Kreisverband Neu-Ulm

VG Pfaffenhofen

Landrat lobt Spezialisierung der Kreiskliniken

Landrat Erich Josef Geßner spricht in Pfaffenhofen. Foto: Patrick Fauß

"Aus der Sicht eines Politikers, der in wenigen Wochen aus einem Amt scheidet", hat der Neu-Ulmer Landrat Erich Josef Geßner auf seine 18 Jahre mit den Landkreis-Kliniken zurückgeblickt. Bei einer CSU-Wahlkampfveranstaltung im Pfaffenhofener Martinushaus betonte Geßner, dass Kliniken, die einst rote Zahlen schrieben, nun schwarze Zahlen schreiben.

"Der Weg hieß Spezialisierung." Bis 2004 hätten die Kliniken unterm Strich jährlich ein Defizit zwischen vier und fünf Millionen Euro eingefahren und teils ähnliche Leistungen angeboten. Ein Sachverständiger habe vorgeschlagen, die drei Standorte zusammenzulegen, um Synergien zu schaffen. Der Kreis entschied sich für einen anderen Weg: Die " beiden kränkelnden Patienten", also das Haus in Illertissen und jenes in Neu-Ulm, wurden der ehemals defizitären, aber nun seit Jahren profitabel arbeitenden Stiftungsklinik in Weißenhorn zugeschlagen. 2005 entstand der heutige Klinikverband unter Trägerschaft der Kreisspitalstiftung Weißenhorn. Illertissen musste auf seine Chirurgie verzichten, Weißenhorn verlor die Geburtshilfe. Besonderen Verdienst bei dieser nicht immer einfachen Umstrukturierung habe Stiftungsdirektor Konrad Hunger, Chef der Weißenhorner Klinik, gehabt.

Um überleben zu können, müssten sich die Häuser frühzeitig auf Entwicklungen einstellen, lautete Geßners Fazit. In Ulm gebe es zum Beispiel mit Uniklinik und Bundeswehrkrankenhaus lediglich staatliche Einrichtungen. Die Chance, einziges städtisches Krankenhaus in der Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm zu sein, gelte es zu nutzen.