Bezirksverband Niederbayern

Klausurtagung der FU Niederbayern in Neufahrn

Bezirksvorstand mit Ulrike Scharf im Schlosshotel

Klausurtagung der FU Niederbayern in Neufahrn

Zum ersten Mal seit 2020 war es für die Frauen-Union Niederbayern möglich, sich wieder zu einer Klausurtagung zu treffen. Im Schloss Neufahrn diskutierten rund 30 Vorstandsmitglieder und Mandatsträger unter der Regie von Bezirksvorsitzender Dr. Petra Loibl rege über politische Themen. Im Zentrum der Gespräche stand auch der Ukraine-Krieg.

Den Auftakt der Klausurtagung machte ein Kamingespräch mit der neuen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales und FU-Landesvorsitzenden Ulrike Scharf. Sie schilderte, mit welchen verschiedenen Herausforderungen sie vom ersten Tag ihrer Amtsübernahme konfrontiert wurde. Am 23. Februar wurde sie als Staatsministerin vereidigt. „Ich habe noch am gleichen Tag die Wohlfahrtsverbände zu einer Schalte zusammengeschlossen, denn mir war klar, dass eine Vernetzung nun sehr gefragt ist“, blickte Scharf zurück. Ferner sei ein wichtiger erster Schritt gewesen, ein Hilfetelefons als Anlaufstelle für Menschen aus der Ukraine einzurichten, die in Bayern leben und erfahren möchten, wie sie ihren Familienmitgliedern und Freunden in ihrem Heimatland helfen können. Bisher habe es rund 8.000 Anrufe gegeben. Eine weitere Herausforderung sei die Versorgung der Kinder, die unbegleitet oder begleitet ankommen. Und auch Schwerstbehinderte werden verlegt, die besonderen Betreuungsplätze brauchen. Keine einfache Aufgabe, wie Scharf sagte. Zudem sei ein enger Schulterschluss mit der Wirtschaft wichtig, damit Menschen, die arbeiten möchten, gleich ins Berufsleben integriert werden können. Die zeitnahe Anerkennung von Berufsabschlüssen sei wichtig. „Denn Geflüchtete haben nur selten ihre Zeugnisse dabei“, so die Ministerin. Bei all diesen Themen sei auch die FU gefragt, gerade auch im Ehrenamt. „Wir brauchen die Frauen mehr denn je, und auch die Gleichberechtigung und gleiche Bezahlung von Mann und Frau ist eine Daueraufgabe“, machte die FU-Landesvorsitzende deutlich. Sie bat die FU-Mitglieder, beim Thema Pflege mitanzuschieben: „Hier brauchen wir eine Revolution. Es braucht bessere Arbeitsbedingungen und Planbarkeit in den Pflegeberufen.“ Unter der Regie von Dr. Petra Loibl fand eine rege politische Diskussion mit zahlreichen Wortmeldungen statt. MdB Florian Oßner stieß bald dazu und debattierte mit, ebenso Landtagsabgeordnete Petra Högl. Er nannte das Energieentlastungspaket ein „undurchführbares Bürokratiemonster“. Noch am gleichen Tag wurde er als neues Fördermitglied der Frauen-Union aufgenommen.

Nach dem Kamingespräch mit der Ministerin und MdB Florian Oßner am Freitagabend ging es am Samstag in die thematische Arbeit. Neufahrns zweiter Bürgermeister Otto Pritscher rief dazu auf, in der Basis die richtigen Weichen zu stellen, um die Menschen in der Ukraine richtig versorgen zu können. Bezirksrätin Monika Maier berichtete von rasant steigenden Fallzahlen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Niederbayern, die eine große Herausforderung für den Bezirk seien.

Beim Parteitag möchte die FU Anträge zu den Themenfeldern Energie und Trinkwasser, Bürokratieabbau und Medizincampus einbringen. Dafür wurden bei einer Bezirksvorstandssitzung am Samstagvormittag Arbeitsgruppen gebildet, die diese nun erarbeiten.