Kreisverband Rhön-Grabfeld

Dorothee Bär

Zu Besuch in Nordheim/ Rhön

Den Prozess der Verarbeitung von Massivhölzern konnten die Besucher bei Nordheims Firma BM Massivholz direkt verfolgen. Drei Mitarbeiter des Betriebs standen für Erläuterungen bereit. Von links: Nordheims Bürgermeister Thomas Fischer, Steffen Malzer von der Ostheimer CSU, Bezirksrätin Karin Renner, MdL Sandro Kirchner, der geschäftsführende Gesellschafter Winnfried Winnefeld, Staatssekretärin Dorothee Bär, der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll, Geschäftsführer Peter Herbert, Paula Dietz und der ehemalige Bürgermeister von Nordheim Rudolf Dietz

 

Nordheim. (frr) „Ich bin zum Zuhören und Lernen gekommen.“ Und sie wolle auch die Vertreter der einheimischen Wirtschaft fragen, wo sie der Schuh drücke, um von Seiten der Politik ggf. entsprechend dagegensteuern zu können. Mit diesen Aussagen hatte sich MdB und Staatssekretärin Dorothee Bär bei der Betriebsbesichtigung der Nordheimer Firma BM Massivholz am vergangenen Mittwoch eingeführt.

Zum Zuhören und Fragenstellen hatte Frau Bär reichlich Gelegenheit. Denn der geschäftsführende Gesellschafter Winnfried Winnefeld geleitete die Staatssekretärin durch alle Fertigungsstationen seiner Firma, assistiert vom Geschäftsführer Peter Herbert und dem Verantwortlichen für Einkauf und Logistik Ralf Schaub. Das Treffen war durch die Initiative des Nordheimer CSU Ortsverbands und dessen Vorsitzenden Peter Suckfüll zustande gekommen. Suckfüll, der zugleich auch Landrat Thomas Habermann bei dieser Begegnung vertrat, hatte mit der Bundespolitikerin auch den CSU-Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner eingeladen, ebenso die Bezirksrätin Karin Renner, den Nordheimer Bürgermeister Thomas Fischer und den Vorsitzenden der CSU Ostheim Steffen Malzer. Auch der frühere Bürgermeister des Orts Rudolf Dietz und seine Frau Paula waren zur Freude der Anwesenden gekommen.

Diese Personen wurden im villenartigen Verwaltungsgebäude der Firma vom Gastgeber Winnfried Winnefeld herzlich begrüßt. Bei seiner Ansprache hob er hervor, dass seine Firma eine Industrietradition in Nordheim fortsetzt. Sie sei auf dem Areal eines früheren Basaltwerks im Jahr 1977 als Startup-Betrieb gegründet worden. Durch die besondere Qualität seiner Produkte habe sich die Firma auch gegen ausländische Konkurrenz durchsetzen und expandieren können. Damit seien die Existenz seines Unternehmens gesichert und mit ihm seit vierzig Jahren (2017 ist Jubiläumsjahr!) auch die Arbeitsplätze von rund siebzig Mitarbeitern. Ja, es seien sogar der Erwerb neuer Fertigungsmaschinen und eine Vergrößerung der Produktionshallen für die nächsten Jahre in Nordheim geplant.

Auch Peter Suckfüll begrüßte die Besucher und sprach Dorothee Bär ein Kompliment für ihre Pünktlichkeit und für ihren Besuch in Nordheim aus. Denn ihr Terminkalender sei wegen des im heißen Stadium befindlichen Wahlkampfs überfüllt. Mit der Staatssekretärin habe die einheimische Wirtschaft genau die richtige Person am Schalthebel der politischen Entscheidungen, besonders was den Ausbau des schnellen Internetzugangs in Deutschland und in der Rhön betrifft.

Die weitere Beschleunigung der Datenübertagung war dann auch der größte Wunsch, die Winnefeld und seine Mitarbeiter unisono an die Politik richteten. Denn 25 Prozent ihres geschäftlichen Handelns laufe über E-Commerce, wenn große Einkaufskooperationen, Baumarktketten, Gartenfachmärkte und Holzhändler kontaktiert werden. Seine Firma biete eine breite Palette von Garten-Gestaltungselementen an, ebenso Carports und Geräte aus heimischem Massiv-Nadelholz für Spielplätze. Diese werden in handwerklicher Tradition mit modernen Maschinen hergestellt. Die Kunden seien vor allem im deutschsprachig-europäischen Raum zu finden. Heute sei seine Firma einer der leistungsfähigsten Produktionsbetriebe für Gartengestaltungsartikel aus Holz in Europa.

Davon konnten sich die Besucher dann beim Gang durch die Hallen selbst überzeugen. Dass hier intensiv gearbeitet wurde, machte schon beim Betreten der Maschinenlärm klar, weswegen die Mitarbeiter auch alle Gehörschutz trugen.

Frau Bär und Sandro Kirchner waren aufmerksame Zuhörer, stellten Fragen an die Firmenvertreter und nahmen auch das eine oder andere Werkstück in die Hand. Den Rundgang schloss die Einladung zu einem Kaffeetisch mit Snacks ab, in nächster Nähe zu versandfertigen Blumenkästen und Blumenpyramiden, die, mit Topfpflanzen üppig bepflanzt, eine schöne Kulisse dazu abgaben.

Peter Suckfüll hatte noch eine zweite Betriebsbesichtigung mit den Politikern arrangiert. Diese fand in dem Startup-Unternehmen von Michael und Stefanie Hippeli statt, in deren „Cube Store bikePoint Rhön“. Die Gäste waren beeindruckt von der Weitläufigkeit und Sauberkeit der Verkaufsfläche in der ehemaligen Dreschhalle und von der großen Fülle des Angebots an modernen Fahrrädern ganz verschiedener Typen, einschließlich Ersatzteile und entsprechender Sportkleidung. Michael Hippeli hob in seinen Erläuterungen hervor, dass bei der Firma Cube das Preis-Leistungsverhältnis überzeugend stimme. Sein Kundenstamm sei über hundert Kilometer um Umkreis verbreitet. Viel werde über den Online-Shop verkauft, aber rund dreißig Prozent der Kunden kämen auch persönlich, um sich vor Ort beim Kauf beraten zu lassen. Bis zu siebzig Prozent seien es E-Bikes, die seine Firma verkaufe. Selbstverständlich gehöre auch eine Reparaturwerkstatt dazu, und das Obergeschoss sei als Lagerort und Firmenbüro ausgebaut.

Der Fladunger Stadtrat Andreas Hoch, der zu dieser Betriebsbesichtigung dazugestoßen war, brachte seine Eindrücke auf den Punkt: „Michael Hippeli ist die Sorte Kerle, die wir hier brauchen!“ Auch Dorothee Bär war vom Unternehmungsgeist der Firmeninhaber beeindruckt, die sich seit Ende 2014 in den neuen Geschäftsräumen präsentieren und sich aus kleinen Anfängen nun an die Schwelle zu einem respektablen mittelständischen Betrieb entwickelt haben.