EAK Landesverband

EAK Landesversammlung 2019

„Wirtschaftlich denken – christlich handeln“

Die Welt steht vor großen Herausforderungen wie dem Klimawandel, wirtschaftlichem Abschwung oder den fortschreitenden Änderungen in der globalen Arbeitswelt. Wie kann Deutschland mit seinem christlichen Wertekanon auf diese Veränderungen reagieren? Zu diesem Thema diskutierten am Samstag, 26. Oktober 2019 im Rahmen der Landesversammlung des Evangelischen Arbeitskreises der CSU (EAK) dessen Landesvorsitzender Christian Schmidt, MdB, Bundesminister a.D., Dr. Bernhard Felmberg, Abteilungsleiter im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Doris Schlereth, stellv. Vorsitzende Christen in der Wirtschaft, Dr. Ulrich Hornfleck, Vorstand der Sandler AG, Frank Steinbach Geschäftsführer des gleichnamigen Speditions- und Logistikunternehmens und Prof. Dr. Johannes Rehm, Leiter Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt.

Felmberg wies in seinen Ausführungen auf das Unternehmen Siemens hin, dass sich bereits im 19. Jahrhundert stark um die sozialen Belange seiner Arbeitnehmerschaft kümmerte – bis heute handeln viele deutsche Unternehmen im Sinne eines christlichen Wirtschaftens. Dieses müsse man global denken und entsprechend die Arbeitsbedingungen in anderen Teilen der Welt anpassen. Die Verbraucher haben mit ihrer Kaufentscheidung einen großen Einfluss auf diese.

Doris Schlereth nannte die Bedeutung der Landwirtschaft als einen zentralen Punkt, da diese nahe an der Schöpfung sei und die Bodenfrucht ein guter Humus, auch als CO2 Speicher diene. Für sie ist die zentrale Frage christlichen Handelns: „Wie gehen wir als Christenmit Menschen um?“

Dr. Hornfleck nahm die Herausforderungen für Unternehmen bei der Beschaffung von Waren und Rohstoffen in den Fokus. Er vertrat die Auffassung, dass Lieferanten und Kunden auch christlich-wirtschaftliche Werte aufgezeigt werden müssten (z.B. Schulbildung für Kinder).

Für die Arbeitnehmerseite sprach Prof. Rehm. Für ihn sei ein Dialog aller Beteiligter essenziell sowie die anständige Behandlung von Arbeitnehmern/Menschen. Gerade in Krisenzeiten dürften Arbeitnehmer nicht die alleinigen Leidtragenden von wirtschaftlichen Fehlentscheidungen sein. Dass man die Belegschaft mitnehmen müsse, dafür steht Frank Steinbach: „Alle Menschen sind in Gottes Hand, da sind christliche Werte der Maßstab.“ Für ihn als Logistikunternehmer stehen seine Mitarbeiter und die Förderung ihrer Kompetenzen im Mittelpunkt, aber auch, dass der Mensch die Grenzen des Machbaren erkennen muss.

EAK-Landesvorsitzender Schmidt sieht die Rolle der Kirchen klar umrissen, vor allem bei der Hilfestellung aktueller und künftiger Herausforderungen. Die soziale Marktwirtschaft ermögliche bis heute sozial Schwächeren eine Teilhabe, die Werthaltigkeit des Sozialen müsse im Mittelpunkt stehen. Sein Glaube ist für ihn als Politiker bei wichtigen Entscheidungen ein zentrales Element sowie Kompass für das politische und wirtschaftliche Handeln.