Kreisverband Schweinfurt-Land

Besuch in der FOS/BOS

CSU-Kreistagsfraktion beschäftigt sich weiter mit der Bildungsregion

Die CSU-Kreistagsfraktion informierte sich über die FOS/BOS in Schweinfurt.

Mit der FOS/BOS in Schweinfurt werden weitere Alternativen zur Erreichung der Hochschulreife angeboten. Träger ist ein Zweckverband aus Stadt und Landkreis Schweinfurt, weswegen sich die CSU-Kreistagsfraktion von Schulleiter Harald Bauer über die aktuellen Probleme und Zukunftsplanungen auf klären ließ.
 
Mehr als 400 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Jahr das Abitur an der FOS/BOS gemacht und damit mehr als an den fünf weiteren Gymnasien in Schweinfurt. Eine Reihe von Herausforderungen stellte der Leiter der Schule, Herr OStD Harald Bauer, mittels einer Präsentation im Mehrzweckraum der Schule den CSU-Kreisräten/-innen vor.
 
„Die Verteilung der Schul- und Werkräume innerhalb des Stadtgebietes erschwert die Organisation und die Abwicklung des Unterrichts enorm“, berichtete Schulleiter Bauer. Aktuell werden die Schüler/-innen im Hauptgebäude in der Goethestraße, am Schelmsrasen (ehemals Wirtschaftsschule Müller) und in Werkstätten der Ludwig-Erhard-Berufsschule und am Bildungszentrum Alfons-Goppel unterrichtet. Aktuell besuchen fast 1000 Schüler die FOS/BOS.
 
Wenn die derzeitige Körnerschule und der Campus II mitgenutzt werden können, müssten die Klassen nach Fachbereichen verteilt werden, was aus Sicht der Schulleitung zahlreiche Nachteile mit sich bringt, z.B. doppelte bzw. dreifache Infrastruktur (Schüler-/Lehrer-bibliothek, Lehrerzimmer, Kopierräume) und die organisatorische Trennung (Schulleitung, Sekretariat usw.).
 
Da die FOS/BOS Klassenzimmer und Fachräume braucht, müssen die Hörsäle des Campus II für die geänderte Nutzung umgebaut werden. Auch das derzeit als Grundschule genutzte Gebäude der Körnerschule müsste umgebaut und vielleicht auch saniert werden. „Diese Umbaumaßnahmen werden erhebliche Kosten verursachen“, so Kreisrat Georg Brückner, der sich fragt, „ob ein Neubau an anderer Stelle nicht günstiger wäre?“
 
Die Anmeldezahlen für den Bereich Technik ist stark rückläufig. Dieser Trend wird sich nach Meinung des Schulleiters fortsetzen. Die Industrie, die unter Facharbeitermangel leitet, bildet aktuell wesentlich mehr junge Leute aus, die also direkt nach dem Schulabschluss (Realschule, Mittelschule) eine Ausbildung beginnen, was allgemein begrüßt wird.
 
Seitens der Schulleitung wurde auf diese Entwicklung reagiert. Nicht mehr 9./10. Klässler werden über die Möglichkeiten die die FOS informiert, vielmehr werden heute in den 6./7. Klassen die unterschiedliche Potentiale der einzelnen Schulzweige dargestellt. Eine Zunahme der Schülerzahlen verzeichnet die FOS/BOS vor allem im sozialen Bereich.
 
44 Klassenräume stehen in den zukünftigen drei Standorten zur Verfügung. Da aber maximal 38 Klassenräume benötigt werden, wird sich ein Leerstand an jedem der Standorte nicht vermeiden lassen. Nicht mehr benötigt wird dann der sogenannte OFRA- Bau auf dem Gelände der FOS/BOS, der gerade in den letzten Jahren häufig zu Kritik und Beschwerden geführt hat.
 
Fraglich und schwer voraussagbar ist die zukünftige Entwicklung der Schülerzahlen. Demografie, die Rückführung zum 9-jährigen Gymnasium, die Angebote für Lehrberufe etc. zählen dazu. Herausforderungen sind auch die Klassenteilungen in den Praxisfächern, der Zeitverlust bei Wechsel der Standorte, die Frage der Verkehrssicherheit, die Klärung des Standorts für das Fach „Chemie“. Der aktuelle Raum erfüllt die Voraussetzungen nicht mehr. Ebenfalls zu klären wird auch die EDV-Anbindung sein.
 
Wenn es keine Lösung an einem Standort gibt, sind die Nutzung der Körnerschule und die die Unterbringung der Schulwerkstätten in den Vorlesungssälen des Campus II in die zweitbeste Lösung und in vielerlei Hinsicht ein Gewinn. In der Gesamtbetrachtung steht die Schulleitung aber einer Aufteilung auf drei Standorte kritisch gegenüber.
 
Fraktionsvorsitzender Friedel Heckenlauer dankt Herrn Bauer für seine Ausführungen. „Der Vortrag zeigt auf, dass die beiden Körperschaften dringend die Zusammenarbeit intensivieren müssen.“ Ingo Göllner bedauert, dass im Schulentwicklungsplan keine gemeinsamen Ziele für Stadt und Landkreis Schweinfurt formuliert wurden. Der von der CSU-Fraktion eingebrachte Antrag zur Bildungsregion Schweinfurt ist jedenfalls der richtige Ansatz, sind sich die Mehrheit der Fraktionsmitglieder sicher.