Kreisverband Neu-Ulm

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Herbert Pressl holt für CSU das Direktmandat

Ähnlich hohe Wahlbeteiligung wie bei der Landtagswahl, bei besserem Ergebnis für die CSU als 2008: Herbert Pressl zieht ein weiteres Mal als Direktkandidat des Stimmkreises Neu-Ulm in den Bezirkstag ein.

Dieser Artikel von MICHAEL JANJANIN erschien in der SÜDWEST PRESSE. Vielen herzlichen Dank, dass wir ihn hier veröffentlichen dürfen.

Liegt im Bezirk über dem Landesdurchschnitt der Freien Wähler: Dieter Wegerer aus Nersingen. Hat mit Stimmen aus Neu-Ulm aufgeholt: Die Nersinger Gemeinderätin Sabine Krätschmer (SPD). Ist für weitere fünf Jahre Mitglied des Bezirkstags: Herbert Pressl (CSU). Foto: Privat

Für die CSU im Landkreis Neu-Ulm ist auch die Bezirkstagswahl besser gelaufen als vor fünf Jahren. Herbert Pressl hat für die Christsozialen das Direktmandat geholt - und sich von den starken Verlusten wieder erholt. Allerdings bewegt er sich mit einem Endergebnis von 45,5 Prozent unter dem Bayerntrend vom Sonntag. Das vorläufige Endergebnis wurde gestern Nachmittag auf der Internetseite des Landratsamts veröffentlicht. Das Zweitstimmenergebnis lag bei 48, 1 Prozent. Zum Vergleich: 2008 war Pressl mit 41,7 Prozent der Stimmen zum vierten Mal in den Bezirkstag eingezogen. Die ersten Nachrichten aus den Rathäusern dürften ihn gestern allerdings gefreut haben: In Illertissen verbuchte er 51 Prozent. Pressls niedrigstes Ergebnis lag in Nersingen bei 38,5 Prozent - der Heimatgemeinde der Herausforderer Sabine Krätschmer (SPD) und Dieter Wegerer (Freie Wähler). Auch in Elchingen und in der Stadt Senden lag er etwas unterm Schnitt - mit rund 44 und 45 Prozent. Vermasselt hat ihm das Endergebnis der Anteil in Neu-Ulm: 40,8 Prozent, 8240 Stimmen.

Ihr stärkstes Ergebnis hatte Sabine Krätschmer, die Direktkandidatin der SPD, in ihrer Heimatgemeinde Nersingen, wo sie Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat ist. Dort kam sie auf 25,2 Prozent. Herausgerissen hat sie allerdings die Stadt Neu-Ulm, wo sie 22,9 Prozent erreichte. Das brachte wertvolle 4621 Stimmen, die das Endergebnis auf 19,7 Prozent hoben. In Senden und Elchingen reichte es auch für 20 und 21. Wie bei der Landtagswahl fielen die Ergebnisse aus dem Rothtal für die SPD eher mager aus.

Dieter Wegerer (Freie Wähler) startete gestern mit einem Ergebnis in den Zähltag, das dem Landtagsergebnis entsprach. In Illertissen konnte er - verständlicherweise - nicht das Ergebnis des damals noch aktiven Illertisser Kommunalpolitikers Richard Groer wiederholen, der seinerzeit für die Freien Wähler als Direktkandidat für den Bezirkstag antrat. Auch insgesamt fiel das Ergebnis etwas niedriger aus als 2008: Am Ende lag das Ergebnis bei 11,1 Prozent. In Nersingen und Pfaffenhofen bekam Wegerer 19 und 14,3 Prozent der Stimmen.

Annette Neulist von den Grünen konnte ihr Ergebnis mit Hilfe der Stimmen aus der Stadt Neu-Ulm auf 8,6 Prozent heben. Auch beim Bezirkstag blieb das Ergebnis des Wahlsonntags hinter den Erwartungen der Grünen zurück. Insgesamt blieb ihr der Platz vier hinter Wegerer. Die stärksten Ergebnis gab es für die Grünen wieder in Elchingen und Neu-Ulm - mit rund elf Prozent. Überraschenderweise folgt den Grünen in einigen Gemeinden die ÖDP mit Simon Steger aus Vöhringen. Die Partei scheint dann Zuspruch zu bekommen, je näher sich das Geschehen hin zur Kommunalpolitik verlagert. Insgesamt reichte es der ÖDP aber nur für 2,6 Prozent - hinter der Linken und der FDP, die ein ähnliches Debakel erlebte wie bei der Landtagswahl. Ob es neben Pressl andere Kandidaten über die Landesliste schafften, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.