Ortsverband Ascha

Zukunft ländlicher Raum

Bezirstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zu Gast

geschrieben von Irene Haberl

Lokale Identität stärkt die Zukunft des ländlichen Raums

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich referierte bei Ortsverbänden des CSU

Auf Einladung der Ortsverbände der CSU Ascha, Falkenfels, Haselbach, Haunkenzell, Mitterfels und Rattiszell ging der Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich in Ascha in einem Vortrag auf die „Zukunft des ländlichen Raumes“ ein.

Angelehnt an das von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und des Bayerischen Ministers für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter initiierte Zukunftsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Bayern forderte Dr. Olaf Heinrich eingangs seines Referats neue Ideen und Denkansätze, eine Sammlung von Beispielen und eine mittel- und langfristige Vision als Voraussetzung für die Zukunft des ländlichen Raums. Dabei müsse man stets die Frage vor Augen haben, wie es gelingen könne, städtische, zentralörtliche Funktionen im ländlichen Raum zu erhalten, wie innere Potentiale der Orte genutzt werden könnten, auf welche spezifischen Vorteile und Stärken ländlicher Regionen die Kommunen zurückgreifen könnten, wo wirtschaftliche Chancen stünden und wie Alleinstellungsmerkmale geschaffen werden könnten. Grundsätzlich gebe es nach Meinung Dr. Heinrichs hierbei große Unterschiede innerhalb Niederbayerns beispielweise im Zusammenhang mit dem Rückgang des Einzelhandels als Folge des Internets. Es sei ein Stillstand in der Entwicklung und eine Alterung der Bevölkerung feststellbar. Dabei täten sich aber gerade durch die Digitalisierung und das Homeoffice neue Chancen für ein „neues Leben auf dem Land“ auf. Dabei müsse die Frage erlaubt sein, wo, wenn nicht vor Ort nun Lösungen zu finden wären.

Stärkung im Sinne von „Lebensqualität durch Nähe“

Die wichtigsten Lebensentscheidungen seien nicht rein rational, einen „homo oeconomicus“, einen reinen Wirtschaftsmenschen, gebe es nicht. Ziel sei es, gemeinsame Werte zu schaffen. Gerade vor Ort seien Kooperationen leichter zu organisieren, die in der Region verwurzelt seien. Neben einem durch eingesetztes Kapital erwirtschafteten Gewinn gebe es den durch Sinnhaftigkeit erfolgten. Neue Chancen für den ländlichen Raum böten sich in neuen Kooperationen, die lokale Wirtschaftskreisläufe im Sinne von „Lebensqualität durch Nähe“ stärkten und regionale Investitionen mit Mehrwert für Investor und Kommune anstoßen. Dr. Heinrich stellte hier das StadtplatzCenter und die Lang Bräu Freyung eG, den Dorfladen in Kreuzberg sowie aktuell die Saunaoase Freyung eG vor. Lokale Identität sei die Voraussetzung für Investitionen und Multiplikatoren verstärkten die Gewissheit, dass die Kommune einen klaren Kurs beibehält, wobei Dynamik gerade durch eine breite Verankerung entstehe. Mögliche Ziele für die Zukunft suchten nach einer Lösung der Fragen, wie man an Zuschüsse für gemeinschaftliche Investitionen komme, wohin touristische Fördermittel gingen beziehungsweise wo lokale Wirtschaftskreisläufe gestärkt oder zunächst geschaffen werden könnten.

Immer stehe am Anfang die Frage, wie und wohin man sich entwickeln wolle, wo die Chancen gerade in der eigenen Region lägen und ob man anstelle von Steinen nicht besser in Köpfe investieren solle.