Bezirksverband Nürnberg-Fürth-Schwabach

Brot und Spiele - Massenunterhaltung in der Antike

Barbara Regitz, MdL bedankt sich bei der 1. Vorsitzende der Naturhistorischen Gesellschaft Gabriele Prasser; Fotos: Christian Poss
Barbara Regitz, MdL bedankt sich bei der 1. Vorsitzende der Naturhistorischen Gesellschaft Gabriele Prasser; Fotos: Christian Poss

 

 

 

 

 

Aus Nürnberg
Brot und Spiele – Massenunterhaltung in der Antike:
Wie Theaterbesuche die Fantasie anregen

Der traditionelle kulturpolitische Jahresauftakt der Frauen-Union (FU) Nürnberg-Fürth-
Schwabach führte nach Corona-bedingter Pause zur Sonderausstellung in die Naturhistorische
Gesellschaft (NHG), Marientorgraben Nürnberg. FU-Bezirksvorsitzende Barbara Regitz, MdL
freute sich über die große Zahl der Gäste, die gemeinsam der Frage nachgehen wollten, was
Theater und Kultur mit Politik in der Antike zu tun hatten und was sie heute noch miteinander
verbindet. Das Zitat und Motto der Ausstellung „Brot und Spiele“ stammt aus einer Satire des
römischen Satirikers Juvenal. Was genau dahintersteckt, erfuhren die Damen (und Herren)
durch die 1. Vorsitzende der Naturhistorischen Gesellschaft Gabriele Prasser und bei der
sachkundigen Führung durch Eva Göritz-Henze und Dr. Yasmin Olivier-Trottenberg.

Die Sonderausstellung im Foyer der Norishalle präsentiert anhand zahlreicher Modelle Orte und
Gebäude antiker Massenveranstaltungen von den Griechen bis zu den Römern.

Viele verbinden heute den Begriff „Brot und Spiele“ mit prächtigen, aber oberflächlichen
Spektakeln, die die Menschen von wichtigen politischen Fragen ablenken sollen. Nichts könnte

 

der antiken Denkweise aber ferner liegen. In den Massenveranstaltungen sowohl der Griechen
im Theater und Stadion wie auch der Römer im Amphitheater und Circus manifestieren sich
politische Macht und Einfluss der Menschen. Die Zuschauer gingen nicht einfach zur
Unterhaltung ins Theater oder ins Amphitheater. In ihrem Bewusstsein war der religiöse oder
gesellschaftspolitische Bezug, den die Veranstaltungen hatten, stets präsent.

Verschiedene Architekturmodelle in der Ausstellung veranschaulichen den Circus und das
Amphitheater der Antike. Interaktive Demonstrationsmodelle verdeutlichen die Mechanik in
antiken Theatern. Ein bemerkenswertes Beispiel: Mit einem Bühnenkran, der Mechane, kann
beispielsweise der Bauer Trygaios in der Komödie „Der Friede“ des Aristophanes auf einem
Mistkäfer zum Olymp schweben, um sich nach dem Verbleib der Friedensgöttin Eirene zu
erkundigen und warum immer noch Krieg ist? Hier erfährt der Bauer, dass der Gott des Krieges
die Friedensgöttin in eine Höhle gesperrt hat. Nachdem der Bauer die Göttin befreit hat, ist
wieder Frieden. Wie einfach sich doch die Lösungen damals darstellten! Alle Gebäudetypen
haben sich im Laufe der Zeit verändert. Auch gibt es lokale Besonderheiten oder Vorlieben und
nicht zuletzt die Größen unterscheiden sich häufig von Stadt zu Stadt.

Hinsichtlich der Nutzung der Gebäudetypen gibt es Überschneidungen, da nicht in jeder Stadt
alle Anlagen existierten. In der Frühzeit fanden Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe in Stadien
statt, bevor sich der Gebäudetypus des Amphitheaters entwickelte. Ein Wagenrennen im
Amphitheater dagegen hat nicht stattfinden können, da es aufgrund seiner Dimensionen zu
klein dafür war (das Wagenrennen am Ende des Films „Gladiator“ im Kolosseum ist also eine
reine Erfindung). In einem griechischen Theater wurden Tragödien und Komödien aufgeführt,
aber keine Tier- oder Gladiatorenkämpfe. Römische Städte, die nicht alle erforderlichen Bauten
besaßen, entwickelten multifunktionale Gebäude, die sowohl für Aufführungen wie auch für
Kämpfe genutzt werden konnten.

Ziel der Ausstellung ist es, den Besuchern eine klare Vorstellung davon zu geben, wie und wo
Menschen in der Antike Veranstaltungen besuchten.

Wie immer gab es beim FU-Jahresauftakt für jeden Teilnehmer ein Gläschen Sekt, um auf die
Frauen-Union und auf ein politisch erfolgreiches neues Jahr anzustoßen.

Barbara Regitz, MdL bedankt sich bei der 1. Vorsitzende der Naturhistorischen Gesellschaft Gabriele Prasser;
Foto: Christian Poss
Der traditionelle kulturpolitische Jahresauftakt der Frauen-Union (FU) Nürnberg-Fürth-
Schwabach führte nach Corona-bedingter Pause zur Sonderausstellung in die Naturhistorische
Gesellschaft (NHG), Marientorgraben Nürnberg. FU-Bezirksvorsitzende Barbara Regitz, MdL
freute sich über die große Zahl der Gäste, die gemeinsam der Frage nachgehen wollten, was
Theater und Kultur mit Politik in der Antike zu tun hatten und was sie heute noch miteinander
verbindet. Das Zitat und Motto der Ausstellung „Brot und Spiele“ stammt aus einer Satire des
römischen Satirikers Juvenal. Was genau dahintersteckt, erfuhren die Damen (und Herren)
durch die 1. Vorsitzende der Naturhistorischen Gesellschaft Gabriele Prasser und bei der
sachkundigen Führung durch Eva Göritz-Henze und Dr. Yasmin Olivier-Trottenberg.

Die Sonderausstellung im Foyer der Norishalle präsentiert anhand zahlreicher Modelle Orte und
Gebäude antiker Massenveranstaltungen von den Griechen bis zu den Römern.

Viele verbinden heute den Begriff „Brot und Spiele“ mit prächtigen, aber oberflächlichen
Spektakeln, die die Menschen von wichtigen politischen Fragen ablenken sollen. Nichts könnte

 

der antiken Denkweise aber ferner liegen. In den Massenveranstaltungen sowohl der Griechen
im Theater und Stadion wie auch der Römer im Amphitheater und Circus manifestieren sich
politische Macht und Einfluss der Menschen. Die Zuschauer gingen nicht einfach zur
Unterhaltung ins Theater oder ins Amphitheater. In ihrem Bewusstsein war der religiöse oder
gesellschaftspolitische Bezug, den die Veranstaltungen hatten, stets präsent.

Verschiedene Architekturmodelle in der Ausstellung veranschaulichen den Circus und das
Amphitheater der Antike. Interaktive Demonstrationsmodelle verdeutlichen die Mechanik in
antiken Theatern. Ein bemerkenswertes Beispiel: Mit einem Bühnenkran, der Mechane, kann
beispielsweise der Bauer Trygaios in der Komödie „Der Friede“ des Aristophanes auf einem
Mistkäfer zum Olymp schweben, um sich nach dem Verbleib der Friedensgöttin Eirene zu
erkundigen und warum immer noch Krieg ist? Hier erfährt der Bauer, dass der Gott des Krieges
die Friedensgöttin in eine Höhle gesperrt hat. Nachdem der Bauer die Göttin befreit hat, ist
wieder Frieden. Wie einfach sich doch die Lösungen damals darstellten! Alle Gebäudetypen
haben sich im Laufe der Zeit verändert. Auch gibt es lokale Besonderheiten oder Vorlieben und
nicht zuletzt die Größen unterscheiden sich häufig von Stadt zu Stadt.

Hinsichtlich der Nutzung der Gebäudetypen gibt es Überschneidungen, da nicht in jeder Stadt
alle Anlagen existierten. In der Frühzeit fanden Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe in Stadien
statt, bevor sich der Gebäudetypus des Amphitheaters entwickelte. Ein Wagenrennen im
Amphitheater dagegen hat nicht stattfinden können, da es aufgrund seiner Dimensionen zu
klein dafür war (das Wagenrennen am Ende des Films „Gladiator“ im Kolosseum ist also eine
reine Erfindung). In einem griechischen Theater wurden Tragödien und Komödien aufgeführt,
aber keine Tier- oder Gladiatorenkämpfe. Römische Städte, die nicht alle erforderlichen Bauten
besaßen, entwickelten multifunktionale Gebäude, die sowohl für Aufführungen wie auch für
Kämpfe genutzt werden konnten.

Ziel der Ausstellung ist es, den Besuchern eine klare Vorstellung davon zu geben, wie und wo
Menschen in der Antike Veranstaltungen besuchten.

Wie immer gab es beim FU-Jahresauftakt für jeden Teilnehmer ein Gläschen Sekt, um auf die
Frauen-Union und auf ein politisch erfolgreiches neues Jahr anzustoßen.