Bezirksverband Niederbayern

ASP-Niederbayern

Die marokkanischen Wüsten fernab der touristischen Hauptpfade

Anschaulich wurden bei dem öffentlichen Lichtbilderabend sowohl die geografischen als auch lebensraumspezifischen Besonderheiten von Herbert Wolf vorgestellt. Von rechts: Elisabeth Schuster (2. Seniorenbeauftragte), Erwin Weinzierl (Eisstockclubvorsitzender), Referent Herbert Wolf (Loham), Norbert Kiendl (FFW Paitzkofen) und Bürgermeister Christian Hirtreiter (Straßkirchen)

Paitzkofen. Der Lohamer Naturliebhaber Herbert Wolf reist viel und hat schon sehr ungewöhnliche Orte aufgesucht. Die Leidenschaft für die heimische Bergwelt ist eines der Themenfelder, welches sein Leben stark prägt. Bei einem gutbesuchten öffentlichen Lichtbilderabend im Feuerwehrhaus Paitzkofen (14.12.2022) stellte er seine Erlebnisse und Erfahrungen aus einer Rundreise durch Marokko in Nordafrika vor.

Die Region bietet sehr viel und gerade der Naturliebhaber kommt voll auf seine Kosten, so Wolf eingangs. Neben den interessanten Bergen und den imposanten alten Königsstädten des heutigen Königreichs wurden vor allem auch die Tier- und Pflanzenwelt beleuchtet und deren Lebensräume dargestellt.

Das Königreich Marokko ist ein Staat im Nordwesten Afrikas und ist durch die Straße von Gibraltar vom europäischen Kontinent getrennt. Als westlichstes der fünf Maghrebländer grenzt es im Norden an das Mittelmeer, im Westen an den Atlantischen Ozean und im Osten an Algerien. Durch seine hervorgehobene Lage in Nordafrika ist es sicherheitspolitisch von besonderer Bedeutung. Herbert Wolf ging nicht nur auf die Hauptstadt und deren strategische Bedeutung, sondern auch auf Örtlichkeiten fernab der Hauptrouten ein. Herbert Wolf ging zudem auch auf wichtige Hintergrundinformationen zu den Entwicklungen im afrikanischen Raum ein und stellte anhand von Musikstücken exemplarisch die Kultur mit ihren verschiedensten Facetten vor. Ob auf den großen städtischen Plätzen oder in den Karawanensiedlungen - vieles ist bunt und lebendig.

Seit 1999 ist König Mohammed VI. Staats­ober­haupt und gleich­zeitig geistlicher Führer des nord­afri­kanischen Landes. Im Zuge der Protest­be­we­gungen in vielen arabischen Ländern ab De­zember 2010 ("Arabellion") wurden auch in Marokko politische und soziale Reformen ge­fordert. Zu den sozialen Heraus­forde­rungen des Landes zählen ins­be­sondere die hohe Arbeits­losig­keit und der Mangel an Be­schäf­ti­gungs­per­spek­tiven für die junge Bevölkerung. Marokko ist ein zentraler Partner Deutschlands in der Region Nordafrika/Nahost.

Historie des islamischen Landes beleuchtet

Wolf ging aber auch auf die Geschichte mit den Sultanen in der Region u.a. der starken Festungsanlagen im Bereich der Felswüstenregionen sowie den verschiedenen kriegerischen Auseinandersetzung der bedeutenden Burgen in der Großregion ein. Dargestellt wurden die verschiedenen Volksstämme und Ethnien und die Glaubensgemeinschaften in dem Land. Besonderes Augenmerk erhielten die beeindruckenden Schluchten. Die spektakuläre Todra Schlucht liegt im östlichen Atlasgebirge und gehört zu den bedeutendsten Schluchten Marokkos. Sie beginnt bei der Oase Tinghir, deren traumhaft schöne Palmengärten das Eingangstor zur Schlucht bilden. Bei der Fahrt mit einem gemieteten Auto vorbei an kleinen Lehmdörfern und den dramatischen Felswänden, die einen malerischen Canyon bilden, nahm der Referent das Publikum gleichsam mit auf eine atemberaubende Tour die das Publikum mehr als beeindruckte.

Gerade die Fotografien der weitläufigen Landschaften, aber auch die Tierwelt und die Abbildungen der "rauen Bergwelt" machten den Lichtbilderabend zu einem Erlebnis. Es wurde darauf hingewiesen, dass auch im kommenden Winterhalbjahr wieder ein Lichtbilderabend vom aussen- und sicherheitspolitischen Arbeitskreis im Paitzkofner Florianistüberl durchgeführt wird.