Artikel vom 31.07.2022
Ein klimaneutrales Bayern bis 2040!
„Energiewende jetzt: Dorfen hält zusammen und legt los“.


„Energiewende jetzt: Dorfen hält zusammen und legt los“.
Unsere Motivation: Ein klimaneutrales Bayern bis 2040!
Was bedeutet das in der Umsetzung?
Entwurf des Bayerischen Klimaschutzgesetzes vom 15.11.2021: Spätestens bis zum Jahr 2040 soll Bayern klimaneutral sein. (Bestätigt mit Kabinettbeschluss vom 28.06.2022)
Detlef Fischer Geschäftsführer Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirschaft e.V. berichtete:
Es geht nicht nur um die Energiewende, um das klimaneutrale Bayern, es geht um die ausreichende Energieversorgung unseres Landes, unseren Wohlstand, unsere Arbeitsplätze und um die Zukunft unserer Kinder! Dafür lohnt es sich auch mal zu streiten!
Wir stehen bei der Energiewende am Anfang und die Zeit läuft uns davon!
Das Gebäude der Zukunft versorgt sich teilweise selbst. Vieles verändert sich, vieles bleibt aber auch!
Was wöchentlich konkret gemacht werden muss, um die bayerischen Klimaschutzziele zu erreichen.
- Installation von PV - Anlagen auf 160 Fußballfeldern Freifläche und auf ca. 1000 Wohngebäuden
- 2 neue 5,5 MW Windkraftanlagen müssen in Betrieb gehen
- ca. 2.500 regenerativen Heizanlagen ersetzen ihren fossilen Vorgänger
- Rund 1.300 Wohngebäude werden energetisch saniert
- Großbatteriespeicher mit einer Speicherkapazität von insgesamt 18MWh müssen installiert werden
- 3 nee Elektrolyseure der 2 MW- Klasse müssen installiert werden
- 8.600 PKW mit fossilen Antrieben werden durch alternative Antriebe ersetzt oder mit erneuerbaren Kraftstoffen betrieben
- 1 Umspannwerk wird errichtet oder zukunftsfähig gemacht
Bürgermeister Heinz Grundner begrüßt die Initiative der Staatsregierung, Bayern zum ersten klimaneutralen Bundesland in Deutschland, noch vor dem aktuellen Zieljahr 2045 der Bundesregierung, zu machen.
Das ist ein äußerst ambitioniertes Ziel! Die Bewältigung eines Transformationsprozesses von dieser Dimension hat es in dieser kurzen Zeit seit der Industrialisierung nicht mehr gegeben. Nur wenn wir alle Kräfte in unserem Land für diese Aufgabe bündeln, haben wir eine realistische Chance, dieses Ziel zu erreichen. Wir machen mit und sind bereit dazu, unseren Beitrag zu leisten.
Stadtwerke-Geschäftsführer Steiner und Vorsitzender des VBEW zeigte Perspektiven für Dorfen auf, Detlef Fischer und Dr. Manfred Groh gaben weitere Aus- und Einblicke. Viele Gaskunden seien in Sorge, erzählte Steiner. „Fast 200 Menschen sind schon bei den Stadtwerken vorstellig geworden.“
Viele wollten eine Alternative zum Gasanschluss. Doch das sei nicht immer möglich. Die Stadtwerke hätten in den vergangenen Jahren gut eingekauft. Ob die Preise gehalten werden könnten, sei aber fraglich. „Wir hängen in Bayern zu 90 Prozent von russischem Gas ab. Die Lage ist extrem ernst.“
Das Wärmenetz der Stadtwerke rückt immer mehr in den Fokus. Fast 800 Haushalte sind bereits versorgt (346 Hausanschlüsse), am Gasnetz hängen knapp 2500 Haushalte. Das Wärmenetz werde, da wo es wirtschaftlich ist, weiter ausgebaut und verdichtet, erklärte Steiner. 2023 sollen knapp zwei Kilometer Wärmeleitung gebaut werden, 2024 etwas mehr. Außerhalb der Ausbaugebiete müsse geprüft werden, ob eine Wärmepumpe sinnvoll ist.
Auch würden neue Kooperationen geschlossen, berichtete der Geschäftsführer – etwa mit einem Landwirt in Oberdorfen oder einem Industriebetrieb, der Abwärme aus Kälteabsorption einspeisen möchte.
„Das ist für kleine Stadtwerke wie in Dorfen ein Riesending“, sagte Steiner über sein Unternehmen mit etwa 25 Millionen Euro Jahresumsatz. Händeringend suche er aber Fachkräfte. Es gebe interessante Praktika und Jobs bei den Stadtwerken. „Man kann auch Theaterwissenschaften studieren, oder aber gemeinsam an der Zukunft Dorfens bauen“, appellierte der Geschäftsführer.