Ortsverband Rückersdorf

Präventionsvortrag gegen die Gefahren des Internet

IM NETZ WARTET DAS GRAUEN

Wurden Sie früher auch von Ihren Eltern gefragt: „Wo gehst Du jetzt spielen?“ Die Antwort war einfach: Auf die Straße, zum Sportplatz…... Stellen Sie – digital übersetzt - Ihren Kindern heute die Frage: „Wo bist Du drin ?“ - Nein ? Warum nicht ?

Am 18.4.2023 erklärte KHK Roland Mücke den 30 Besuchern des CSU OV Rückersdorf im Schmidtbauerhof in nahezu 2 Stunden, welche Gefahren im Netz lauern, wie Kinder angelockt werden, wie moderne Rattenfänger Kinder einsammeln.

Prävention beginnt damit, den Kindern klar zu machen, das „Handy nicht zur Waffe zu machen“, damit weder erpressbar noch selbst benutzt noch selbst Täter zu werden. Den Kindern die bunte Welt des World Wide Web zu erklären, heißt selbiges auf den Kopf zu stellen: Aus WWW wird MMM – Medienethik, Medienerziehung, Medienkompetenz. Denn 56% der Kinder unter 12 Jahren gehen übers Handy ins Internet (Umfragezahlen aus 2021). 45000 Straftaten von Jugendlichen im dortigen Space sind je Jahr registriert – Tendenz zunehmend. Urheberrechtsverstöße wie Bilderklau, illegale Downloads, dazu persönliche Hasschats - die Straftatenpallette ist uferlos. Das beschränkt sich nicht auf den privaten Alltag, auch die Schule ist ein Ort an dem Bild und Tonmitschnitte strafrechtlich relevant wie rechtswidrig erfolgen, letzterer Ort sogar mit Unterstützung der Eltern, um Lehrer konfrontieren zu können. Privat stehen oft nicht nur gewaltverherrlichende oder pornographische Seiten auf der Hitliste der Kinder / Jugendlichen aus Neugier, was es alles gibt. Sie leiten zu Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung an, Versenden von Nackt- oder blossstellenden Bildern von Freunden und missliebigen Dritten. Oft ist den Kindern / Jugendlichen dies nicht bewußt, und wenn Eltern nicht fragen, dreht sich die Spirale weiter – nicht wissend, dass schlimmstenfalls berufliche Karrieren an den folgenden Einträgen im Führungszeugnis zerschellen können.

Begriffe wie Sexting (Versenden und Empfangen selbstproduzierter, freizügiger Aufnahmen) und Cybergrooming (mit gefälschten Profilen gezieltes Ansprechen von Minderjährigen im Internet zur Anbahnung sexueller Kontakte)  waren vielen Anwesenden noch nicht in der Tragweite geläufig. Früher hieß es: Bei Fremden steigt man nicht ins Auto – heute heißt es: Mit Fremden wird nicht gechattet. Warum ? Die Negativbeispiele von KHK Mücke waren ebenso aktuell wie erschreckend: Erpressung, Bedrohung ua. führen zu psychischen Auswirkungen bei Betroffenen.

Soziale Netzwerke wie die chinesische Plattform TIKTOK (oder gleichauf die amerikanische: INSTAGRAM) sind wahre Datenkraken, bergen unerkannte Gefahren. Kinder stellen Photos von sich ins Netz – und wissen nicht, wer diese abgreift. In den Chat gestellte Hausbilder laden Gauner zum Einbruch ein. Kriegsvideos ungefiltert ? Bitte schön, auf beiden Plattformen unschwer zu erhalten – ungeschützt! Videospiele (zB Fortnite) fördern Gewaltbereitschaft.

Mancher Teilnehmer konnte schwer ertragen, was er sah und hörte. KHK Mücke zeigte in seinem spannungsgeladenen Vortrag aber nicht nur die düsteren Seiten des Netzes, sondern verwies darauf, dass Aufklärung durch die Eltern die wichtigste Präventionsstufe ist. Family-Accounts, die Aktivierung von Safesearch in Google, Plattformen wie klicksafe.de oder auch polizei-beratung.de helfen schon am Anfang, um den ungefilterten Netzzugriff zu kanalisieren. Dann kann man das Internet nutzen, wo es nützt und auch Trolle als putzige nordische Fabelwesen kennenlernen – nicht die im Netzjargon als solche lauernden Personen, die im Netz vorsätzlich mit „zündelnden“ Kommentaren absichtlich Menschen im Internet verärgern oder in einen Streit verwickeln wollen.

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