Ortsverband Zwiesel

Verjüngungskur bei der Zwieseler CSU

Verjüngungskur bei der Zwieseler CSU

Bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Hotel Kapfhammer ist der 26-jährige JU-Kreisvorsitzende Alexander Hannes zum neuen Vorsitzenden des CSU-Ortsverbandes gewählt worden. Er tritt die Nachfolge Stefan Schmidts an.
Der bisherige Vorsitzende und Stadtrat Schmidt begrüßte zu der Versammlung neben 2. Bürgermeisterin Elisabeth Pfeffer und dem stellvertretenden CSU-Kreisvorsitzenden Harald Haase auch den kürzlich zum Kreisvorsitzenden des AKS (Arbeitskreis Schule, Bildung und Sport) gewählten Sebastian Kindermann und zu späterer Stunde den direkt aus Berlin angereisten Bundestagsabgeordneten Alois Rainer.
Nach dem Totengedenken zog Schmidt ein Resümee des letzten Berichtsjahres, ging dabei auf die Bezirks- und Landtagswahlen ein, bei denen Elisabeth Zettner und Harald Haase sehr gute Ergebnisse erzielt hätten, sprach aber auch Unternehmungen der Zwieseler CSU an: den Starkbieranstich, eine Regionalkonferenzunddie letzte Landtagsfahrt, zu der Helmut Brunner eingeladen hatte. Auch inhaltlich habe man zahlreiche Ideen und Konzepte entwickelt, wie es in Zwiesel weitergehen solle.
Bei Mitgliederbefragungen und in Arbeitsgruppen habe man bereits erste Meilensteine für einen Fahrplan gelegt, mit dem man die Bürgerinnen und Bürger bei den Kommunalwahlen 2020 überzeugen wolle. Unter dem Motto „20 für 2020“ wurden laut Schmidt schon etliche Gespräche geführt, um mit Bewerbern aus unterschiedlichen Bereichen für den Einzug in den Stadtrat zu kämpfen.
Zwei Minister kommen zum Grenzlandfest Stefan Schmidt bedankte sich herzlich bei „seiner Truppe“ für die Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren und betonte dabei die große Gemeinschaftsleistung, die erbracht worden sei. „Neben einem sehr intensiven Bürgermeisterwahlkampf, dem Landratswahlkampf und den Landtags- und Bezirkstagswahlen durfte ich mit euch einen Neujahrsempfang mit der heutigen Landtagspräsidentin Ilse Aigner in Zwiesel organisieren“, sagte der scheidende Vorsitzende. Zudem sei es gelungen, Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer heuer für den Einzug zum Zwieseler Grenzlandfest zu gewinnen. Schmidt betonte, er wolle diese teils auch stressige Zeit nicht missen, dennoch werde er aus privaten Gründen nicht mehr für den Ortsvorsitz kandidieren, sich aber weiterhin für die Zwieseler CSU engagieren.

Nach dem detaillierten Rechenschaftsbericht von Schatzmeister Erwin Weinfurtner berichtete der Fraktionssprecher im Stadtrat, Walter Unnasch, über die dortigen Themen. Dank, wie Unnasch anmerkte, teils mühseliger Informationsbeschaffung konnte er zu Dingen wie dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK), der Verkehrsberuhigung, den 30-er-Zonen oder dem Haushalt für 2019 Auskunft geben.
Grußworte sprachen Harald Haase im Namen des Kreisverbandes, Sebastian Kindermann und später noch MdB Alois Rainer.

Dann standen die Neuwahlen an, die an der Spitze des Ortsverbandes eine deutliche Verjüngung brachten:

Die Geschicke der ZwieselerCSU lenkt ab sofort Alexander Hannes, der trotz seiner erst 26 Jahre politisch in der Region kein Unbekannter ist. Der aus Klautzenbach stammende Rechtspfleger leitet seit 2015 den Ortsverband der Jungen Union Zwiesel und ist seit 2017 auch JU-Kreisvorsitzender. Zudem wurde er von der CSU als Kandidat für die Europawahlen aufgestellt. In seiner Bewerbungsrede dankte Hannes dem scheidenden CSU-Chef Schmidt und ging dabei auch auf die verlässliche Zusammenarbeit mit dem Zwieseler Ortsverband ein. Er schilderte dann seine politischen Vorstellungen und wie er sie erreichen möchte. Unter anderem nannte er neue Veranstaltungsformate und die Weiterentwicklung traditioneller Veranstaltungen als Ziele. Von großer Bedeutung sei es, das inhaltliche Profil der CSU Zwiesel zuschärfen, meinte Hanes. „Oberstes Ziel ist die konsequente Weiterentwicklung unserer Glasstadt. Zwiesel soll auch die nächsten 20, 30 Jahre lebenswert bleiben. Schauen wir uns aber auch an, was Zwieseler Betriebe und Einrichtungen zu bieten haben.“ Er ging auch auf die in einem Jahr stattfindenden Kommunalwahlen ein und sprach sich für eine möglichst vielschichtige Stadtratsliste aus: „Jung, lebenserfahren, männlich, weiblich, Handwerker, Akademiker, Selbstständige und viele weitere“ sollten sie bilden. Entscheidend seien aber einzigartige Persönlichkeiten, die mit ihren individuellen Fähigkeiten und Stärken anpacken wollen. Hannes richtete einen Appell an alle: „Schaffen wir positive Voraussetzungen für alle Bürger, Vereine, Investoren und all diejenigen, die eine Idee für unsere Stadt haben. Die Stadt muss verlässlicher Partner für jeden Bürger sein. Wir haben ein Hallenbad, die Arberlandklinik, ein Museum und vor allem ist Zwiesel Schulstandort. Darauf können wir stolz sein!“ Der bisherige JU-Chef betonte in diesem Zusammenhang auch, dass es ihm wichtig sei, CSU setzt auf frischen Wind Alexander Hannes zum neuen Ortsvorsitzenden gewählt – Stadtratsliste in Vorbereitung diese Einrichtungen zu erhalten und dass daneben die Stärkung des Tourismus und die Verschönerung des Stadtbildes bis hin zum „barrierefreien Zwiesel für junge Familien und Senioren“ von essenzieller Bedeutung seien. Hannes formulierte einige konkrete Ideen, etwazweisprachige (zumBeispiel deutsch-tschechische) Angebote oder „Zwiesel als E-Bike- Stadt“. Man brauche Visionen für die Zukunft, befand er und erinnerte in diesem Zusammenhang an den Bau der damals stark umstrittenen und heute nicht mehr wegzudenkenden Umgehungsstraße. Stadtentwicklung ein Schwerpunkt Einen Schwerpunkt der Aufgaben sieht Hannes in der Stadtentwicklung und mahnte, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen: Man müsse sich Gedanken machen, wie man den Stadtplatz sinnvoll vom Verkehr entlasten – etwa mit einer langfristigen Umfahrung – und Rahmenbedingungen so verbessern könne, dass der Stadtplatz wiederbelebt werden kann. „Wenn Bürger am Anger eine halbe Stunde im Stau stehen oder sich um Erschließungsbeiträge sorgen, dann braucht es darauf Antworten.“ Nach seinem Vortrag wurde Alexander Hannes mit überwältigender Mehrheit zum neuen Ortsvorsitzenden gewählt.

Als Stellvertreter stehen ihm Harald Haase, Daniel Weber und künftig auch Elisabeth Pfeffer zur Seite. Finanzchef bleibt Erwin Weinfurtner und Stadtrat Andreas Ranzinger wurde in seinem Schriftführeramt bestätigt.
Folgende Beisitzer schafften es ebenfalls in den CSUVorstand: Toni Fischer, Peter Kroner, Dr. Jörg Mertens, Christian Oswald, Christian Unnasch, Christoph Haase, Marion Neubert, Josef Leher und Josef Pfeffer. Stefan Schmidt wird sich in Zukunft als Geschäftsführer der Zwieseler CSU einbringen.

Schließlich wurden noch langjährige Mitglieder geehrt. Für 20-jährige Zugehörigkeit zum Ortsverband dankte man Hildegard Schmitt, Harald Haase sowie – in Abwesenheit–Mario Eberl, Max Michael Kagerbauer, Gerd Prenissl, Leopold Sauheitl und Stefanie Strunz.
30 Jahre bei der CSU sind Josef Wenzl, Johanna Weishäupl und Thomas Kufner.
Verhindert waren Hans Joachim Schölling und Karl Stangl, die seit 40 Jahren der CSU angehören. − dw