Fledermäuse, Wasserstoff und Wahlkampf

AKU-Klausurtagung in der Oberpfalz

Am Mittwoch, 7. Juni, und Donnerstag, 8. Juni 2023, gab es eine Prämiere im AKU: Der Landesvorstand und interessierte Kreisvorsitzende trafen sich im Kloster Ensdorf in der Oberpfalz zu einer Klausurtagung um vertieft die weiteren Pläne des Arbeitskreises zu besprechen sowie um sich weiteren inhaltlichen Input zu holen. Ein absolutes Highlight für jeden am Artenschutz Interessierten war der Rundgang durch die fantastische Natur in Hohenburg und die anschließende Besichtigung des Fledermaushauses Hohenburg. Es ist die letzte Wochenstube der Großen Hufeisennase in ganz Deutschland und aktuell leben über 400 Tiere in dem mühevoll hergerichteten Haus. Alexander Gnatz vom LBV teilte fachkundig sein Wissen mit den Anwesenden und stellte sich den vielen interessierten Fragen. Andächtig beobachteten die Gäste dann den Ausflug der Fledermäuse aus dem Haus unmittelbar nach Sonnenuntergang. Wer selbst einmal einen Blick auf die große Hufeisennase werfen möchte, kann dies jederzeit live über eine Webcam tun (Hier ist der Link). Der Abend fand dann einen gemütlichen Ausgang im Keller des Kloster Ensdorf.

Ein weiterer inhaltlicher Höhepunkt war dann am Donnerstagvormittag der Vortrag von Markus Rösch, Geschäftsführender Gesellschafter von HiTES Holding GmbH zur Gewinnung von Wasserstoff aus Biomasse und die damit verbundenen – vor allem politischen – Herausforderungen: Auf ungläubiges Kopfschütteln stieß beispielsweise sein Bericht, dass der nach diesem Verfahren aus biologischen Abfällen erzeugte Wasserstoff in Deutschland nicht als grün gilt und somit einigen Restriktionen unterliegt – würde er hingegen über der Grenze in Österreich erzeugt werden, wäre es „grüner Wasserstoff“ und dürfte auch als solcher nach Deutschland verkauft werden. Schuld sei hier das deutsche Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), das weit über europäische Vorgaben hinausgeht.

Mit dem Vorsitzenden des LBV, Dr. Norbert Schäffer, und dem Präsidenten des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege e.V., Wolfram Vaitl, nahmen auch zwei äußerst sachkundige Experten aus dem Bereich des Arten- und Umweltschutzes an der Tagung teil. Beide berichteten über aktuelle Herausforderungen und trugen entschieden mit ihrer großen Fachexpertise zur fundierten inhaltlichen Diskussion bei.

Natürlich wurde die Klausurtagung auch genutzt, um arbeitskreisinterne Dinge wie die weitere Jahresplanung und die Landesversammlung zu besprechen. Schließlich rundeten der Gang durch die Bezirke und die Berichte der Bezirks- und Kreisvorsitzenden über die zahlreichen hervorragenden Aktionen ihrer Verbände die Tagung ab. Besonders Interessierten wurde anschließend noch von unserem Landesvorstandsmitglied Markus Dollacker die spannende Geschichte des Klosters und der Gemeinde Ensdorf nähergebracht. Ihm gebührt auch besonderer Dank für die hervorragende Organisation der Klausurtagung vor Ort.