Kreisverband Neu-Ulm

Edwin-Scharff-Haus Neu-Ulm

Kommunalwahl: Seehofer präsentiert sich launig in Neu-Ulm

Launig, manchmal nachdenklich, dann wieder ironisch - so erlebte die CSU am Dienstagabend ihren wahlkämpfenden Ministerpräsidenten im Edwin-Scharff-Haus.

Dieser Artikel von EDWIN RUSCHITZKA erschien in der SÜDWEST PRESSE. Vielen herzlichen Dank, dass wir ihn hier veröffentlichen dürfen.

Er kam verspätet, sah sich ausgiebig um und nahm sich Zeit. Viel Zeit sogar, auch um mit den vor dem Edwin-Scharff-Haus demonstrierenden Kritikern ins Gespräch zu kommen. Horst Seehofer hörte sich am Dienstagabend zuerst einmal die Argumente beispielsweise von Theo Düllmann an, dem Sprecher des Genfrei-Bündnisses Ulm/Neu-Ulm, oder von Rainer Juchheim, dem erklärten Atomkraftgegner und Grünen-Fraktionschef im Neu-Ulmer Stadtrat. Um dann im gut gefüllten Saal vor der CSU-Anhängerschaft zu wiederholen, dass man im Freistaat absolut keine Gentechnik haben wolle, dass man weiter zum beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft stehe, dass man an Konzepten für die erneuerbaren Energien unbedingt festhalten werde.

Und weil der Kommunalwahlkampf in seinen letzten Zügen liegt, war auch viel davon die Rede, wie gut es um Bayern bestellt ist, dass der Freistaat in fast allen Belangen Spitze sei - bei den Staatsfinanzen, bei den Arbeitsplätzen, in der Bildung und so weiter und so fort.

Wer Seehofer kennt, der weiß, das es ohne Sticheleien nicht geht. Die neue bayerische Außenministerin Beate Merk, "die jetzt für alle Belange zuständig ist, die schön sind", blühe richtig auf, seit sie in seiner Nähe in der Staatskanzlei arbeiten dürfe. Von der Angesprochenen gabs ein dankbares Lächeln. Seehofer war so gut aufgelegt, dass er keine Mühe hatte, sich selbst auf die Schippe zu nehmen: Bezugnehmend auf seinen Spitzennamen Drehhofer schlug er einen Bogen zur Geschichte, als die Bayern mal auf der Seite der Österreicher, dann auf der der Franzosen und wieder mit den Österreichern kämpften - um davon zu profitierten. "Historiker beschreiben das als Weitblick. Warum muss man eigentlich erst sterben, um so beurteilt zu werden?"

Natürlich gabs auch Zuspruch für die Wahlkämpfer vor Ort, allen voran den Landratskandidaten Thorsten Freudenberger und den Neu-Ulmer OB Gerold Noerenberg.