für die Stadt Zwiesel rechnen“, so Hannes.

Gut Glas und Holz sind Zwiesels Stolz

Darüber hinaus soll Zwiesel nach den Grundsätzen der Agenda 2030 plastiksparsame Stadt werden – ein Thema, das bei der Bürgerumfrage der CSU für die Kommunalwahl häufig benannt wurde und von der CSU-Fraktion in den Stadtrat eingebracht werden soll. Zwar werden bestimmte Einwegplastikprodukte ab Juli europaweit verboten, dennoch sollen bei städtischen Veranstaltungen statt Einwegartikel vor allem Mehrweggeschirr oder -besteck sowie umweltfreundliche Einwegmaterialien wie etwa Holz verwendet werden. „Zwiesel ist mit Glas und Holz prädestiniert für nachhaltiges Wirtschaften“, findet Hannes und möchte bei diesem wichtigen Zukunftsthema vor allem die Zwieseler Bürger und Gewerbetreibenden mit ins Boot holen. „Nachhaltigkeit geht uns alle etwas an“, zeigt sich der Zwieseler Agenda-Referent überzeugt und hofft, dass sich die Zwieselerinnen und Zwieseler beteiligen.

Als 150. Kommune Deutschlands sei es ein besonderer Ansporn, die Nachhaltigkeitsziele lokal umzusetzen. 2. Bürgermeisterin Elisabeth Pfeffer und Stadtrat Alexander Hannes nahmen im Oktober stellvertretend für die Stadt eine Auszeichnung in Leipzig entgegen. Hannes wirbt daher nun um eine breite Unterstützung: „Machen wir aus der Agenda 2030 ein Zwiesel 2030!“