Kreisverband Schweinfurt-Stadt

Info-Abend überzeugt mit aktuellem Thema

Kriminalität und Mobbing im virtuellen Raum, neu-deutsch Cybercrime und Cybermobbing genannt, war das Thema des im November vom CSU-Ortverband Deutschhof organisierten Infoabends.

Dass der veranstaltende CSU-Ortverband mit der diesmaligen Themenwahl ein gutes Gespür hatte und ein Problem aufgriff, das derzeit viele Menschen beschäftigt, hatte sich bereits im Vorfeld und in persönlichen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern gezeigt. So fanden auch am 29. November, trotz des bereits eröffneten Weihnachtsmarkts und einigen Parallelveranstaltungen 45 interessierte Zuhörer aus allen Altersklassen den Weg in das Pfarrheim von Maximilian Kolbe und folgten aufmerksam den Ausführungen von Kriminaloberkommissar Roland Schmied.

Seinen im weiteren Verlauf sehr aufschlussreichen Vortrag eröffnete Herrn Schmied mit einer scheinbar harmlosen Frage: „Wer von Ihnen benutzt WhatsApp?“ Viele der Anwesenden meldeten sich daraufhin. „Gut“, fuhr der Kriminalpolizist fort, „und wer von Ihnen hat die Nutzungsbedingungen gelesen?“ Nun meldeten sich schon deutlich weniger Zuhörer. Die Frage ging aber noch weiter und richtete sich an diejenigen, die scheinbar die Nutzungsbedingen gelesen hatten. Herr Schmied zeigte sich nämlich sehr erstaunt, dass man, nach dem Studium der Nutzungsbedingung, die App trotzdem noch nutze. Den Grund vor seine Verwunderung führte auch sofort aus: „Wir versenden private Bilder, Bilder unserer Kinder und Enkelkinder und tauschen private Nachrichten über diesen Dienst aus, ohne zu hinterfragen wo diese Information gespeichert werden und was im weiteren Verlauf mit diesen Daten geschieht - denn dem allen hat der Nutzer zugestimmt“, so Schmied.

Nach diesem Aha-Erlebnis, das ein Vorgeschmack auf das war, was noch im weiteren Verlauf des Abends folgte, ging Herr Schmied auf die Themen Fakenews, Phishing Mails und Phishing Anrufe ein, die uns heute leider fast schon täglich begegnen. „Wie erkenne ich derartige Betrugsmaschen als solche und wie gehe ich damit um?“, waren zentrale Fragen der Zuhörer, die zum Teil selbst schon von derartigen Betrugsversuchen betroffen waren. Hier konnte Herr Schmied hilfreiche und zum Teil auch sehr einfache Vorsichtsmaßnahmen an die Hand geben. Wichtig sei vor alle dem, auf sein Bauchgefühl zu hören und nicht der natürlichen Neugierde nachzugeben. Denn erstaunlicherweise siegt oft die Neugierde über unsere Vernunft. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass eine erschreckend große Anzahl betrügerischer Emails, inklusive ihrer gefährlichen Anhänge trotz aller Warnungen geöffnet werden. Auch sollte man sich immer Fragen, wie wahrscheinlich es sei, dass zum Beispiel ein Mitarbeiter einer großen, globalen Softwarefirma bei einem zuhause anruft und sich auf den privaten PC aufschalten muss oder Kontodaten benötigt – eher unwahrscheinlich, so der gemeinsame Konsens.

Danach gab es wertvolle Informationen über die von uns allen genutzten Bankkarten und das bargeldlose Bezahlen. Diese „smarten“ und neuen Technologien helfen es uns zwar leichter unser Geld zu verwalten und zu bezahlen, ermöglichen es findigen Kriminellen aber auch, Wege zu finden die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und uns um unser Geld zu bringen. Oberkommissar Schmied nannte im weiteren Verlauf die wichtigsten Maßnahmen, die jeder schnell und einfach ergreifen kann, um sein Geld vor unberechtigtem Zugriff zu schützen.

Ein vor allem für Eltern und Jugendliche aktuelles Thema wurde auch im Verlauf des Abends auch gezielt angesprochen: Cybermobbing.
Bei diesem sensiblen Thema ging der Referent unter anderem darauf ein, welche Gefahren in den Weiten des World Wide Web auf junge Nutzer lauern, wie man erkennt, dass das eigene Kind betroffen ist und wie man seine Kinder vor Fremden, aber auch sich selbst schützen kann. Herr Schmied versuchte allen Anwesenden klar vor Augen zu führen, dass Kinder und Jugendliche die neuen Technologien zwar leicht erlernen und fast wie im Schlaf beherrschen könnten, ihnen aber die Erfahrung im sicheren Umgang und das Bewusstsein für mögliche Gefahren und deren Folgen fehlen würden. Dies sei wie alles im Leben ein Lernprozess, bei dem aber viele Kinder sich selbst überlassen werden. Hier seien vor allem die Eltern gefragt. Diese sollten sich dafür interessieren, was ihre Kinder im Internet tun. Eltern sollten zuhören und lernen, Ratschläge geben, auf Gefahren aufmerksam machen und die Kinder unterstützen – nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit einer helfenden Hand. Diesen wichtigsten Ratschlag erklärte Herr Schmied an einem simplen Beispiel: Genau wie wir unseren Kindern das Fahrradfahren beibringen, sollten wir unsere Kinder beim Umgang mit sozialen Medien und des Internets begleiten.