Kreisverband Rottal-Inn

Martin Wagle neuer CSU-Kreisvorsitzender – Deutliche Mehrheit gleich im ersten Wahlgang

CSU Rottal-Inn

Klares Votum

Simbach. Die Spannung ist spürbar im Bürgerhaus. Nach und nach trudeln die Delegierten ein. 193 von 199 sollten es am Ende sein. Schließlich geht es am bei der Kreisvertreterversammlung der CSU um nichts weniger als die Frage, wer den Kreisverband in den nächsten zwei Jahren führen soll. Die drei Bewerber um die Nachfolge von Reserl Sem, die nach 16 Jahren nicht mehr antritt, drehen ihre Runden, suchen das Gespräch mit den Delegierten. Schließlich könnte jede Stimme zählen. Am Ende aber fällt die Entscheidung am Freitagabend deutlicher aus als angenommen: Martin Wagle (51), 2. Bürgermeister von Pfarrkirchen, macht das Rennen.

Bewerber stellen sich vor

Nach der Erklärung der Formalien zur Wahl der Vorstandschaft fragt CSU-Geschäftsführer Karl Altmann in die Runde, ob es neben Wagle, Elmar Buchbauer (Bürgermeister in Julbach) und Josef Kohlpaintner (Ortsvorsitzender in Bad Birnbach) weitere Bewerber um den Kreisvorsitz gibt. Fehlanzeige. Es bleibt bei dem Trio. In alphabetischer Reihenfolge stellen sich die Kandidaten vor. Buchbauer beschränkt sich nicht auf seine Vita. Er spricht eine Vielzahl von Themen an – vom Positionspapier der CSU zur Bundestagswahl und der A 94 über die Krankenhäuser bis zur inneren Sicherheit – und beschwört den Zusammenhalt im Kreisverband. Und er kündigt an, sollte er als Kreisvorsitzender und nächstes Jahr vielleicht als Landtagsabgeordneter gewählt werden, dann würde er das Bürgermeisteramt in Julbach aufgeben. Seine Redezeit: 13 Minuten.

Sechs Minuten dauert der Auftritt von Josef Kohlpaintner. Der Kreisvorsitz sei ein ehren- und erstrebenswertes Amt, für das ihn seine Ortsvorstandschaft in Bad Birnbach kurzfristig vorgeschlagen habe. Sollte er nicht gewinnen, würde er den Sieger loyal und kollegial unterstützen. Er kandidiere auch, weil ihm Erbhöfe bei der Vergabe von Parteiämtern fremd seien – eine Spitze gegen Sem und ihren Vorschlag zur Nachfolge. Schließlich Martin Wagle. Auch er macht es kurz (sieben Minuten), nennt seine Arbeit in der Pfarrkirchner CSU, im Stadtrat, als Gärtnermeister und Mittelständler. Die CSU sei seine politische Heimat, die Partei stehe für die herausragende Entwicklung Bayerns. Er bietet den Delegierten und Ortsverbänden eine offene, konstruktive Zusammenarbeit. „Zuhören, diskutieren und dann gemeinsam handeln“, gibt er als Devise vor. „Ich setze auf eine Partnerschaft. Erfolgreich sind wir nur gemeinsam.“

Schließlich haben die Delegierten das Wort. Sie entscheiden sich schon im ersten Wahlgang mit klarer Mehrheit für Martin Wagle. 118 Stimmen (61,14 Prozent) erhält er. Auf Elmar Buchbauer entfallen 45, auf Josef Kohlpaintner 27. Zwei Stimmen sind ungültig, eine bekommt Hans Wagmann (Ering). Wagle zeigt sich überrascht von diesem Resultat: „Ich hätte nicht gedacht, dass gleich im ersten Wahlgang eine Entscheidung fällt.“ Er bedankt sich bei den Delegierten für das Vertrauen. „Ich möchte Euch dieses gerne zurückgeben – durch gute Zusammenarbeit“, sagt er und nimmt die Wahl an. „Ich bin stolz, kandidiert zu haben“, trägt Josef Kohlpaintner das Ergebnis mit Fassung. Es sei spannend und nicht wie so oft schon vorher entschieden gewesen. Bitter enttäuscht ist dagegen Elmar Buchbauer. „Ich habe mit einer Stichwahl gerechnet und deutlich mehr Stimmen für mich erwartet“, sagt er im Gespräch mit der PNP ganz offen. Es sei eine demokratische Entscheidung, die es zu akzeptieren gelte. „Ich wünsche Martin Wagle und der CSU viel Glück.“ Wenig später gibt Geschäftsführer Karl Altmann bei der Wahl der Delegierten zum Parteitag und Bezirksparteitag bekannt, dass sich Buchbauer von den beiden Listen habe streichen lassen. Da weilt der Julbacher Bürgermeister aber bereits nicht mehr im Saal.

Das Ergebnis der weiteren Wahlen

Keine Überraschung gab es bei der Wahl der stellvertretenden Vorsitzenden. Alle vier bisherigen wurden im Amt bestätigt: Dr. Thomas Pröckl (157 Stimmen) aus Arnstorf, Edeltraud Plattner (132) aus Pfarrkirchen, Wolfgang Laumer (98) aus Massing und Klaus Schmid (97) aus Simbach. Nicht ganz gereicht hat es für Monika Haderer (2. Bürgermeisterin in Eggenfelden). Sie erhielt 94 Stimmen und scheiterte damit nur knapp am Sprung in die Stellvertreterriege. Für Franz Reiter (Dietersburg) sprachen sich 18 Delegierte aus. Schriftführer sind Harald Hampel (Pfarrkirchen) und Walter Joachim (Mitterskirchen), Schatzmeister ist Günter Baumgartner (Bayerbach), die Kasse prüfen Karl Wolf (Eggenfelden) und Uta Fink (Hebertsfelden). Weitere Vorstandsmitglieder sind Wolfgang Beißmann (Pfarrkirchen), Ludwig Brunner (Malgersdorf), Hermann Etzel, Michael Fahmüller (beide Egglham), Kyrill Gabor (Arnstorf), Josef Hasenberger (Bad Birnbach), Anita Hölzl (Eggenfelden), Josef Kohlpaintner (Bad Birnbach), Matthäus Mandl (Gangkofen), Wilfried Reinisch (Eggenfelden), Alfons Sittinger (Arnstorf), Adi Stapfer (Triftern) und Theresia Strohhammer (Kirchdorf). Einen Bericht über die weiteren Themen bei der Kreisvertreterversammlung der CSU Rottal-Inn lesen Sie in unserer morgigen Ausgabe.