Kreisverband Straubing-Stadt

„Der Mittelstand braucht einen Befreiungsschlag!“

MU-Kreisvorsitzender Alois Rainer, MdB, einstimmig im Amt bestätigt

Der neu gewählte Vorstand der MU-Straubing Stadt und Land (v.l.): Bezirksrat Franz Schreyer,Benedikt Schapfl, Christine Sporrer-Dorner, Thomas Ammer, Ulrike Fuchs, Kreisvorsitzender Alois Rainer (MdB), Michèle Flor, Josef Keufl, Michaela Sieber, Herbert Beck und Peter Ries. Es fehlen: Reiner Dietl, Martin Wackerbauer, Holger Frischhut, Thomas Gerl und Andreas Pfeffer.

Aiterhofen. Rohstoffknappheit, Preissteigerungen und unterbrochene Lieferketten. Das sind nur einige der Herausforderungen, vor denen der deutsche Mittelstand im Moment steht. Diese Themen bestimmten auch die Kreishauptversammlung der Mittelstandsunion Straubing Stadt und Land (MU), die am Dienstag im Gasthaus Karpfinger in Aiterhofen stattfand. Bei den turnusmäßigen Neuwahlen wurde der bisherige MU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Alois Rainer einstimmig im Amt bestätigt.

Rainer eröffnete die Versammlung mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr und referierte dann zur aktuellen Lage und den Herausforderungen des Mittelstandes. „Wohlstand für alle!“- mit diesem Leitsatz von Ludwig Erhard sei Deutschland groß geworden. Ein elementarer Baustein dabei: die soziale Marktwirtschaft. Ein Zusammenspiel von Freiheit und Verantwortung, getragen von Betrieben und ihren Mitarbeitern. „99 Prozent dieser Betriebe sind Mittelständler. Freiberufler, Handwerk, Handel, Gewerbe, Industrie, Gastronomie oder Landwirtschaft. Sie alle bilden das Rückgrat unserer Gesellschaft und sind ein Garant für Arbeitsplätze und Ausbildung. Dabei übernehmen wir Risiko und Verantwortung!“, so Rainer weiter.

„Wir haben ein Recht auf Vertrauen und Respekt!“

Doch das Unternehmerbild werde von Medien und Politik oft verzerrt. Von gierigen Unternehmern und ausbeuterischen Betrieben sei oft die Rede. Daneben gehörten Abgabenlast,
Arbeitskräftemängel und Regulierungswahn auch zum unternehmerischen Alltag. Weitere Sorge bereitet dem MU-Kreisvorsitzenden zudem die Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union, die damit Vorgaben mache „wer, wo, wie investiert“ und stehe somit im Widerspruch zur europäischen Idee. Eine Exportnation wie Deutschland brauche jetzt, mehr denn je, ein starkes Europa, offene Märkte und internationale Freihandelsabkommen. Die Politik der amtierenden Bundesregierung sieht Rainer in diesem Punk kritisch: „Die Ampel setzt erkennbar auf Umverteilung statt Wachstum. Deutlich wird das etwa bei der Steuerpolitik: Statt zu entlasten wird kassiert, Hilfen kommen zu spät
und gehen am Mittelstand vorbei!“

Deshalb brauche es jetzt ein Entfesselungspaket, damit der Mittelstand seine Kraft wieder frei entfalten könne. Zu diesem Paket gehöre auch, dass sich Leistung lohnen und die Gehälter mit der Inflation Schritt halten müssten. „Derzeit wird ein Lohnausgleich vom Staat aber wegbesteuert. Die Ampel sieht zu, kassiert und verteilt dann um! Das geht so nicht!“, ergänzt Rainer. 

„Es gibt eine Menge zu tun! Deshalb müssen wir jetzt durchstarten!“

Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine seien große Einschnitte in die Entwicklung der Wirtschaft gewesen. Abbrechende Lieferketten, Rohstoffmangel, explodierende Preise und fehlende Planungssicherheit stellten den Mittelstand vor große Herausforderungen. Aber auch in diesen Krisenzeiten dürfe man nicht den Blick nach vorne  ergessen, mahnt Rainer. Die Digitale Transformation und die Energiewende seien zentrale Themen der Zukunft: „Dabei muss stets der Grundsatz gelten: Technologieoffenheit statt Ideologie, Eigenverantwortung statt Auflagen!“ Angesichts der aktuellen Lage resümierte Rainer: „Es gibt eine Menge zu tun! Deshalb müssen wir jetzt durchstarten!“ Nur dann könnten der Mittelstand und unser Land die Wettbewerbsfähigkeit bewahren und im Sinne von Ludwig Erhard einen „Wohlstand für alle“ ermöglichen.

In der darauffolgenden Wahl wurden in den Vorstand der Mittelstandsunion Straubing Stadt und Land folgende Mitglieder gewählt: Alois Rainer, MdB (Kreisvorsitzender), Herbert Beck, Michèle Flor, Reiner Dietl und Martin Wackerbauer (stellvertretende Kreisvorsitzende), Benedikt Schapfl (Schriftführer), Peter Ries (Schatzmeister)