Kreisverband Weilheim-Schongau

Christlich-Soziale Arbeitnehmerschaft (CSA)

Besuch der Oberland-Werkstätten

Am 20. September 2023 besuchte die CSA Weilheim-Schongau gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Harald Kühn MdL und dem Ersten Bürgermeister der Gemeinde Polling Martin Pape die Oberland Werkstätten (OLW) in Polling. Dabei erhielten die Besucher durch Regionalleiter Hermann Soyer und Bereichsleiter Franz Deschler einen informativen und spannenden Einblick in die Geschichte, die Struktur und auch in die Arbeitsabläufe in den Oberland Werkstätten.

Soyer unterstrich dabei, dass es ein Anliegen der Oberland Werkstätten sei, in der Region aber insbesondere auch in der Politik „noch stärker wahrgenommen zu werden“. Er bedauerte, dass in der Vergangenheit oft „über, aber selten mit den Verantwortlichen der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen geredet worden ist“, hier wünsche sich der Regionalleiter für die Zukunft ein stärkeres Miteinander auf Augenhöhe.

CSA-Kreisvorsitzender Florian Kling zeigte sich „beeindruckt von dem großen technischen Know-How sowie der hohen Motivation und ansteckenden Freude an ihrer Arbeit“, die die Mitarbeiterschaft der Oberland Werkstätten aufwies. Auch MdL Harald Kühn, der sich bereits seit vielen Jahren für die Oberland-Werkstätten politisch und persönlich einsetzt, lobte die Arbeit der Oberland Werkstätten und betonte nochmals deren große Bedeutung für die Region.

Zum Abschluss würdigte Soyer insbesondere auch die gute Zusammenarbeit zwischen den Werkstätten und der Gemeinde Polling: Mit Bürgermeister Martin Pape habe man jederzeit einen kompetenten und vertrauensvollen Ansprechpartner, der sich für die Belange der Menschen mit Behinderung einsetzt. Seit Kurzem beschäftigt die Gemeinde Polling zum Beispiel eine Mitarbeiterin der Oberland Werkstätten im Rahmen der Arbeitsassistenz. Dabei formulierte Soyer nochmals den Wunsch, dass mehr regionale Unternehmen eine firmenintegrierte Arbeitsgruppe oder Einzelarbeitsplätze anbieten.

Leider sei es laut Soyer weiterhin verbreitet, dass sich Unternehmen aus der Verpflichtung zur Anstellung von Menschen mit Behinderungen mit der sog. Ausgleichsabgabe „herauskaufen“. So zahlen manche Unternehmen lieber eine Ausgleichsabgabe und verzichten auf die Einstellung von Menschen mit Schwerbehinderung. Zwar zeige Soyer grundsätzlich Verständnis, da diese selbstverständlich mehr „Anleitung und persönliche Unterstützung“ benötigen, dennoch wünsche er sich für den Arbeitsmarkt hier eine konsequentere Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. „Es gibt mit Budget für Arbeit und BÜWA gute Programme, die es für Arbeitgeber leistbar machen, einem Menschen mit Behinderung einen adäquaten Arbeitsplatz anzubieten. Die Oberland Werkstätten beraten und unterstützen hier gerne“, betonte Soyer.

CSA-Kreisvorsitzender Kling versprach deshalb, dass „die CSA sich diesem Thema annehmen und sich dafür einsetzen werde, eine Lösung über eine entsprechende Anpassung der Ausgleichsabgabe herbeizuführen. Die Inklusion in Deutschland hinkt – besonders auch auf dem Arbeitsmarkt – hinterher, deshalb ist es Zeit, dass man sich dieser Aufgabe endlich annimmt“.