EAK-Landesverband

EAK-Landesversammlung

17.03.2018 Oberbayern Starnberg

Evangelischer Arbeitskreis der CSU diskutiert Zukunft der evangelischen Kirche - Delegierte stimmen u.a. für den gesetzlichen Reformationsfeiertag

Evangelischer Arbeitskreis (EAK) unter dem Vorsitz von Christian Schmidt (MdB) Initiator für den Religionsbeauftragten der Bundesregierung.

„Wir müssen den Einsatz für Christen verstärken.", informierte der Vorsitzende des EAK der CSU die Versammlung. „Nach wie vor ist die Christenverfolgung eine der zentralen Menschenrechtsaufgaben in der Welt. Es ist außerordentlich wichtig, dass die nun endlich auch auf Druck des evangelischen Arbeitskreises und der CSU vereinbarte Einrichtung eines Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit gut ausgestattet wird und mit hohen Einsatz Menschenrechtsverletzungen, vor allem (nicht nur, aber insbesondere gegenüber unseren christlichen Mitbrüdern und Mitschwestern) benannt und Änderungen einfordert werden", so der scheidende Bundesminister weiter. Bereits 2016 fassten die Delegierten des Arbeitskreises in Bamberg den Beschluss zu dieser Forderung, die damit ihre Umsetzung findet.

Scharf wendete sich der EAK gegen eine Änderung des Abtreibungsrechtes

Schmidt nahm zum 219a ganz klar Stellung: „Wer beim § 219a beginnt, endet dann bei der unbegrenzten Freigabe der Tötung ungeborenen Lebens. Beratung im Schwangerschaftskonfliktfall soll und muss zum Leben hin erfolgen und es ist inakzeptabel, dass öffentlich Werbung für einen Schwangerschaftsabbruch betrieben wird." Der Vorsitzende gab zudem zu bedenken, dass sich an diesen Fragen auch die Werteorientierung der neuen Bundesregierung messen lasse und dies sollte die SPD, die viele Christen in ihren Reihen hat, sich auch deutlich vor Augen führen.

Bereits in seiner Begrüßung ging Schmidt auf das Motto der Veranstaltung ein und warf die Frage auf: „Welchen Impuls gab der Kirchentag und kann er in Zukunft geben?" Seiner Meinung nach müsse der Kirchentag einen stärkeren Akzent setzen und dafür brauche es Autoritäten, die dies entsprechend vermitteln können, erläuterte er weiter. Tagesaktuell zur Islamdebatte stelle der EAK-Chef fest: „Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland. Dies bedeute in letzter Konsequenz, dass unsere Tür für alle Menschen offen ist, die Hausordnung unseres Landes aber nicht verhandelbar und zu akzeptieren ist."

Fünf Gedanken zur Zukunft der Kirche

Gastreferent Prof. Dr. Werner Thiede gab fünf Denkanstöße: zu Kirchenreform, Digitalisierung, Godspot, gleichgeschlechtliche Partnerschaft und missionarischer Kirche. In diesem Zusammenhang mahnte er an: „Christsein gibt es eigentlich nicht auf Distanz." Er sagte mit den Worten von Hans-Hermann Pompe: „Eine unmissionarische Gemeinde ist so absurd wie ein ständig geschlossenes Postamt: Sie verfehlt ihren Auftrag." Für Thiede gilt deshalb, dass sich die Kirche neu und verstärkt auf den Segen des Herrn der Kirche und seinen heiligen Geist zurückbesinnen müsse. Anstelle von digitalen oder den sogenannten Sozialen Medien wie Facebook oder Twitter empfahl er die face-to-face-Begegnung, so wie Christus nicht nur „virtuell" oder abstrakt zu uns gekommen sei, sondern als Mensch in Fleisch und Blut.

Beitrag der Kirche: Wahrheitsfindung, höflicher Umgang und Mut

Der EAK-Ehrenvorsitzende Dr. Ingo Friedrich, MdEP a.D. sehe den Beitrag der Kirche darin, zu einer besseren Wahrheitsfindung beizutragen, sich für einen höflichen Umgang untereinander und insbesondere in den sozialen Netzwerken einzusetzen und dabei müsse sie entschlossen und mutiger auf-treten. „Wir können alle immer und überall kritisch sein, aber die Situation, wie wir heute leben, gibt keinen Grund zu kapitulieren und dies müsse die Kirche auch nach außen tragen, so Friedrich.

Kirche muss Begegnung von Menschen initiieren

Gemeindepfarrer Dr. Stefan Koch hieß die Teilnehmer in seiner Gemeinde herzlich willkommen und begrüßte die Veranstaltung in Starnberg. Er sagte: „Bezüglich einer zukunftsfähigen Kirche kommt es auf jede einzelne Kirche an, Kirche muss lokal sein und die Begegnung von Menschen möglich machen." (Anmerkung der Redaktion: Pfarrer Koch war auch während der EAK-Veranstaltung unter-wegs, um einem Gemeindemitglied Glückwünsche zu überbringen) Für ihn sei dies selbstverständlich und das verstehe er u.a. auch unter „Begegnung mit Menschen."

EAK zeigt sich nah am Menschen

Der oberbayerische EAK-Bezirksvorsitzende Rolf Picker begrüßte, dass der EAK seit über drei Jahr-zehnten wieder in Starnberg Station machte. 1986 war dies zuletzt der Fall und die Wiederholung zeigt, dass der EAK einem Leitspruch der CSU „näher am Menschen" folgt und die Begegnung mit den Menschen in ganz Bayern suche.

EAK fasst drei Beschlüsse und gibt sich wichtigen Arbeitsauftrag.

Gleich drei Anträge wurden in Starnberg fast einstimmig beschlossen. Die Einführung des Reformati-onstags (31.10.) als gesetzlicher Feiertag im Freistaat Bayern, die Hilfen für Schwangere in Not effek-tiv ausbauen sowie die Beteiligung junger Menschen in der ländlichen Entwicklung. Für diese wolle man sich jetzt in den eigenen Reihen als auch darüber hinaus verstärkt einsetzen. Ein vierter Antrag „die Wiedereinführung des Buß- und Bettages als gesetzlicher Feiertag" unterlag zwar dem Antrag der Einführung des Reformationstages als Feiertag, allerdings wurde die Thematik des Buß- und Bet-tages als höchst bedeutungsvoll eingestuft und deshalb als Arbeitsgrundlage in den Vorstand über-wiesen. Ergebnisse werden an der nächsten Landesversammlung präsentiert.

Die Anträge sind auf der Homepage des EAK nachzulesen.

http://www.csu.de/partei/parteiarbeit/arbeitskreise/eak/downloads/