Ortsverband Abenberg

CSU vor Ort

Besuch bei der Rheinmetall Technical Publications

ABENBERG – Wer hätte das gedacht. Ein Unternehmen im Landkreis-Städtchen Abenberg ist Teil eines der ambitioniertesten Drohnen-Programme der Bundeswehr. „Rheinmetall Technical Publications“ (RTP) ist eine 100-prozentige Tochter der Düsseldorfer Rüstungsschmiede „Rheinmetall AG“. Wie dort produziert wird und welche Produkte entstehen, davon hat sich nun der Rother Bundestagsabgeordnete Ralph Edelhäußer selbst ein Bild gemacht. Begleitet hat ihn eine Gruppe Abenberger CSU-Stadtratsmitglieder.

 

„Seit meinem jüngsten Standort-Besuch vor rund zwei Jahren hat sich einiges getan. Es ist schön zu sehen, wie positiv sich das Unternehmen hier entwickelt“, stellte der CSU-Politiker zu Beginn fest, der viel Neues erfahren konnte. Beispielsweise zum Thema „wirtschaftliche Vernetzung vor Ort“. Von der Rheinmetall-Tochter in Abenberg profitiert nämlich nicht nur die bundesdeutsche Verteidigungstüchtigkeit. Auch der Landkreis Roth und angrenzende Gebiete haben große Vorteile. Pro Jahr geht nämlich ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag an die an die Lieferanten des Rheinmetall-Konzerns in der Region.

 

Zwölf Mitarbeiter sind auf dem Werksgelände beschäftigt. Auf etwa 1.500 Quadratmetern werden Drohnengehäuse gebaut und repariert. Abenberg ist einer von mehreren Drohnen-Standorten der Rheinmetall AG in Bayern. Weitere liegen in den oberbayerischen Gemeinden Penzberg und Iffeldorf. Zu den Tätigkeiten der Mitarbeiter in Abenberg zählen vor allem die Herstellung der Drohnen-Struktur und deren Instandsetzung. Gearbeitet wird ausschließlich mit sogenannten Faserverbundwerkstoffen wie Glasfaser- und Kohlefasergewebe. Typisch sind etwa der Gewebezuschnitt, das Laminieren und das sogenannte Vakuum-Verfahren, bei dem das Imprägnierungsmittel per Vakuum in die Form eingesaugt wird. Zudem werden die Oberflächen der unbemannten Fluggeräte in dem Werk behandelt. Die RTP-Mitarbeiter in Abenberg sind Experten im Schleifen, Spachteln, Grundieren und Lackieren.

 

Chef der zwölf Mitarbeiter ist Hartmut Ludwikowski. Mit elektronischen Komponenten wie Motor und Navigation werden sie im oberbayerischen Penzberg bestückt. Die Bundeswehr hat dreizehn Systeme bestellt. Das sind insgesamt 65 Drohnen namens „Luna NG“. Das Gesamtsystem heißt „Husar“ und besteht weiter aus Bodenkontrollstationen, Start- und Transportplattformen, Antennenmasten, sowie einem Werkstattcontainer.

 

Edelhäußer kam zu einem sensiblen Zeitpunkt in das Abenberger Unternehmen: Dort wird unter Hochdruck gearbeitet. Aller Voraussicht nach wird das erste dieser unbemannten luftgestützten Aufklärungssysteme bereits in diesem Jahr an die Bundeswehr ausgeliefert. „Das Werk Abenberg gehörte ursprünglich zu einem kleinen Modellbauunternehmen und auch damals wurde hier schon produziert und instandgesetzt“, sagt RTP-Geschäftsführer Gunnar Hülskemper. „Seit der Übernahme durch Rheinmetall im Jahr 2022 ist Abenberg für uns ein wichtiger Produktions- und Instandsetzungsstandort für das Drohnengeschäft des Konzerns, in dessen Modernisierung wir stark investiert haben.“

Der Qualitätsstandard richtet sich dabei nach den Anforderungen der Luftfahrt sowie den Vorgaben und Bedürfnissen der militärischen Kunden. Neben der erwähnten Luna NG hat die RTP weitere Drohnen im Portfolio. So bewirbt sich Rheinmetall aktuell beispielsweise darum, ein Nachfolgesystem für die in der Bundeswehr eingeführte kleinere Aufklärungsdrohne Aladin zu liefern.

Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Robert Schmitt