Ortsverband Großweil

Platzbedarf im gemeindlichen Kindergarten

Erweiterungsbau um jeden Preis?

Unter der in der Gemeinde Großweil mehr als angespannten Finanzsituation darf die Frage aufgeworfen werden, ob der geplante Kindergartenerweiterungsbau tatsächlich erforderlich ist. Unser Erster Bürgermeister bezeichnete diesen Neubau als alternativlos.

Aufgrund der steigenden Zuwächse bei den Geburten und dem Zuzug junger Familien ergibt sich zwar in Großweil der Bedarf an einem weiteren Gruppenraum zur Betreuung der Kinder, jedoch nicht zwingend der Bedarf eines Kindergartenerweiterungsbaus. Vielmehr sollte ein Augenmerk auf andere Lösungsmöglichkeiten gelegt werden. Bewährt hat sich in der Vergangenheit beispielsweise die Unterbringung einer Kindergartengruppe im Bereich der Empore vom benachbarten Freizeitheim. Auch ein Gedanke an eine flexible, mittelfristige Lösung in Form von Mehrzweckcontainern sollte hier in Betracht gezogen werden. Als Beispiel könnte die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Containerklassenzimmern im Landkreis benannt werden.

Finanziell würden sich diese Lösungen sicherlich sehr positiv auf den Gemeindehaushalt auswirken können. Außerdem wäre eine Containerlösung mit einem überschau- und finanzierbaren Kostenrahmen kurzfristig umzusetzen. Befremdlich ist hierbei das offensichtlich bewusste Vorgehen der beiden Bürgermeister zu bezeichnen, die eine weitere Diskussion anscheinend ausschließen wollen trotz des sehr angespannten Haushalts.

Eine Finanzierung der Kindergartenerweiterung mit angenommenen Kosten von rund zwei Millionen EUR und einer erheblichen weiteren Neuverschuldung ist demnach nur möglich, wenn neben einem Verkauf gemeindeeigener landwirtschaftlicher Flächen außerdem auch noch gemeindliche Grundstücke (bisher Waldfläche) nun in Bauland umgewandelt und diese sodann zu einem hohen Verkaufswert (mind. 850 EUR je m²) an interessierte Einheimische oder Neubürger veräußert werden sollen. Des Weiteren ist von purem Aktionismus auszugehen; anders kann man die bereits vorgenommenen Baumaßnahmen hinsichtlich des vorab noch nicht genehmigten Erweiterungsbaus kaum deuten. Hinzu kommt, dass sich die Gemeinde mit diesem Vorgehen eine etwaige Aussicht auf staatliche Fördergelder bereits verbaut oder solche gefährdet hat.

Bei einer Kosteneinsparung im Bereich Kindergarten ergäbe sich ein finanzieller Spielraum für das Projekt „Gasthaus zur Loisach“.