Bundeswahlkreis Weilheim

Kreisverband und Ortsverband Schongau

Buchvorstellung und Frühjahrsgespräch mit Bernd Posselt

Dobrindt und Posselt im Schongauer Ballenhaus, am Pult der CSU-Ortsvorsitzende Dr. Oliver Kellermann bei der Begrüßung

Seit vielen Jahren pflegt der CSU-Kreisvorsitzende Alexander Dobrindt die Tradition des Neujahrs – bzw. Frühjahrsgesprächs mit einem besonderen Gast und Gesprächspartner. Dieser Gast war nun Bernd Posselt, Präsident der Paneuropa-Union Deutschland. Das ehemalige MdEP (1994-2014) Posselt kandidiert in diesem Jahr wieder für das Europäische Parlament. Er hat letztes Jahr ein Buch veröffentlicht mit dem Titel "Bernd Posselt erzählt Europa", dessen Lektüre Dobrindt zum Anlass genommen hatte Posselt einzuladen. Die gemeinsame Vorstellung des Buches war Kern und Basis des unterhaltsamen und informativen Gesprächs im Schongauer Ballenhaus. So ging es über die "Seele" Europas, die Stärken und Schwächen der gegenwärtigen EU und über die Bedeutung der Europawahl am 26. Mai.

Posselt: Die politische Zusammenarbeit in Europa steht nicht im Gegensatz zur nationalen und regionalen Identität; sie ist kein Plädoyer für den Zentralismus. Umgekehrt darf Subsidiarität kein Codewort für nationalen Egoismus sein, der - wie jeder Egoismus - schädlich ist, am meisten für den Egoisten selbst.

Posselt: Natürlich gebe es in Brüssel in vielen Positionen von Kommission und Parlament ideologisch motivierte Menschheitsbeglücker, denen vernünftige, föderalistisch orientierte Kräfte immer wieder entgegen treten müssten. Die Antwort könne jedoch nicht sein, EU-Kritiker oder gar Anti-Europäer zu werden. Im Gegenteil: Wie Strauß schon 1968 sagte, müssten wir entschiedene Europäer sein, um Deutsche bleiben zu können. Oder wie der belgische EU-Gründervater Paul-Henri Spaak sagte: Es gibt kleine Länder und solche, die es noch nicht wissen.

Posselt: Vorbereitung und Durchführung des Brexit-Referendums seien kritikwürdig, das bedauerliche Ergebnis nun jedoch zu akzeptieren. Eine Wiederholung wäre politisch nicht sinnvoll. Die Distanz der Briten zur EU sei schon seit den 70er Jahren beständig gewachsen. Nun sollte der Austritt möglichst kooperativ realisiert werden und dann behutsam eine neue Annäherung gesucht werden.