Bundeswahlkreis Fürth

Senioren sehen erheblichen Nachbesserungsbedarf

Geplantes Gebäudeenergiegesetz in massiver Kritik

Unser Foto (pmw) zeigt einen Teil der gewählten Kreisvorstandschaft von links: Friedhelm Hardt, Ewald Geißendörfer, Gerhard Haag, Walter Reiß, Doris Kögler, Erich Schuh und Thomas Reim.
Bei den Neuwahlen in Sugenheim war kürzlich Walter Reiß aus Gerhardshofen erneut zum Vorsitzenden gewählt worden.

„Wer ein halbes Leben auf ein kleines Häuschen gespart hat, kann nebenbei zumeist keine Reichtümer ansammeln“, so Walter Reiß, Kreisvorsitzender der Senioren-Union der CSU (SEN) im Landkreis. Bei einer Tagung der SEN in Bad Windsheim waren sich die Seniorinnen und Senioren einig: Mit Blick auf die Bezahlbarkeit und Machbarkeit gehe das geplante Gebäudeenergiegesetz der „Ampel“-Regierung in Berlin weit an der Realität vorbei.

 

Altersvorsorge und Wohlstand vieler vor allem älterer Menschen würden zugunsten einer vermeintlichen „Vorbildpolitik“ geopfert, zum Teil sogar ohne gesichert zu  wissen, ob die vorgesehenen Maßnahmen überhaupt sinnvoll und machbar seien. Wenn wegen des geforderten Heizungs-Umbaus auch noch eine Fußbodenheizung, Photovoltaikanalage, Dämmung und neue Fenster benötigt würden, sei man selbst bei kleinen Einfamilienhäuschen schnell bei Kosten von 100.000 Euro und mehr.

Altersvorsorge in Gefahr

Da das Eigenheim häufig ein wesentlicher Teil der Altersvorsorge sei, würden viele zum Notverkauf gezwungen, denn Kredite bekomme man in höherem Alter nicht mehr. Und bezahlbare Mietwohnungen in der angestammten Heimat seien dann auch nicht leicht zu finden, selbst im Landkreis Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim gebe es diese nicht im Überfluss. Unabhängig davon werde sich die Sanierungspflicht auf die Mieten auswirken. Zudem sei sie auch bei Eigentumsübertragung und für Erben ausgesprochen problematisch und bei nicht leistbarer Erfüllung auch deutlich wertmindernd.

Die Regierungsabsichten würden bei den geforderten Sanierungen vernachlässigen, dass unter Berücksichtigung des Verhältnisses zwischen Aufwand und Ertrag ein positiver Umwelteffekt gar nicht wirklich absehbar ist, und das unabhängig davon, ob überhaupt Material und Handwerker zu bekommen seien. Bei der Debatte um „Nachhaltigkeit“ werde auch zu wenig über Kosten und Umweltfolgen für die manchmal sinnlose Neuproduktion, die Lagerung und den Transport, wie auch die Entsorgung funktionierender Heizungen gefragt.

„Regierung handelt eigentums-, landbevölkerungs- und mobilitätsfeindlich“

Bei der propagierten „Wärmewende“ fehle zudem die Planungssicherheit für die enormen Investitionen und viele hätten Angst, ihren Lebensunterhalt nicht mehr aus eigenen angesparten Mitteln bestreiten zu können. Tenor: „Alles zusammengenommen handelt diese Regierung eindeutig eigentums-, landbevölkerungs- und mobilitätsfeindlich“. Die SEN fordert auch eine „Atempause“ bei diesbezüglichen Gesetzesvorhaben seitens der Europäischen Union.

Nie zuvor sei der Eingriff der Politik in Technik, Innovation, Lebensplanung und Eigentum so massiv gewesen. Die SEN legt dabei aber Wert auf die Feststellung, dass der Klimawandel nicht in Abrede gestellt wird, „welchem man aber mit Realismus entgegentreten müsse, nicht mit moralisierendem Aktionismus und faktischen Enteignungen“. Nie zuvor habe eine Regierung die Menschen derart verunsichert und für Zukunftsängste gesorgt.

Bei den Neuwahlen war kürzlich Walter Reiß aus Gerhardshofen erneut zum Vorsitzenden gewählt worden. Ihm stehen als Stellvertreter wieder Doris Kögler aus Scheinfeld und der Uffenheimer Ewald Geißendörfer sowie Gerhard Haag (Markt Nordheim) und neu Thomas Reim (Sugenheim) zur Seite. Schatzmeister bleibt Erich Schuh und Schriftführer Walter Kirsch, beide aus Burgbernheim. Neuer zweiter Schriftführer wurde Peter Müller aus Wilhelmsdorf. Außerdem wurden sieben weitere Vorstandsmitglieder und zwei Kassenprüfer gewählt sowie die Delegierten in die SEN-Landesversammlung.