Kreisverband Weilheim-Schongau

Ortsverband Weilheim

Info zum Krankenhaus-Bürgerentscheid

Landrätin Andrea Jochner-Weiß und die Kreistagsmitglieder Frank Zellner und Angelika Flock brachten ihre Übereinstimmung mit den Krankenhausmitarbeitern zum Ausdruck: Für ein Zentralklinikum; Nein beim Bürgerentscheid!

Der CSU-Ortsverband Weilheim hatte zu einer Informationsveranstaltung ins Wirtshaus am Gögerl eingeladen zum aktuellen Landkreis-Thema Krankenhausversorgung und Bürgerentscheid. Gut vierzig Interessierte waren der Einladung gefolgt. Um Rede und Antwort zu stehen hatten sich eingefunden Landrätin Andrea Jochner-Weiß, der Schongauer Ärztliche Direktor Prof. Dr. Reinhold Lang, Pflegedirektoron Anne Ertel und Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Lippmann. Gleich zu Beginn machte der Ortsvorsitzende Frank Dittmann deutlich, dass seitens der CSU kein Zweifel bestünde an den Plänen der Landrätin, des Kreistags und der Krankenhaus GmbH für ein Zentralklinikum im Landkreis. Er sieht hierzu jedoch in der Öffentlichkeit noch viel Aufklärungsbedarf.

Die drei Krankenhausvertreter beschrieben die aktuelle Situation der beiden Kreiskrankenhäuser vor dem Hintergrund der allgemeinen Entwicklung in Medizin und Gesundheitspolitik. Das Zukunftsgutachten für die Krankenhaus Gmbh sei von einem erfahrenen Klinikarzt – nicht von einem Betriebswirt – erstellt worden. Seine Zielsetzung sei der Erhalt der Gesundheitsversorgung und nicht schnell Geld einzusparen. Das Gutachten habe aufgezeigt, dass das Leistungsangebot der beiden Kreiskliniken zwar sehr hochwertig sei, umgebende Krankenhäuser jedoch viele Patienten abzögen: Nur 42 Prozent der Landkreis-Patienten suchten die Häuser in Schongau und Weilheim auf. Ein für Patienten und Mitarbeiter gut erreichbares Zentralklinikum sei die beste Gewähr für den Fortbestand der kreiseigenen Krankenhaus GmbH.

Die bisherige Aufteilung auf zwei Standorte sei nicht nur aufgrund offensichtlicher Mehrkosten nicht nachhaltig: Doppelstrukturen, Instandhaltung und Energiebedarf. Im Kern sei es ein medizinisches Problem, dass die Fachabteilungen jeweils zu klein sind, um eine mitarbeiterfreundliche Arbeitsteilung und die erforderliche Zahl an Behandlungen für die gebotene Versorgungs- und Weiterbildungsqualität zu erreichen. Hinzu komme, dass es am Standort Schongau immer schwieriger werde, ärztliches und pflegerisches Fachpersonal zu finden, weil Schongau für Auspendler aus dem Raum München relativ schlecht zu erreichen sei. Die Mitarbeiter der Krankenhaus GmbH unterstützten das Ziel eines Zentralklinikums vehement, damit die Fachabteilungen und das Personal gebündelt und dafür geeignete Räume zur Verfügung gestellt werden können.

Landrätin Andrea Jochner-Weiß erklärte, dass die finanziellen Defizite der bestehenden Struktur längerfristig nicht tragbar seien, kurzfristig aber nicht (am Personal) gespart werden könne. Darum sei es jetzt nötig, eine Lösung zu finden für die Zeit in 10 bis 15 Jahren. Dafür gelte es schon im nächsten Jahr, sich um staatliche Finanzzusagen zu bemühen. Ein Erfolg der Initiatoren des Bürgerentscheids würde jedoch alle Pläne für ein Jahr auf Eis legen. Lippmann bezeichnete die Intention des Bürgerbegehrens, alles so weiterzuführen wie es ist, als pure Illusion; der Ist-Zustand sei medizinisch und finanziell nicht tragfähig und könne auch durch einen Bürgerentscheid nicht gewährleistet werden. Es werde alles andere als selbstverständlich sein, in 20 Jahren überhaupt ein kommunales Krankenhaus im Landkreis zu haben. Dafür gelte es zu kämpfen; eine unrealistische „Wünsch Dir was“-Haltung helfe nicht.

Weilheims Vize-Bürgermeisterin Angelika Flock brachte es auf die Formel, die Pläne müssten geschmiedet werden bevor wir „von der Realität überholt werden“. Gemeinsam mit dem CSU-Ortsvorsitzenden Frank Dittmann warb sie eindringlich dafür, beim Bürgerentscheid am 4.12.2022 gegen den Planungsstopp und daher mit NEIN abzustimmen.