Kreisverband Würzburg-Land

CSU Kreistagsfraktion Würzburg-Land

CSU-Kreistagsfraktion macht sich stark für die Ortsumfahrungen

Bild© Matthias Ernst
Bild© Matthias Ernst

20.11.2022

CSU-Kreistagsfraktion macht sich stark

 

Für die Ortsumfahrung von Giebelstadt, Euerhausen und Herchsheim –

Besuch bei der Bürgerinitiative sorgt für Geschlossenheit

„Wir wären lieber zum Spatenstich gekommen und nicht zu einer Protestversammlung“, führte der Fraktionsvorsitzende der CSU im Würzburger Kreistag, Björn Jungbauer, im bis zum letzten Platz gefüllten Bürgerhaus von Euerhausen aus.

Euerhausen/ Hier traf sich die CSU-Kreistagsfraktion mit Bürgerinnen und Bürgern, die Mitte des Jahres absolut schockiert waren, als es hieß, dass das seit fast 30 Jahren laufende Verfahren zur Umgehung der Ortschaften Euerhausen, Herchsheim und Giebelstadt auf Anweisung der Regierung von Unterfranken ruht. 30 Jahre Planung, 30 Jahre hoffen auf Besserung für die Anwohner und 30 Jahre hoffen auf Besserung für die Nutzer der B19 wurden mit einem Fingerstreich in die Tonne getreten, meldeten sich mehrere Bürger zu Wort.

Regina Hombach erlebt schon von klein auf, wie der Verkehr in den drei Kommunen zugenommen hat. Die Familie der Gemeinderätin beschäftigt sich schon in dritter Generation mit der Umgehungsstraße und bis vor kurzem dachte man, man sei auf der Zielgeraden.

„Umso größer war der Schock für uns als es hieß, dass das Vorhaben erst einmal auf Eis gelegt wird, weil angeblich Brut- und Lebensgebiete der Wiesenweihe durch die Ortsumgehung gestört werden.“

Man ist enttäuscht von der Politik und vor allem von der Regierung von Unterfranken. Die Naturschutzbehörde hatte in seiner ablehnenden Begründung das Naturwohl über das Menschenwohl gestellt. Hombach erinnerte an die sechs Verkehrs-toten in Euerhausen, die alle noch leben könnten, wenn die Ortsumgehung gebaut  gewesen wäre. Wirklich schlimm findet sie – und auch die anderen Teilnehmenden aus den drei Ortschaften -, dass man jahrelang für eine Finanzierung gekämpft hat und als die gesichert war, wurde der nächste Stolperstein herausgeholt mit der Wiesenweihe.

Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder welcher das Projekt schon seit seiner Zeit als Bürgermeister von Gaukönigshofen begleitet, berichtete, dass es noch unter der Regierung Merkel gelungen war, die Finanzierung für die Ortsumgehung zu sichern. Damals war das schon ein echter Kraftakt. „Natürlich müsse man die Natur im Auge behalten, aber eben auch die Menschen“ so Lehrieder. Durch den Klimawandel hätte sich das Brutgebiet der Wiesenweihe verändert und habe sich vergrößert, deshalb müsse man eine Neubewertung vornehmen, auch für die Anwohner, die mit immer mehr Verkehr zurechtkommen müssen.

Ähnlich sprach auch Landrat Thomas Eberth, der gut verstehen kann, dass die Menschen vor.Ort von der Politik, aber auch von der Regierung von Unterfranken enttäuscht sind. Er will die Umgehungsstraße als einen Beitrag zur Emissionsvermeidung Umweltschutz“ verstanden wissen, denn jeder Kilometer im Stau belastet die Umwelt zusätzlich.

so der Landrat. Ebenso wie Giebelstadts Bürgermeister Helmut Krämer sieht er auch eine Neuplanung mit einer „Ostumgehung“ von Giebelstadt kritisch. „Dies würde einekomplette Neuplanung erfordern und die wäre durch den Verkehrswegeplan nicht gedeckt“

warnt Krämer. Konsequenz wäre, dass die Zuschüsse wegfallen und man noch weiter nach hinten gerät. Helmut Krämer betonte, dass die positive Entwicklung der Populationen in erster Linie durch die Landwirte und ihre praktische Unterstützung bei den Hilfsprogrammen zustande gekommen ist. Dass dies jetzt zum Bumerang werden könnte, sei nicht nachvollziehbar.

Eibelstadts Bürgermeister Markus Schenk gab zu bedenken, dass es noch vor 20 Jahren wenige Brutpaare der Wiesenweihe im Ochsenfurter Gau gab, er nannte die Zahl von 20 Paaren, heute sind es bereits über 120. Der Klimawandel bedeute, dass die Getreidesorten schneller reifen und damit die Nahrung für den Greifvogel zunimmt.

Fraktionsvorsitzender Björn Jungbauer konnte den Anwohnern keine schnelle Hilfe versprechen, aber man wolle immer unterstützen, wo es möglich ist. Ziel müsse es nach wie vor sein, die Maßnahme umzusetzen und zwar so schnell, wie irgend möglich.

Die Menschen an der B19 hätten lange genug die durch-fahrenden Autos ertragen müssen. Aus Sicht der CSU Kreisräte besteht die Gefahr, dass das Thema Wiesenweihe die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten der Kommunen im gesamten südlichen Landkreis im Bereich des FFH Gebietsbegrenzen unmöglich macht. „Keine neuen Baugebiete, keine Solar- oder Windkraftanlagen wären die Folge, dies können wir als verantwortungs-volle Kommunalpolitiker nicht hinnehmen“, so Fraktionsgeschäftsführer Thomas Haaf. „Staub, Schmutz und Klirren von Geschirr in den Häusern belastet die Psyche der Anwohner zunehmend“ wusste Bezirksrätin Rosa Behon aus Gesprächen mit Anliegern zu berichten, sie kann angesichts des starken Durchgangsverkehrs die Sorgen gut nachvollziehen.

„Wir können euch versprechen, dass wir uns weiter und unterstützt durchLandtagsabgeordneten Manfred Ländner, Innenstaatssekretär Sandro Kirchner und demehemaligen Innenstaatssekretär Gerhard Eck um das Thema mit hohem Engagementkümmern werden, damit eine Lösung für den zeitnahen Bau der Ortsumgehung gefundenwerden kann“ so Jungbauer abschließend.

Quelle: Björn Jungbauer, Fraktionsvorsitzender der CSU Kreistagsfraktion
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