Kreisverband Miltenberg

Video-Konferenz

CSU-Kreisvorstand zieht gemischte Bilanz der Kommunalwahl

Kreis Miltenberg. Eine gemischte Bilanz der Kommunalwahlen zog der CSU-Kreisvorstand in seiner jüngsten Sitzung, die erstmals als Videokonferenz stattfand.

Der CSU-Kreisvorsitzende Michael Schwing (Röllbach) nannte es bedauerlich, dass auf Kreisebene die Wahlziele nicht erreicht werden konnten. Leider sei es nicht gelungen, die Position des Landrats zurückzuerobern und die Zahl der Kreistagssitze zu verteidigen. Andererseits gehe die CSU gestärkt aus den Wahlen in den Städten und Gemeinden hervor und stelle nun 19 von 32 Bürgermeistern. Zudem seien die Christsozialen stärkste Gruppierung in den meisten Stadt- und Gemeinderäten. Als „sehr erfreulich“ nannte Schwing insbesondere die Wahl der Bürgermeister Kai Hohmann in Elsenfeld und Gerhard Rüth in Eschau sowie die gewonnenen Stichwahlen in Großheubach, Obernburg und der Kreisstadt Miltenberg. „Die CSU ist in unseren Gemeinden nach wie vor die gestaltende Kraft“, so Schwings Fazit.

MdL Berthold Rüth (Eschau) und Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (Wörth) hoben das Engagement von Dr. Armin Bohnhoff als Landratskandidat hervor. Als politischer Seiteneinsteiger gegen einen Grünen Landrat nach dessen 1. Amtsperiode  anzutreten, erfordere viel Mut und Einsatz. Bohnhoff habe diese Aufgabe mit Herzblut gemeistert. Über viele Wochen hinweg ist er im gesamten Landkreis unermüdlich unterwegs gewesen, hat den Kontakt mit der Bevölkerung gesucht und mit Sympathie, Ehrlichkeit und Sachkompetenz überzeugt. Dass Bohnhoff einstimmig zum neuen Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion gewählt wurde, nannten Rüth und Dotzel einen folgerichtigen Vertrauensbeweis: Die Fraktionsmitglieder seien davon überzeugt, dass er die Fraktion geschlossen und engagiert führen werde.

Kritisch äußerten sich mehrere Vorstandsmitglieder zum Ablauf der konstituierenden Kreistagssitzung. Dass das Angebot der Christsozialen zu einer fairen Zusammenarbeit ausgeschlagen wurde und die CSU als stärkste Fraktion keinen der drei Landratsstellvertreter mehr stellen werde, nannte Michael Schwing einen „Vorgeschmack“ auf die bevorstehende Arbeit im neuen Kreistag. Er bedauerte es ausdrücklich, dass Karin Passow (Kleinheubach) nicht erneut zur stellvertretenden Landrätin gewählt wurde. Man war sich einig: mehr denn je setze Landrat Scherf auf ein inhomogenes Koalitionsbündnis nach dem Motto „Alle gegen die CSU“. Wie unberechenbar diese „Regenbogenkoalition“ sei, zeige sich an dem „denkwürdigen“ Fraktionswechsel von Dr. Fahn von den Freien Wählern zur ÖDP und der Reaktion der anderen Gruppierungen darauf. Die CSU-Fraktion, so Bohnhoff, sehe ihre Aufgabe in den nächsten sechs Jahren im Interesse der Landkreisbevölkerung als konstruktive, aber auch kritische Opposition, die sich nicht scheue, Fehlentwicklungen zu thematisieren und Gegenpositionen zu vertreten. Die CSU-Wahlkampfthemen Gesundheitsversorgung sicherstellen, Unternehmen halten und neue gewinnen sind durch Corona aktueller denn je und zeigen, dass im Wahlkampf auf die richtigen Themen gesetzt wurden. Darüber hinaus werden Verbesserung der Verkehrs-, digitalen Infrastruktur und der Wohnungssituation im Landkreis weiterhin Schwerpunkte der CSU-Arbeit in den nächsten 6 Jahren sein.

Der bisherigen stellvertretenden Landrätin Karin Passow und dem vormaligen Fraktionsvorsitzenden Jürgen Reinhard (Niedernberg) sprachen die CSU-Mitglieder ihren Respekt und ihren Dank für die in den vergangenen sechs Jahren geleistete Arbeit aus. Gleichzeitig gratulierten sie Reinhard zu seiner Wahl zum Kreisvorsitzenden des Bayerischen Gemeindetages und damit zum Sprecher der hiesigen Bürgermeister.