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EAK-Pressetext

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Was das „Scheitern der Integration“ mit dem „politischen Islam“ zu tun hat

Hamed Abdel-Samad zu Gast bei der JU und dem EAK der CSU - Kritische Bilanz zur Integration

Der bekannte Bestsellerautor und islamkritische Intellektuelle, Hamed Abdel-Samad war zu Gast in München auf Einladung der Jungen Union (JU) und des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) in der CSU München. Begrüßt wurde der Autor, der erst vor wenigen Tagen bei „hart aber fair“ zum Thema Integration diskutiert hat, vom Bezirksvorsitzenden der Jungen Union (JU), Stephan Pilsinger, MdB und dem Bezirksvorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) in der CSU München, Dr. Jonathan Kühn.

Hamed Abdel-Samad war vor 23 Jahren nach Deutschland gekommen. Erste Station war hier die Landeshauptstadt: „Hier habe ich Deutsch gelernt.“ Die Verbundenheit mit München hat ihn auch fußballtechnisch geprägt und er bekundete seine Verwunderung, dass der Saal im Münchner Künstlerhaus vollbesetzt war – trotz des Champions-League-Viertel-Finales zwischen dem FCB und Real Madrid am gleichen Abend. So gab Abdel-Samad sein Interesse an Spielen des Deutschen Rekordmeisters auch freimütig zu: „Ich wäre auch nicht gekommen, wenn ich nicht der Referent wäre.“

Abdel-Samad erinnerte an die Zeit, als er nach Deutschland gekommen war, und welche Themen damals die Agenda bestimmt hätten – „Mülltrennung“ und „Dosenpfand“ seien ihm noch in guter und gleichzeitig kurioser Erinnerung. Seine Reaktion damals: „Wie glücklich muss diese Gesellschaft sein“, die solche Herausforderungen habe. Die Themen indes hätten sich geändert. Eines davon bildet den Dreh- und Angelpunkt seines neuen Buches, „Integration – ein Protokoll des Scheiterns“.

Die Integrationsbemühungen von Millionen Muslime, die nach Deutschland gekommen waren, seien gescheitert, und zwar insbesondere an der Bildung von Parallelgesellschaften und an der Gleichgültigkeit der Mehrheitsgesellschaft. Auch Einzelbeispiele geglückter Integration änderten nichts an der Bilanz. Gleichzeitig fehle es am Willen, die Probleme ordentlich zu beschreiben, auch weil, so Abdel-Samad „linksozialisierte Journalisten, die auch in einer Parallelgesellschaft leben würden“, dies nicht oder ungern beschreiben würden.

Besonders auffällig sei, dass die Integrationsprobleme nur für bestimmte Neubürger gelten würde. Hamed Abdel-Samad führte als Vergleich die Situation der Vietnamesen, die ebenfalls Kriegsflüchtlinge gewesen waren, die mittellos nach Deutschland gekommen waren. Diese seien in der dritten Generation so stark integriert, dass sie bessere Schulabschlüsse produzierten als Altersgenossen. Ähnliches könne man bei Vergleichen mit orientalischen Christen beobachten. Diese kämen aus den gleichen Ländern wie Muslime, aber seien besser integriert. Abdel-Samad ist überzeigt: „Es ist eine Frage der Geisteshaltung. Es ist eine Frage der Kultur.“

Eine wichtige Rolle spiele bei den Integrationsproblemen der „politische Islam“. Dieser würde natürlich nicht als Ziel „das Kalifat“ ausgeben, aber anstatt der beabsichtigten „Unterwanderung der Gesellschaft“ spreche man in der Öffentlichkeit von „Teilhabe“ – das klinge sympathischer. Der Umgang mit dem „politischen Islam“ sei einer der größten Integrationsfehler. Auch die Islamkonferenz sei „grandios gescheitert“. Die wirklichen Problemthemen wie Antisemitismus, Radikalisierung oder Gleichberechtigung von Mann und Frau seien ausgeklammert geblieben. Stattdessen wollte man über Fördergelder reden.

Abdel-Samad kritisierte die Arbeit von ethisch-nationaler Vereine, die als Glaubensgemeinschaften auftreten, aber in Wirklichkeit die Verlängerung ausländischer Regierungen fungieren. Er warnte davor, diese Organisationen, den Kirchen gleichzustellen: „Der politischen Islam baut seine Infrastruktur im Schatten der Kirchen.“

Ins Stammbuch schrieb Abdel-Samad der Politik: Die politische Mitte dürfe sich nicht aus dieser Debatte zurückziehen und dem Rand überlassen.