Kreisverband Regen

Willi Köckeis hat angekündigt, seine Funktion als Fraktionsvorsitzender der CSU im Kreistag aufzugeben. Die CSU Kreistagsfraktion wird bei ihrer nächsten Sitzungen einen Nachfolger bestimmen. 

Kreistagsfraktion tagt in Kasberg

CSU Kreisrat Willi Köckeis kündigt Rücktritt als Fraktionsvorsitzender an

Rinchnach. Damit haben die Kreistagskollegen der CSU bei ihrer jüngsten Fraktionssitzung am Dienstagabend im Gasthaus „Zur Linde“ in Kasberg, Gemeinde Rinchnach nicht gerechnet. Ihr Sprecher Willi Köckeis verkündete seinen Rücktritt als Frakionsvorsitzender und gab gleichzeitig bekannt, dass er für die nächste Wahlperiode als Kreisrat nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Köckeis blickte in einer sehr persönlich gehaltenen Rede zurück ins Jahr 1977, wo er vor 42 Jahren als junger Bursche in eben dieses Wirtshaus zum Frühschoppen ging und als Mitglied der Jungen Union wieder herauskam. Seitdem hing sein Herz an der Kommunalpolitik und der CSU. Gerade einmal 20 Jahre war er alt, als er in den Gemeinderat in Rinchnach gewählt wurde. 1990 zog er dann in den Regener Kreistag ein. In all den Jahren habe er Höhen und Tiefen erlebt, aber auch viele Menschen kennen gelernt und Freunde gewonnen, wofür er sehr dankbar sei, sagte Köckeis. Wegen der zahlreichen politischen Termine hätte er oft seine Familie hintenangestellt. In den letzten drei Jahren habe er sich immer wieder Gedanken über den Abschied aus der Politik gemacht, wobei bei ihm die Entscheidung zum Aufhören gereift sei. Die Teilnahme an Sitzungen sei immer mehr zur Verpflichtung geworden bekannte Köckeis. Dieses „innere Signal“ habe dazu beigetragen, dass er im März 2020 nicht mehr antreten wird.

Der scheidende Fraktionsvorsitzende bat seine Kolleginnen und Kollegen um Verständnis und Akzeptanz. Er wolle den Weg für einen Nachfolger freimachen, der zusammen mit dem Kreisvorsitzenden Stefan Ebner einen modernen und erfolgreichen Wahlkampf gestalten soll. Köckeis erinnerte an seine Wahl zum Fraktionssprecher vor elf Jahren, als er die Nachfolge von Helmut Brunner antrat. Mit Demut habe er dieses Amt übernommen und immer versucht zu integrieren und nicht zu polarisieren. Zum Schluss seiner Rede dankte Köckeis seinen Fraktionskollegen, seinen Stellvertretern Walter Fritz und Horst Blüml und besonders den stellvertretenden Landräten Willi Killinger und Helmut Plenk, sowie dem CSU Kreisvorsitzenden Stefan Ebner für die vertrauensvolle und kollegiale Zusammenarbeit. Als engsten und langjährigsten Weggefährten bezeichnete er Minister a.D. Helmut Brunner. Mit ihm hätte sich eine gute Freundschaft entwickelt, wofür er ihm herzlich dankte.

Brunner war es dann auch, der als erster das Wort ergriff. Auch er verwies auf die langjährige Zusammenarbeit mit Willi Köckeis, die von gegenseitigem Vertrauen und Respekt geprägt sei. Besonders lobte Brunner neben der Fachkompetenz die menschliche und verbindliche Art, die Köckeis auszeichnen würde und ihm auch vom politischen Gegner Respekt eingebracht hätte. Brunner bezeichnete den Rücktritt Köckeis` als „politischen Aderlass“ den es aber dennoch zu respektieren gälte. In dieselbe Kerbe schlug CSU Kreisvorsitzender Stefan Ebner, der die Leidenschaft für die politische Arbeit von Willi Köckeis besonders hervorhob. Seine parteiübergreifend verlässliche Art hätte ihm hohe Sympathien eingebracht und verdiene Dank und Anerkennung sagte Ebner. Die CSU Kreistagsfraktion werde sich in den nächsten Wochen in aller Ruhe um eine Nachfolgebesetzung des vakanten Fraktionsvorsitzes beraten, gab Ebner die Marschrichtung vor. Die Wahl dazu soll in der nächsten Fraktionssitzung am 11. Juni durchgeführt werden.

Wegen der Ankündigung Köckeis´, den Fraktionsvorsitz abzugeben, gerieten die weiteren Themen, mit denen sich die Kreistagsfraktion der CSU noch zu befassen hatte, fast zur Nebensache. Dabei ging es um so zukunftsträchtige Themen wie die Forcierung des Breitbandausbaus, oder die Verbesserung des Mobilfunknetzes. Fraktionssprecher Willi Köckeis, der bei Telekom als Technischer Fachwirt angestellt ist, erwies sich auch hier als ausgewiesener Experte, der die komplexen Zusammenhänge in Sachen Breitbandversorgung und Glasfasernetz anschaulich darstellen konnte.

Kritik übte Kreisrat Horst Blüml an den Förderrichtlinien, weil dadurch oft die Hauptorte unberücksichtigt bleiben, weil diese angeblich gut versorgt wären, während der Ausbau in der Peripherie Dank der hohen Förderquote stark vorangetrieben wird. Helmut Brunner forderte weiterhin ein lukratives Förderangebot, da insbesondere die heimischen Betriebe, das Handwerk und der Tourismus auf ein flächendeckendes Internet angewiesen wären. Die CSU Kommunalpolitiker wollen sich für gleiche Lebensbedingungen auf dem Land und in den Ballungsräumen stark machen.