Kreisverband Erding

„Wir müs­sen kämp­fen, und ich kann kämp­fen“

Kreis­ver­tre­ter­ver­samm­lung unter frei­em Him­mel

Foto: Wolfgang Krizizok

Dienstag, 30. März 2021, Erdinger Anzeiger / Lokalteil   Autor: Wolfgang Krzikok

MdB An­dre­as Lenz spricht in CSU-Ver­samm­lung nicht nur zur Mas­ken-Af­fä­re Klar­text

Die CSU im Land­kreis ist be­reits im Wahl­kampf­mo­dus. In der Kreis­ver­tre­ter­ver­samm­lung unter frei­em Him­mel auf dem Fe­ne­berg-Park­platz im Ge­wer­be­ge­biet Er­ding-West haben Ver­tre­ter der Orts­ver­bän­de die De­le­gier­ten für den Be­zirks- und Lan­des­par­tei­tag sowie für die De­le­gier­ten­ver­samm­lung im Bun­des­wahl­kreis ge­wählt. Dort geht es darum, An­dre­as Lenz wie­der als Bun­des­tags­kan­di­da­ten zu no­mi­nie­ren. Seit 2013 ge­hört er dem Bun­des­tag an. Lenz zeig­te sich kamp­fes­lus­tig.

Es ist be­schä­mend, wenn man sich an der Krise be­rei­chert“, schimpf­te Lenz in Rich­tung der Uni­ons­ab­ge­ord­ne­ten, die in die so­ge­nann­te Mas­ken-Af­fä­re ver­wi­ckelt sind. „Das ist ab­scheu­lich. Sol­che Leute haben nichts in der CSU zu su­chen – oder in ir­gend­ei­nem Par­la­ment.“ Am meis­ten är­ge­re ihn, „dass sich nor­ma­le CSU-Mit­glie­der jetzt dafür recht­fer­ti­gen müs­sen, dass sie in der Par­tei sind“. Lenz be­ton­te, die CSU könne stolz dar­auf sein, was vor Ort ge­leis­tet werde.

Auch zu den an­ge­dach­ten Ru­he­ta­gen an Grün­don­ners­tag und Kar­sams­tag, die Bun­des­kanz­le­rin An­ge­la Mer­kel mit einer Ent­schul­di­gung wie­der zu­rück­ge­nom­men hatte, äu­ßer­te sich der Ab­ge­ord­ne­te. Man sehe, was her­aus­kommt, wenn keine Leute, die davon be­trof­fen sind, bei einer sol­chen Ent­schei­dungs­fin­dung mit ein­be­zo­gen wer­den. „Ich habe gleich ge­sagt, dass ich einen Ru­he­tag an Grün­don­ners­tag für einen Schmarrn halte, und da gab es einen Auf­schrei“, er­zähl­te Lenz.

Auch for­der­te der 39-Jäh­ri­ge, dass be­stimm­te Maß­nah­men bes­ser er­klärt wer­den, und mein­te: „Also ich kann nicht er­klä­ren, dass wir nicht in einen Bier­gar­ten gehen, aber nach Mal­lor­ca flie­gen dür­fen.“ Die Co­ro­na-Ge­fahr sei real. Man be­fin­de sich mit­ten in der drit­ten Welle, aber man müsse einen Weg fin­den, um wie­der mehr Nor­ma­li­tät zu­las­sen zu kön­nen.

Was das Imp­fen be­trifft, so stell­te Lenz klar: „Es wird keine Impf­pflicht geben.“ Er wies auch noch­mals auf die schwie­ri­ge Si­tua­ti­on von Ein­zel­han­del und Gas­tro­no­mie hin: „Die Per­spek­ti­ve muss hei­ßen: lang­sa­me Öff­nung.“ Aber auch auf an­de­re The­men ging Lenz ein, unter an­de­rem auf die Lärm­pro­ble­ma­tik an der A 94. „Wir brau­chen hier Ver­bes­se­run­gen“, be­ton­te er und ver­sprach: „Ich bin dran.“ Sei­ner Par­tei gab er mit auf den Weg, „nicht den Grü­nen nach­zu­lau­fen. Wir müs­sen un­se­ren ei­ge­nen Mar­ken­kern ent­wi­ckeln.“ Es werde nicht ganz ein­fach bei den Bun­des­tags­wah­len im Herbst, pro­phe­zei­te der 39-Jäh­ri­ge. „Wir müs­sen kämp­fen, und ich kann kämp­fen. Das habe ich schon be­wie­sen.“

Ein­gangs der Ver­samm­lung hatte Kreis­vor­sit­zen­der und Land­rat Mar­tin Bay­er­stor­fer der Co­ro­na-Toten ge­dacht. Genau vor einem Jahr habe es im Land­kreis den ers­ten To­des­fall ge­ge­ben, be­rich­te­te er: „Das hat mich sehr be­wegt.“ Bis zum Som­mer seien es zwölf ge­we­sen, jetzt schon 104: „Das al­lein soll­te Mah­nung und An­trieb sein, alles dafür zu tun, das Virus ein­zu­däm­men.“ Dazu müss­ten Si­cher­heits­re­geln ein­ge­hal­ten wer­den.

Das zeig­te sich auch bei der De­le­gier­ten­wahl, als die CSU-Mit­glie­der, in ihren Autos sit­zend, die Stimm­zet­tel aus­füll­ten, die dann ein­ge­sam­melt wur­den. Die Auf­stel­lungs­ver­samm­lung des CSU-Bun­des­tag­kan­di­da­ten fin­det am 8. Mai statt. Der Kreis­vor­sit­zen­de ist sich si­cher: „Es wird ein star­kes Votum für Andi Lenz geben.“