Ortsverband Zwiesel

CSU: Stadt muss positive Rahmenbedingungen für Tourismus schaffen

Aufbruchsstimmung im Tourismus versprühten Daniel Eder (r. unten) und Robert Kürzinger (l. oben) gegenüber den CSU-Mitgliedern Josef Leher (v.l.), Walter Unnasch, Franz Schober, Alexander Hannes, Daniel Weber, Christoph Haase, Philipp Geiling und (nicht im Bild) 2. Bürgermeisterin Elisabeth Pfeffer.

Die die Inzidenzzahlen bayernweit und lokal beständig sinken, sind die ersten Pandemie-Lockerungen inzwischen in Kraft getreten. Zahlreiche Sommerurlauber sind bereits in der Region angekommen und genießen die Auszeit im Bayerischen Wald. Die Zwieseler CSU hat dies zum Anlass genommen und sich mit der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald (FNBW) ausgetauscht. Gerade im Bereich des digitalen Marketings sei die Ferienregion besonders aktiv, wie Geschäftsführer Daniel Eder dabei betont.

2020 und auch das laufende Jahr seien zwar durchaus von der Corona-Pandemie beeinflusst worden, dennoch konnten einige Projekte nahtlos vorangetrieben werden. So habe die FNBW ihre digitalen Angebote ausgebaut, um die Destination auch für jüngere Zielgruppen attraktiver zu machen. Die „Nadeln“ können nun digital erwandert werden, außerdem sei man auf dem international führenden Tourenportal für Wanderer und Radfahrer „Komoot“ präsent. Der Auftritt auf Facebook und Instagram soll ebenso intensiviert werden. Und auch die Gästekarte will man künftig zusätzlich digital ausstellen, wie Geschäftsführer Eder berichtet.

Eine besonders hohe Reichweite konnte die Ferienregion mit der Aktion „System-Helden-Bonus“ erzielen. In Kooperation mit einigen Gastgebern wurden kostenlose Kurzurlaube für systemrelevante Berufsgruppen verlost. „Innerhalb weniger Stunden waren die gesponserten Kontingente vergriffen. Es gab einige Nachahmer der Aktion, aber das Original stammt von uns“, sagte Geschäftsführer Eder über die bundesweit beachtete Aktion.

Der Corona-Lockdown sei für die gesamte Tourismusbranche eine schwierige Zeit gewesen, worunter auch Zwiesel keine Ausnahme darstelle. Dennoch lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer mit 6,05 Tagen deutlich über dem FNBW-Durchschnitt von 4,57 Tagen. Ein Vergleich der „lockdownfreien“ Monate Januar, Februar, Juni, Juli und September 2020 mit den entsprechenden Monaten 2019 zeige ein Plus von knapp fünf Prozent bei den Übernachtungszahlen in Zwiesel. Die Eröffnung des Hotels „Robenstein“ im Schloss Rabenstein, zusätzliche Campingplätze am Grenzlandfestplatz sowie die Ferienwohnungen im Arberferienpark lassen auf weitere positive Effekte für Zwiesel hoffen, wie stellv. Geschäftsführer Kürzinger sagte. „Wir wollen auf längere Sicht wachsen“, gab Eder deutlich die langfriste Zielrichtung der Ferienregion vor.

Intern nutzte die FNBW die Zeit für einige Umstrukturierungen. Die beiden Geschäftsführer berichteten von den neu eingerichteten Expertenteams innerhalb der FNBW, die Themenfelder zentral bearbeiten und das Knowhow in der Tourismus-GmbH steigern können. So gebe es beispielsweise je eigene Teams für Internet und Social Media, Freizeitangebote oder Printmedien. Gerade im Printbereich sei man mit 40.000 Gastgeberverzeichnissen und 300.000 Pocketguides sehr erfolgreich. „Der Wanderpoketguide ist dabei der absolute Renner“, informierte Eder.

In der anschließenden Diskussion erkundigte sich Stadtrat Christoph Haase, wie viele Betriebe online buchbar seien. Laut Eder seien dies derzeit nur rund 40 Prozent. Dies müsse dringend gesteigert werden, denn der Gast von heute will seine Unterkunft und teilweise auch Zusatzangebote bequem vorab von zuhause buchen. Philip Geiling fragte nach der Zusammenarbeit mit Influencern in der Social-Media-Arbeit. Mit Influencern habe man bereits zusammengearbeitet, jedoch sei dies auch sehr preisintensiv. CSU-Chef Alexander Hannes wollte schließlich wissen, welche Angeboten bei jüngeren Zielgruppen besonders nachgefragt werden. „Dies sind Nachhaltigkeit, Natur, Ursprünglichkeit und Wildnis“, stellten die beiden FNBW-Chefs klar. Für jüngere Urlauber sei alles interessant, was sich digital erwandern lasse. Bei jungen Erwachsenen könne Zwiesel als einzige Stadt in der FNBW laut Kürzinger besonders punkten, da das Freizeitangebot unter anderem mit Bad, Kino, Restaurants, Bars und Eisdielen gut aufgestellt sei.

„Schaffen wir ein Klima, dass es sich rentiert, in den Tourismus zu investieren“, fasste Fraktionssprecher Walter Unnasch zusammen und CSU-Vorsitzender Alexander Hannes stellte fest: „Die Stadt muss aktiv sein, wie man den Tourismus in Zwiesel voranbringen und die Übernachtungszahlen dauerhaft steigern kann.“ Dazu müssen laut der Zwieseler CSU alle Akteure der Stadt an einem Strang ziehen, wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um Zwiesel als Urlaubs- und Erlebnisort für Touristen und Einheimische attraktiv zu machen. Seitens der CSU wolle man auf jeden Fall mit der FNBW im Gespräch bleiben.