Kreisverband Roth

Handwerk hat goldenen Boden

Kreishandwerksmeister Hanno Dietrich bei CSU-Kreisvorstand

Roth (mp) Kreishandwerksmeister Hanno Dietrich, das Rückgrat des Handwerks im Landkreis Roth, war vom CSU-Kreisvorstanden Volker Bauer eingeladen worden, um über die Situation im Handwerk zu sprechen. Zu Beginn seiner Ausführungen hob Kreishandwerksmeister Hanno Dietrich das gut funktionierende Zusammenspiel zwischen Handwerk, Wirtschaft und Politik hervor, das maßgeblich Grundlage unseres Wohlstandes sei. Mit dem Bericht zur aktuellen wirtschaftlichen Lage des Handwerks in Mittelfranken ist fest zustellen, dass die Betriebe einen durchschnittlichen Auftragsbestand von ca. 10,5 Wochen haben und demzufolge auch rund 91 % von einem ausgezeichneten Geschäftsklima sprechen.

Auf dem Markt hat das zur Folge, dass die Kundenwünsche nicht sofort bedient werden können. Der Fachkräftemangel verschärft die Situation und hat mehrere Ursachen. Unter anderem im Geburtenrückgang von 34 % im Landkreis Roth. Während es 1997 noch 1374 Geburten gab, waren es 2006 nur noch 905, also über 400 Kinder weniger als noch 9 Jahre zuvor. Diese Entwicklung mache nicht nur dem Handwerk zu schaffen, sondern der Wirtschaft als Ganzes. Darüber hinaus streben viele Schüler einen höheren Schulabschluss, verbunden mit einem Studium an. Das verschärfe die Situation und den Kampf um den ausbildungsfähigen Nachwuchs. In Anbetracht dieser Veränderungen hat das Handwerk seit 2010 mit einer großen Imagekampagne reagiert und versucht mit ungewöhnlichen Werbesprüchen um Auszubildende zu werben wie mit den Worten „Das Handwerk ist Lebensqualität“ oder im Kfz-Bereich, „Ich repariere keine Motoren – ich lasse Herzen höher schlagen, oder „Beim Berufsbild Optiker, lautet der neue Spruch:“Ich schleife keine Gläser. Ich schärfe Deine Sinne“. „In Süd-Mittelfranken sind unsere Innungen seit Jahren mit intensiven Nachwuchsveranstaltungen wie der Nacht der Ausbildung, dem Berufsparcours usw. erfolgreich unterwegs, so dass man den Entwicklungen entgegenwirken konnte und seit 2013 auf relativ konstante Ausbildungszahlen verweisen kann“, so der Kreishandwerksmeister. Gleichwohl ist festzustellen, dass die akademische Bildung zahlenmäßig einen Punkt überschritten hat, an dem es gilt mehr in die berufliche Bildung zu investieren um unter anderem auch vielen Studienabbrechern neue Möglichkeiten zu eröffnen. Wichtig wäre auch in der Flüchtlingspolitik die Hürden bei der Ausbildung geeigneter Bewerber abzubauen und Rechtsicherheit herzustellen.

Der Kreishandwerksmeister zeigte sich überzeugt, dass das Handwerk auch heute noch den sprichwörtlichen „goldenen Boden“ habe. In Deutschland gebe es immerhin rd. eine Million Handwerksbetriebe mit 4,8 Millionen Beschäftigten. Da im Handwerk die Auftragsbücher gefüllt seien, gebe es hervorragende Aufstiegschancen und gute Aussichten z.B. eingeführte Betriebe im Rahmen einer Betriebsnachfolge zu übernehmen.

Der CSU-Kreisvorsitzende dankte dem Kreishandwerksmeister für seinen lebhaften Vortrag und sein Engagement für die Heimat und versprach, sich für flankierende Maßnahmen seitens des Gesetzgebers einzusetzen. Darüber hinaus wurde Hanno Dietrich durch den CSU-Kreisvorsitzenden Volker Bauer für seine Verdienste um das Handwerk mit einer Urkunde und einem Präsent geehrt.